Susan Mallery - Buchanan - 01
Magen vor Aufregung und Vorfreude zusammenzog. Unter normalen Umständen würde sie mit Freunden, einem gutem Essen und Wein feiern. Doch vorläufig musste der Wein warten.
„Aus gutem Grund“, flüsterte sie und legte eine Hand auf ihren Bauch.
Ein Auto bog zum Parkplatz ein. Sie drehte sich um und sah einen dunkelblauen BMW Z4 neben ihrem Wagen halten. Beim Anblick des teuren Sportwagens fielen ihr mindestens ein halbes Dutzend Kommentare ein, die sie anbringen könnte, sobald Cal ausstieg. Hatte ihn das Wetter in den letzten 31 Jahren je interessiert? War ein Cabriolet im Winter eine kluge Idee?
Doch als sich die Wagentür öffnete und er herauskletterte, konnte sie nicht anders, als ihm zuzulächeln und zu winken. Während er sich zu seiner vollen Größe aufrichtete und seine Lederjacke zurechtrückte, fühlte sie sich wie die Statistin in einem Werbespot für Herrenparfum. Ihr Job war, das männliche Modell mit offenem Mund anzuhimmeln. Eine eventuelle Sprechrolle müsste allerdings von jemandem übernommen werden, der noch normal denken konnte.
Sie spürte, wie sich ihre Kehle zusammenschnürte. Ihre Knie zitterten, und ihre ohnehin empfindlichen Brüste schienen sich nach seiner Berührung zu sehnen. Gar nicht gut, dachte sie. Unter diesen Umständen waren sexuelle Gefühle für ihren Exmann eine äußerst schlechte Idee.
Sorgen, dass das etwas zu bedeuteten hatte, machte sie sich nicht. Sie war schwanger, und das hieß, von Hormonen überschwemmt zu werden. Sie brach bei kitschiger Werbung in Tränen aus, schluchzte beim Anblick von Kindern, die Tiere umarmten, und hätte überhaupt die ganze Welt am liebsten in rosa Zuckerwatte gepackt.
Nein, was auch immer sie in diesem Moment für Cal empfand hatte nichts mit ihm zu tun, sondern nur mit dem kleinen Wesen in ihrem Bauch. Doch das hieß nicht, dass sie sich nicht immer noch lächerlich machen konnte.
Sie musste sich ins Bewusstsein rufen, eine große, böse Köchin zu sein, die als hartnäckig, schwierig und manchmal perfektionistisch galt. Ihr ganzes Leben hatte sie mit scharfen Messern gearbeitet. Sie konnte Hühnerknochen mit ihren bloßen Händen brechen.
„Bereit, es mit der Welt aufzunehmen?“, fragte Cal, als er auf sie zukam.
„Natürlich. Zumindest, was meinen kleinen Teil von ihr betrifft.“ Sie folgte ihm zur Eingangstür. „Ich werde einen Schlüssel brauchen.“
Er zog einen Schlüsselbund aus seiner Hosentasche. „Sie sind gekennzeichnet. Vorder- und Hintereingänge. Alle Lagerräume. Der Weinkeller und das Getränkelager.“
Er sperrte den rechten Teil einer Flügeltür aus Holz und Glas auf und ließ ihr den Vortritt. Sie betrat den halbdunklen, großen Raum und bereute es sofort.
„Was ist das denn?“, fragte sie und fächelte mit der Hand vor ihrer Nase. Es roch nach einer Mischung aus versengtem Fell, faulem Fisch und Fleisch und modrigem Holz.
„Es riecht etwas streng“, gab Cal zu. „Die Lagerräume sind nicht gereinigt worden, als der Laden dicht gemacht wurde. Als ich vorige Woche hier war, war der Gestank schlimmer.“
Schlimmer konnte sie es sich nicht vorstellen. Sie hatte schon so Mühe, sich nicht zu übergeben. In den fast vier Monaten ihrer Schwangerschaft war ihr noch nie übel gewesen. Bis jetzt.
Cal stieß die Vordertüren auf und schaltete die Lüftung ein. „Es wird gleich besser.“
Sie rieb ihren Schuh am Teppich. „Der Gestank wird vom Saubermachen allein nicht vergehen.“
„Ich weiß. Wir haben überall Holzboden, nur nicht hier. Wir werden die Böden neu streichen und dann diesen Belag auswechseln.“
Sie hoffte, dass das reichen würde.
Wenigstens war der Raum an sich in Ordnung. Hohe Wände und große Fenster. Wenn die Leute sich für ein Essen am Wasser entschieden, wollten sie im Allgemeinen auch die Aussicht darauf genießen. Sie entdeckte Flipcharts mit Plänen des Speisesaals.
„Wie du siehst, machen wir kosmetische Veränderungen“, erklärte Cal die Skizzen. „Wir haben keine Zeit für eine komplette Neugestaltung.“
„Oh.“
Penny ging weiter. Der Essbereich des Lokals lag weder in ihrer Verantwortung noch interessierte sie sich dafür. Lieber wollte sie sich etwas anderes ansehen – nämlich die Küche.
Sie ging durch eine große Schwingtür im hinteren Teil des Restaurants. Der Geruch war dort noch schlimmer, aber sie ignorierte ihn angesichts ihres neuen Einsatzbereiches.
Wenigstens ist es sauber, dachte sie, als sie den großen Holzgrill, die Dampfgarer, die
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