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Susan Mallery - Bakery Sister - 03

Susan Mallery - Bakery Sister - 03

Titel: Susan Mallery - Bakery Sister - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frisch verheiratet
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gefällt die Arbeit dort nicht besonders, aber das hat vor allem damit zu tun, dass ich mit Nicole nicht gut klarkomme.“
    „Warum versteht ihr euch nicht?“
    Jesse überlegte, wie viel sie ihm erzählen sollte. „Ich habe noch eine zweite Schwester. Claire. Sie ist Pianistin und ziemlich berühmt. Gleich nach meiner Geburt hat sie das Haus verlassen, um in der ganzen Welt aufzutreten, daher kenne ich sie auch kaum. Als ich dann sechs war, ist unsere Mutter losgezogen, um Claire auf ihren Reisen zu begleiten, und meine Erziehung blieb dann an Nicole hängen. Unser Dad war keine große Hilfe. Ich muss wohl ein ganz schönes Früchtchen gewesen sein, wie man so sagt. Nicole glaubt, dass ich nichts anderes kann, als ständig nur Mist zu bauen, und ich halte sie für die Zickenkönigin der westlichen Hemisphäre. Zum Beispiel die Bäckerei. Ich habe sie darum gebeten, mich auszuzahlen, damit ich einfach gehen kann, aber sie will nicht.“
    „Was würdest du denn mit dem Geld anfangen?“
    „Keine Ahnung.“
    „Vielleicht ist das ja der Grund, weshalb sie es dir nicht gibt.“
    Jesse lächelte. „Wenn du den Vernünftigen spielen willst, werden wir dieses Gespräch nicht fortsetzen können.“
    „Tut mir leid.“
    „Schon in Ordnung. Jetzt aber genug von mir. Ich weiß, dass du bei deiner Mom lebst. Was ist mit deinem Dad? Sind sie geschieden?“
    „Sie waren nie verheiratet. Meine Mom spricht überhaupt nicht von ihm. Von Anfang an waren wir zwei allein. Als ich klein war, hat sie wirklich hart gearbeitet. Geld war immer knapp, und sie hat alles für mich getan.“
    Möglicherweise eine beängstigende Vorstellung, aber Jesse beschloss, kein Urteil zu fällen, bis sie alle Fakten kannte. „Sie scheint ein netter Mensch zu sein.“
    „Meistens ist sie das auch. Für sie war es nie ein Problem, dass ich mich so für Computer begeistert habe. Nie ist sie mir damit auf die Nerven gegangen, dass ich rausgehen sollte oder dass sie besorgt war, weil ich nicht so viele Freunde hatte. Sie hat immer gesagt, ich würde einmal das werden, was mir bestimmt ist, und ich müsste mir keine Sorgen machen, wenn die Dinge gerade einmal nicht so liefen, wie ich sie gern hätte.“
    „Das ist toll“, sagte Jesse.
    „Als ich fünfzehn war, hatte mich dann ein Computerspiel, das ich gerade spielte, irgendwann total frustriert. Also habe ich mich in deren System eingeloggt, den Code geknackt und das Spiel neu geschrieben. Dann bin ich hingegangen und habe ihnen die neue Version gezeigt, und sie haben mich für die Lizenz bezahlt. Das hat unsere finanzielle Situation dann deutlich verbessert.“
    Jesse starrte ihn an. „Du hast mit fünfzehn die Lizenz für ein Computerspiel verkauft?“
    Er nickte.
    „Für richtig viel Geld?“
    „So zwei Millionen im Jahr.“
    Wenn sie gerade getrunken hätte, sie hätte sich verschluckt. „Dann bist du also reich?“
    „Ich schätze ja. Ich denke nicht so viel darüber nach.“
    „Du bist also reich, und dann hast du einen Hemdtaschenschoner getragen?“
    „Du musst jetzt mal damit aufhören. Ich habe doch gesagt, dass ich sie alle weggeworfen habe.“
    „Du bist reich.“ Sie konnte den Gedanken nicht fassen.
    „Was willst du damit sagen? Macht das jetzt einen Unterschied?“
    Mehr als er glaubte. Aber ihn vor den Frauen zu warnen, die nur des Geldes wegen hinter ihm her sein würden, war etwas, worüber sie später noch reden konnten. Sie lachte. „Der Unterschied wird sein, wer für das Essen bezahlt.“

3. KAPITEL
    Gegenwart …
    V on Anfang an hatte Jesse vorgehabt, alle Wiederbegegnungen so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Es war wie der Sprung in einen kalten Pool am tiefen Ende. Sicher, der Schock brachte einen fast um, aber dann war es auch schnell vorbei. Daher bemühte sie sich nach Kräften, das Gespräch mit Matt zu vergessen, ihr heftiges Herzklopfen und die vielen Erinnerungen, die ihr Hirn überschwemmten, zu ignorieren, und die zweite unbekannte Adresse aufzusuchen, zu der ihr zuverlässiges Navi sie leitete.
    Dieses Haus war mit keinem riesigen Tor versehen, aber es war fast so groß wie das, von dem sie gerade kam. Das zweistöckige weitläufige Gebäude war allerdings weniger ein Zeugnis großartiger Architektur, als dass es stolz verkündete, von einer Familie bewohnt zu sein.
    Ein Dreirad und verschiedene Spielsachen lagen auf der breiten überdachten Veranda herum, während ein Minivan vor der Garage parkte. An der Haustür hing einer dieser

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