Susan Mallery - Bakery Sister - 03
nachzudenken.“
„Warum?“
„Weil ich im Augenblick feststecke.“ Sie hatte weder eine Karriere noch sonst etwas, wie Richtung oder Ziel. Sie wechselte die Liebhaber so häufig, wie die meisten anderen Frauen ihre Slips wechselten, und nicht, dass sie darauf stolz wäre.
Er schien überrascht. „Du bist doch diejenige, die sich mit Veränderungen so gut auskennt.“
„Wer es kann, tut es. Wer es nicht kann, unterrichtet.“
Einen Augenblick lang sah er sie prüfend an. „Du weichst aus.
„Manchmal, ja.“
„Warum?“
Interessante Frage. „Weil ich nicht immer mit mir zufrieden bin“, gab sie zu. „Weil ich nicht weiß, wie ich mich ändern soll, aber ich sehe ganz klar, wie ich dich verändern kann. Und wenn ich etwas bewirken kann, werde ich mich besser fühlen.“
„Eine ehrliche Antwort.“
„Ich weiß. Das hat mich auch überrascht.“ Sie wartete, bis er sich setzte. „Gib mir einen Monat. Einen Monat lang musst du tun, was ich dir sage. Wenn du die Veränderungen dann ablehnst, kannst du wieder zu deinem alten Leben zurückkehren, und es wird sein, als wäre nichts geschehen.“
„Aber nicht nach einer Laseroperation.“
„Wäre denn das so schlimm?“
„Vielleicht ja nicht.“
„Du musst mir vertrauen“, redete sie ihm zu. „Ich will, dass das für dich funktioniert.“ Denn vielleicht würde es ja irgendwie auch für sie funktionieren, wenn sie mit ihm Erfolg hätte. Jedenfalls war das die Theorie.
Zehn Tage später wäre Jesse im Kirkland Olive Garden beinahe vom Hocker gefallen. Sie sprang auf und zeigte mit dem Finger auf ihn.
„Wer bist du?“, fragte sie.
Matt grinste und baute sich vor ihr auf. „Du hast mir doch gesagt, welche Sachen ich kaufen soll. Also dürfte es für dich ja wohl kaum eine Überraschung sein.“
„Angezogen sehen sie aber viel besser aus, als ich es in Erinnerung habe“, murmelte sie und machte ihm ein Zeichen, dass er sich einmal langsam um die eigene Achse drehen sollte.
Es war erstaunlich, was ein wenig Zeit und ein paar Hunderter weniger auf der Kreditkarte bewirken konnten. Er war von Kopf bis Fuß verwandelt. Ein Haarschnitt für achtzig Dollar in einem der exklusiven Salons in Bellevue war nur der Anfang gewesen. Die Hochwasser-Jeans, die Tennisschuhe und das spießige Hemd mit dem Hemdtaschenschoner waren verschwunden. Stattdessen trug Matt nun ein blassblaues Hemd und eine gut geschnittene Hose, die seine schmalen Hüften und seinen Hintern betonten, der überraschend sexy war. Sie hatte ihn dazu verleitet, Lederschuhe zu kaufen, die fast vierhundert Dollar gekostet hatten, aber sie waren auch jeden einzelnen Penny wert.
Die eigentliche Veränderung war allerdings, wie er ohne Brille aussah.
Sein Gesicht hatte maskuline Züge und ein gemeißeltes Kinn, was ihr vorher noch nie aufgefallen war. Seine Augen waren sogar noch besser, als sie es sich vorgestellt hatte, und sein Mund … war der schon immer so sexy gewesen mit diesem leicht schiefen Lächeln?
„Du bist umwerfend“, versicherte sie ihm und empfand dabei tatsächlich ein leichtes inneres Beben. „Wirklich sexy. Wow.“
Er wurde ein bisschen rot. „Du siehst auch gut aus.“
Mit einer Handbewegung tat Jesse sein Kompliment ab. Es war nicht wichtig, wie sie aussah. Es ging um ihn.
Die Hostess kehrte zurück und bot an, ihnen ihre Plätze zu zeigen. Jesse fiel auf, wie sie Matt abcheckte, während sie zu ihrem Tisch geführt wurden.
„Hast du das gesehen?“, fragte sie leise, als sie in ihr Separee rutschten. „Sie war total fasziniert von dir.“
Matt lief nun völlig rot an. „Das sagst du so.“
„Das glaube ich nicht. Wenn ich jetzt aufstehen und zur Toilette gehen würde, dann würde sie dich mit Sicherheit anmachen.“
Er wirkte eher nervös als erfreut. „Du wirst aber doch jetzt nicht gehen, oder?“
Sie lachte. „Vielleicht beim nächsten Mal. Erst einmal wirst du dich an die Aufmerksamkeit gewöhnen müssen, bevor du damit anfangen kannst, sie zu genießen.“ Sie ignorierte die Speisekarte und beugte sich zu ihm vor. „Also erzähl mir. Was gibt es Neues bei der Arbeit?“
„Wir sammeln gerade Ideen für ein neues Spiel. Die Theorie dahinter ist wirklich weit fortgeschritten, aber es gibt da …“ Er unterbrach sich, als sie den Kopf auf den Tisch legte und stöhnte. „Was ist los?“
„Sehe ich so aus, als ob ich mich für Spieltheorien interessiere?
„Nein, aber du hast doch danach gefragt.“
„Ich habe danach gefragt, was es
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