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Superhirn Sammelband

Titel: Superhirn Sammelband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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gerechterweise bedenken!«
    »Ich bedenke nur, daß wir dafür jetzt in allergrößter Gefahr stecken, und zwar bis zum Hals!« konterte seine Schwester; »W-w-wenn's nur bis zum Hals wäre!« stammelte Prosper, dem die Erlebnisse ebenfalls wieder eingefallen waren. »Die silbernen Stengel sind Sperren gewesen. Ferngesteuert, klar!
    Und an den Pferden war auch etwas, das mit Frau Dingdongs Verhalten übereinstimmte! Hat Superhirn das nicht längst raus? Im Institut will man nicht, daß wir fliehen! Wir haben etwas gesehen, wir sind wieder einmal Mitwisser'!« Er sprach imme r schneller:
    »Ich hab's! Gangster halten die Forschungslabors besetzt! Sie machen da irgendwelche mörderischen Versuche! Natürlich – Gangster …!« Er sprang auf, und sein Schatten wölbte sich über die weißen Wände: »Warum bin ich nicht gleich darauf gekommen? Gangster …!«
    »Und wir könnten jetzt so schön in einer weit entfernten Herberge liegen«, stöhnte Tati.
    »Meinst du?« fragte Superhirn scharf. »Du hast wohl vergessen, wie anstrengend der Tag war!?
    Dein Tanzkurs, Gérards Fußballmatch, unser Surfen … Und Prosper und Micha sind auch von früh bis spät durch die Gegend gequirlt. Mal abgesehen von allen anderen. Etwas hau uns vorhin aufgeputscht und wach gemacht. Aber zum Abstrampeln waren wir viel zu müde gewesen! Falls uns Gangster festhalten wollen: Die hätten uns ein paar Kilometer hinter Brossac eingekriegt und in einem Kastenwagen wieder hierher verschuftet!«
    »Verschuftet ist das richtige Wort«, meinte Henri. »Das leuchtet mir ein. Du glaubst also auch an Gangster?«
    »Ich glaube, daß wir hier noch immer am sichersten sind«, wich der Spindeldürre aus.
    »Vorausgesetzt, wir lassen uns nichts anmerken!«
    »Aber wir haben Telefon!« rief Micha. »Warum sprechen wir nicht gleich mit dem Forschungsinstitut?«
    »Ja – mit den Chef! Professor Romilly ist unser Freund!« sagte Gérard hoffnungsvoll. »Wieso haben wir das nicht längst getan?«
    »Wann denn?« fragte Henri in besonnenem Ton. »Wann hätten wir Zeit dazu gehabt? Etwa, als wir wie die Affen um das Beet sprangen? Und jetzt? Wenn es stimmt, daß Gangster den Laden besetzt haben, kriegen wir Romilly als letzten an den Apparat!«
    Das Wort »Gangster« stand stumm im Raum. Alle schwiegen, selbst der Pudel war mäuschenstill. Nur das Feuer im Kamin wisperte und prasselte leise vor sich hin. Superhirn lehnte jetzt am Sims, Er wirkte wie ein grotesker Doppelschatten.
    »Es müssen Zusammenhänge bestehen …«, murmelte er. »Zusammenhänge …«
    »Ich bin dafür, wir rufen das Pariser Präsidium an«, sagte Tati. »Kripo-Kommissar Rose kennt uns, der ist immer für uns da!«
    Superhirn schüttelte den Kopf. »Wir können nicht bei jeder Gelegenheit nach Kommissar Rose schreien wie die Babys nach der Flasche. Außerdem klingt die ganze Sache zu märchenhaft. Sprechende Pferde, geritten von Herrn und Frau Niemand, schwebende Bratpfannen, unser Affentheater am Beet, der Wald der Silberstangen auf der Wiese … Nein: ich brauche einen handfesten, logischen Verdacht!«
    »Dann ist's womöglich zu spät!« gab Henri zu bedenken. »Es kann ja noch mehr hinzukommen!«
    »Daran dachte ich längst«, entgegnete Superhirn. »Aber weißt du, was mir einfach nicht in den Kopf will? Daß man die Geisterpferde und die verwandelte Madame Dingdong frei herumlaufen läßt! Die Strände, Campingplätze, Orte und Straßen sind noch immer voll von Urlaubern!«
    »Ach, wo viele Leute sind, achtet kaum einer auf den anderen«, rief Micha. »Das haben wir ja erlebt, Prosper und ich. Wir waren zwar an 'ner einsamen Stelle, aber es lagerten genügend Menschen da, Keiner ist aufgesprungen und hat mit dem Finger auf die Gäule gezeigt!«
    »Hm …« Superhirn rieb sich das Kinn. »Sicher. Micha hat recht. Wo viele Leute sind …«
    Er kam nicht weiter, denn Prosper, der sich wieder hingesetzt hatte, kippte hintenüber. Da die Sitzbank keine Lehne hatte, stützte er sich mit den Händen am Boden ab. in dieser seltsamen Lage starrte er zur Decke.
    »W-w-was …», schluckte er, »was war das … ?«
    »Nichts!« behauptete Gérard unwillig. Doch er belog sich selbst. Loulou gab einen Schreckenslaut von sich, wie ihn keiner der Gefährten je von ihm gehört hatte, Michas Augen wurden groß.
    »Hat den Hund jemand getreten?« wunderte sich Tati.
    »Nein. Aber es scheint ein Sturm aufzukommen, ein Orkan«, meinte Henri. »Der Wind heult um den Leuchtturm.«
    Ruckhaft legte

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