Susan Mallery - Buchanan - 01
Zumindest für die nächste Zeit.“
Sie rümpfte die Nase. „Wer ist es?“
„Das wirst du schon noch herausfinden. Außerdem ist die erste Besetzung für diesen Job nur dafür da, einmal aufzuräumen. In ein paar Monaten wird jemand anderes eingestellt. Du kannst bei ihm oder ihr ein Mitspracherecht haben.
Sie zog eine Augenbraue hoch. „Interessant. Ein Mann fürs Grobe für eine Aufräumaktion im großen Stil. Ich glaube, das gefällt mir.“
Sie holte tief Luft. „Wie wäre es mit fünf Prozent vom Gewinn, einem Dreijahres-Vertrag, ich bekomme ein Mitspracherecht beim nächsten Geschäftsführer und nehme meine Spezialitäten mit.“ Sie hob die Hand, als schwöre sie einen Eid. „Aber nur in mein eigenes Lokal. Du kannst sie weiter im Angebot des ‚Waterfront‘ führen.“
Ihr Plan, sich selbstständig zu machen, überraschte ihn nicht. Die meisten guten Köche taten es. Nur wenige hatten das Kapital und das Know-how dafür.
„Oh, und das Gehalt, das du mir vorhin angeboten hast, war in Ordnung“, sagte sie.
„Natürlich war es das“, sagte er, „Ich bin davon ausgegangen, dass du all die anderen Sachen nicht bekommst.
Wen bringst du mit?“
„Meinen Souschef und meine Assistentin.“
Es war üblich, dass Köche einige wenige Leute als Personal mitbrachten. Solange sie gut mit den anderen in der Küche zusammenarbeiteten, hatte Cal nichts dagegen.
„Du wirst deinen Urlaub nie nehmen“, sagte er. Zumindest hatte sie es früher nie getan.
„Das werde ich sehr wohl“, sagt sie. „Nur damit es keine Missverständnisse gibt, ich nehme meinen Urlaub ganz sicher.“
Er zuckte die Achseln. „Nicht, bevor wir eröffnet haben und der Laden läuft.“
„Ich dachte an Spätsommer. Bis dahin habe ich alles organisiert.“
Vielleicht. Sie hatte das Chaos noch nicht gesehen.
„War das alles?“, fragte er.
Sie überlegte kurz. Dann zuckte sie die Achseln.
„Schick mir dein Angebot. Ich sehe es mir an und lasse dich dann wissen, ob wir im Geschäft sind.“
„So viel bekommst du nirgendwo sonst. Tu nicht so, als würdest du abspringen.“
Sie hatte wieder Oberwasser. „Man weiß nie, Cal. Ich möchte mir anhören, was mir deine Konkurrenz zu bieten hat.“
„Ich weiß, wer interessiert ist. Die nehmen dich nie mit einer so hohen Gewinnbeteiligung.“
„Stimmt natürlich. Aber ihre Restaurants sind erfolgreich. Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.“
„Das ‚Waterfront‘ könnte dich berühmt machen“, sagte er. „Die Leute würden auf dich aufmerksam.“
Er hätte ihr gern gesagt, dass sie nichts derartig Besonderes war, dass er fünf Köche aufzählen konnte, die den Job genauso gut machen würden. Das Problem war: Er konnte es nicht. In den letzten drei Jahren hatte Penny sich einen Namen gemacht, und genau den brauchte er, um das „Waterfront“ aus dem Dreck zu ziehen.
„Ich lasse dir den Vertrag morgen Nachmittag nach Hause zustellen“, sagte er.
Sie schnurrte beinahe vor Zufriedenheit. „Gut.“
„Du genießt es, nicht wahr?“
„Oh ja. Es macht mir nicht einmal etwas aus, für dich zu arbeiten. Denn jedes Mal, wenn du mich ärgern willst, werde ich dich daran erinnern, dass du es warst, der mich geholt hat. Dass du mich gebraucht hast .“
Rache. Er respektierte es. Es ärgerte ihn, aber er respektierte es.
„Warum tust du das?“, fragte sie, während sie eine Pecannuss vom Tischtuch auflas. „Du bist doch vor Jahren aus den Familiengeschäften ausgestiegen.“
Damals, als wir noch verheiratet waren, dachte er. Er war entkommen, nur um erneut hineingezogen zu werden.
„Jemand muss das sinkende Schiff retten“, sagte er.
„Ja, aber warum du? Dir ist das Familien-Imperium doch egal.“
Er legte zwanzig Dollar auf den Tisch und erhob sich. „Ich brauche deine Antwort innerhalb von zwanzig Stunden nach Zustellung des Vertrags.“
„Du hast sie am nächsten Morgen.“
„In Ordnung.“ Er legte seine Visitenkarte neben das Geld. „Für den Fall, dass du dich mit mir in Verbindung setzen möchtest.“
Er verließ das Restaurant und ging zu seinem Auto. Penny würde zusagen. Sie würde ihn ein bisschen zappeln lassen, aber der Deal war so gut, dass sie ihn sich nicht entgehen lassen würde. Wenn sie es schaffte, das „Waterfront“ wieder zu dem zu machen, was es früher gewesen war, hatte sie in drei Jahren mehr als genug Kapital für ihr eigenes Lokal.
Er würde sich längst zurückgezogen haben, wenn es so weit war. Er
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