Susan Mallery - Buchanan - 01
Mutter an. „Es war toll von Mom, dass sie es mir erlaubt hat. Wir haben natürlich einen Gratistarif für Handygespräche innerhalb des gleichen Netzes, und meine Freunde haben das auch alle.“ Sie verstummte. „Das ist vielleicht gar nicht so interessant für Sie.“
Es interessierte ihn sogar sehr. Er wollte über alle ihre unterschiedlichen Lebensbereiche etwas erfahren. Es war unfassbar, dass er hier war, so nah bei ihr. Am liebsten hätte er sie umarmt und ihr gesagt, wer er war. Er wollte ihr New York und Europa zeigen und dabei sein, wenn sie zu einer schönen Frau heranwuchs. Am meisten wünschte er sich, er könnte die Zeit zurückdrehen und alles seit ihrer Geburt miterleben.
Cal war wie gelähmt vor Freude über das Zusammensein und dem Schmerz wegen allem, was er versäumt hatte. Er litt auf eine Weise, wie er noch nie zuvor gelitten hatte. Sie war unglaublich – aber was auch immer er sagte oder tat, nichts würde ihm diese Jahre zurückbringen.
Lindsey zog die Stirn in Falten. „Sie sehen irgendwie vertraut aus. Es ist wegen des Mundschutzes schwer zu erkennen, aber ich habe Sie gesehen, als Sie in den Umkleideraum gekommen sind. Ich habe mir gedacht …“ Sie schaute von ihm zu ihrer Mutter und dann wieder zu Cal. „Kenne ich Sie?“
Auf diesen Moment hatte er seit siebzehn Jahren gewartet. Hier war sie – die ideale Gelegenheit. Die Chance, ihr zu sagen, wer er war.
Penny hielt den Atem an. Sie war zwar im Nebenzimmer, aber sie konnte die Unterhaltung mithören und spürte Cals Bedürfnis, bei seiner Tochter zu sein. Er strahlte so viel Liebe aus. Immer und immer wieder hatte er das Richtige getan, und jetzt wurde er dafür belohnt. Dennoch konnte sie sich nicht gegen den Wunsch wehren, er möge nicht weiterreden.
Das Mädchen selbst ahnte nicht, was die Situation bedeutete. Lindsey hatte nie ihre Eltern kennenlernen wollen. Warum es ihr jetzt sagen? Es würde sie für immer verändern, und dies möglicherweise nicht zum Guten. Aber Penny wusste, dass Cal sich diesen Moment verdient hatte. Ob richtig oder falsch, er würde ihn nutzen.
„Du hast mich gesehen“, sagte Cal mit vor Rührung rauer Stimme.
Penny stiegen die Tränen in die Augen. Sie sah zu Tracy, die dermaßen bewegt war, dass sie zitterte. Sie hatte zweifellos Angst, einen Teil ihrer Tochter zu verlieren. Angst, dass ein Teil von Lindseys Herz Cal gehören würde.
„Ich bin einer der Besitzer des ‚Daily Grind‘. Meine Partner und ich haben öfter Werbung im Fernsehen gemacht.“
Penny kämpfte gegen die Tränen, und ihr Herz schien stillzustehen. Nun war es wohl so weit. Sie machte sich gefasst auf das, was nun geschehen würde. Doch zu ihrem Erstaunen hörte sie Lindsey nur einen Moment später sagen: „Oh, ja. Das ist es. Ich wusste doch, dass Sie so aussehen, wie jemand, den ich kenne.“
Dann fuhr sie fort, wie schade sie es fände, dass sie ihre Abschlussveranstaltung versäumen würde. Aber ihr Freund habe ihr versprochen, mit ihr Tanzen zu gehen, sobald sie wieder unter viele Menschen dürfe. Dann fragte Cal, ob sie Haustiere hätte, und die beiden plauderten weiter.
Penny hatte den Eindruck, dass Tracy genauso verblüfft war, wie sie selbst. Was war gerade passiert? Warum hatte Cal sich diese ideale Gelegenheit entgehen lassen, Lindsey zu sagen, wer er war?
Fünfzehn Minuten später war der Besuch zu Ende. Cal versprach, Lindseys E-Mails zu beantworten, und sie versicherte, mit ihm in Kontakt zu bleiben. Sie schaltete den Fernseher ein, noch bevor die beiden das Zimmer verlassen hatten.
Als sie die Tür zu Lindseys Zimmer hinter sich geschlossen hatten, wandte sich Tracy an Cal. „Warum haben Sie es ihr nicht gesagt?“, fragte sie leise.
Cal zog seinen Kittel aus. „Ich wollte es tun, aber ich habe es nicht über die Lippen gebracht. Sie ist ein wunderbares Kind, Tracy, und das liegt an Ihnen und Tom. Aber sie ist noch jung, und ich wollte ihre Welt nicht auf den Kopf stellen.“
Tracy umarmte ihn impulsiv. „Ich danke Ihnen“, sagte sie. Ihr Gesicht war tränenüberströmt. „Danke. Ich weiß, dass Sie es ihr hätten sagen können. Sie hatten jedes Recht dazu. Heute haben Sie uns Lindsey zum zweiten Mal geschenkt und wollen selbst nichts dafür. Ich weiß nicht, wie ich Ihnen für dieses Opfer danken kann.“
Penny kämpfte selbst mit den Tränen. Als Cal sie mit hochgezogener Augenbraue ansah, zuckte sie die Achseln. „Hormone“, sagte sie und schniefte.
Er strich Tracy beruhigend über
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