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Superhirn Sammelband

Titel: Superhirn Sammelband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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für verloren? Mit wem sprach er überhaupt?«
    »Ich sagte schon, ich weiß es nicht. ich weiß weder das eine noch das andere«, antwortete Superhirn. »ich ziehe nur meine Schlüsse. Romilly erwähnte eine Pistole. Das ist meine letzte Zuflucht', drohte er.«
    »Pistole?« wiederholte Tati. »Er will sich erschießen …?«
    In diesem Augenblick schrie Micha: »Autsch! Wer schlägt mich da mit einem Lappen?« Er hielt sich die linke Wange und drehte sich im Kreise.
    »Seid ihr verrückt, jetzt zu albern?« fragte Henri. Er blickte erst Gérard, dann Prosper an. Doch Prosper ging ganz rasch in die Hocke und bedeckte seinen Kopf mit beiden Händen:
    »Mich hat was Spitzes getroffen …!« jammerte er.
    Alle begriffen: Diesmal spielte keiner Theater. Es narrte sie keine Täuschung, und sie machten einander nichts vor. Der Pudel bellte wie wahnsinnig. Er raste umher und sprang dauernd in die Höhe, als wollte er etwas erhaschen.
    Tati öffnete die Tür zum Vorraum. Dabei krümmte sie sich. »Mir ist ein Blätterzweig über die Haare gerauscht . . A, behauptete sie. »Er raschelt die Treppe hoch … !«
    »Ich will auf die Plattform – mal sehen, was los ist4 sagte Gérard grimmig. Er stapfte entschlossen los. »Kommt jemand mit?«
    »Klar!« rief das Mädchen. »Wenn einer geht, gehen alle!« Die jungen und sie holten ihre Stablampen aus den verschiedenen Stockwerken des Turms. Dann strebten sie durch das alte Signalgehäuse auf das mauergeschützte Flachdach empor.
    Der Sturm – wenn es einer war! – hatte nicht nachgelassen. Aber das schrille Gekreisch klang entfernter.
    »Kein Licht machen!« befahl Superhirn. »Die Lampen bleiben ausgeschaltet, verstanden?«
    Henri blickte durch die stockfinstere Nacht auf das Gelände des Forschungsinstituts hinunter.
    »Kinder, kommt mal her!« rief er mit gedämpfter Stimme. »Nirgendwo ein Licht! Die Läden der Labors sind geschlossen, die Straßen unbeleuchtet. Die Hangars, der Flugplatz – alles liegt im Dunkeln!«
    »Nur die Warnlampen für Flugzeuge brennen noch«, stellte Superhirn fest. »Die Hochspannungsmaste sind noch – wie immer – rot befeuert.« Er beugte sich vor und blickte über den Rand: »Auch die Turmlichter hat man nicht ausgeschaltet.«
    Prosper knipste seinen Stabscheinwerfer an und bestrahlte die Wiese zwischen Schloß Rodincourt und dem Institut.
    »Keiner von den Silberschnorcheln mehr zu sehen!« meldete er. »Und über der Zufahrt, durch die Madame Dingdong abgetuckelt ist, hat sich die Schranke automatisch geschlossen.«
    »Brossac-Centre und der Austernhafen von Brossac-Baie hüllen sich aber in festlichen Glanz!« versuchte Henri zu scherzen. »Die Hotels an der See gleichen Aquarien mit Innenbeleuchtung.«
    »Sieht alles nicht nach Großalarm aus«, meinte Tati. »Ich sagte ja: Das Geisterzentrum ist das Institut!«
    Micha kam mit dem Pudel von der anderen Seite des Turms: »Was da so kreischt, sind keine Hexen!« berichtete er atemlos. »Nur Möwen, ganz gewöhnliche Möwen. Kinder, haben wir uns blamiert!«
    Bevor Superhirn einen Gedanken fassen konnte, sausten die fünf mit aufgeblendeten Stablampen zur Buchtseite. Aber dann schien der Himmel über dem Turm einzustürzen. Es war, als rissen die Wolken, von Giganten gepackt, wie Bettlaken, unsichtbare Fäuste schlugen den Freunden Fetzen auf die Köpfe und um die Ohren. Tausendfaches Geschrei erschütterte die Nerven bis zum Wahnsinn. Gleichzeitig hackte die entfesselte Nacht mit hagelnden Spitzen auf sie ein. Es knatterte um das alte Gemäuer, peitschte und knackte. Und der Luftzug kam stoßweise, bald surrend, bald fächelnd, bald kreuzweise, bald quer. Mit Wucht prallten elastische Geschosse gegen die Körper der Freunde. Wer sich hinwarf, fühlte sich von Dämonen attackiert. ihre Schmerzensschreie vermischten sich mit höhnischem Gekreisch und Gelächter über den Gefährten und dem Pudel.
    »Licht aus!!« brüllte Superhirn mit völlig fremder Stimme. »Stablampen aus! Schützt eure Augen[ Die Augen . . .! Sie haben's auf eure Augen abgesehen!«
    »Wer denn? Was denn??« schrie Tati. »Da greift mich dauernd etwas an, das ich nicht sehe.. .!«
    »Mich auch – ich auch nicht. . .!« hörten sie Micha irgendwo zetern. »Pfui Teufel, Vogelmist!«
    Loulou war durch die Einstiegsluke ins Innere des Turms geflüchtet. Mit dem Instinkt des Vierbeiners war er dem Verstand der Zweibeiner überlegen. Prosper wälzte sich auf dem Steinboden und wimmerte:
    »Hi-hi-hilfe, Hilfeee …!«
    »Du

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