Susan Mallery - Buchanan - 01
sind uns einig, dass es wichtig für Lindsey ist, ihre Mutter um sich zu haben.“
Penny lächelte. „Du sagst immer ‚ihre Mutter‘ und ‚ihr Vater‘. Nie ‚ihre Adoptivmutter‘.“
„Tracy ist ihre Mutter. Die Rolle, die Alison in Lindseys Leben gespielt hat, war auf ein Ei und eine Unterkunft für neun Monate beschränkt. Sonst nichts.“
Und seine Rolle war sogar noch kleiner gewesen. Er hatte seiner Tochter sein Erbmaterial gegeben und sie dann allein gelassen.
Penny stellte sich dicht vor ihn und sah ihm in die Augen. „Denk nicht so etwas. Du hast mehr getan als nur deinen Samen zur Verfügung gestellt. Du hast dich bewusst gegen deinen Wunsch, sie zu behalten, entschieden. Du hast alles getan, was in deiner Macht steht, um dafür zu sorgen, dass sie glücklich wird.“
„Ich wollte sie nicht im Stich lassen.“
„Wenn du von dem Wissen ausgehst, das du heute hast – glaubst du, du hast die falsche Entscheidung getroffen?“
Gute Frage. Hätte er Lindsey besser aufziehen können? Hätte er sie glücklicher machen können? Er war damals selbst noch ein Kind gewesen. Und Gloria mit ihrem Drang, sich in jedermanns Leben einzumischen? Und Lindseys Krankheit?
„Es war die richtige Entscheidung“, sagte er langsam. „Ich weiß es.“
„Dann ist es vielleicht an der Zeit, nicht mehr so streng mit dir zu sein, Cal. Vielleicht solltest du dich von deinen Schuldgefühlen lösen und glücklich sein, dass deine Tochter lebt und auf dem Wege der Besserung ist. Wie lange willst du dich noch dafür bestrafen, dass du ihr das Beste für ihr Leben ermöglicht hast?“
Er starrte Penny an. War es wirklich so einfach? Hatte er sich für etwas bestraft, das offensichtlich das Beste für seine Tochter gewesen war?
„Manchmal staune ich über dich.“
„Nicht wahr?“ Sie lächelte. „Ich kann brillant sein, wenn es sein muss. Es ist ein Geschenk.“
„Schön. Sei jetzt brillant und verrate mir, was ich zu Lindsey sagen soll.“
„Wie wäre es damit zu sagen, dass du ihr Vater bist und sie sehr liebst?“
Noch bevor er antworten konnte, kam Tracy aus einem der Zimmer am anderen Ende des Korridors. Sie trug einen langen Krankenhauskittel.
„Hallo“, sagte sie, als sie auf sie zukam. „Gerade zur rechten Zeit. Sind Sie beide bereit, von oben bis unten vermummt zu werden? Lindsey geht es großartig. Sogar noch besser, als wir alle gehofft hatten. Wie es aussieht, kann sie schon ziemlich bald nach Hause. Wir sind überglücklich und unendlich dankbar.“
Sie war nervös. Cal sah es in ihren Augen und merkte es daran, wie schnell sie redete.
„Tracy“, begann er.
Sie schüttelte den Kopf.„Es ist in Ordnung, Cal. Wirklich. Es ist am besten so. Lindsey möchte den Mann, der ihr das Leben gerettet hat, kennenlernen – und Sie Ihre Tochter. Ich habe ihr nichts erzählt. Ich …“ Sie schluckte. „Ich wusste nicht, wie“, gab sie zu. „Vielleicht war es gut so. Sie warten schon lange darauf, es ihr zu sagen und haben es mehr als verdient, Cal. Wirklich. Tom und ich sind so dankbar.“
„Danke“, sagte er.
Er merkte, wie Penny seine Hand nahm. Seine Finger glitten zwischen ihre, und er drückte sie. Wenigstens war er klug genug gewesen, sie mitzubringen. Er hatte den Verdacht, dass er bei dieser Sache einen Freund brauchen würde.
Apropos … „Tracy, darf ich Ihnen Penny Jackson vorstellen? Sie war so freundlich, mich zu begleiten.“
Penny reichte ihr die Hand. „Es ist schön, Sie kennenzulernen. Ich freue mich so, dass es Ihrer Tochter besser geht. Sie haben eine so schwierige Zeit hinter sich und es verdient, endlich eine gute Nachricht zu bekommen.“
„Danke.“ Tracy starrte auf Pennys Bauch. „Ihr Erstes?“
Penny zögerte nur einen kurzen Moment und nickte dann. „Im September ist es so weit. Ich werde mit jeder Sekunde dicker.“
Tracys Lächeln verschwand. „Wir wollten Kinder, aber ich konnte ein Baby nie länger als bis zur zwölften Woche behalten. Es gibt einen komplizierten medizinischen Begriff dafür. Deshalb haben wir uns für eine Adoption entschieden. Cal hat uns Lindsey gegeben, und wir haben sie jeden einzelnen Tag als einen Segen empfunden.
„Das freut mich sehr“, sagte er zu ihr.
Penny drückte seine Hand fester.
„Also, gehen wir“, sagte Tracy. „Lindsey geht es großartig. Anfangs war ihr sehr übel, aber das verging bald. Jetzt wartet sie nur darauf, dass sie nach Hause darf. Oh, Sie wissen, dass ihr bei der Chemo die Haare ausgegangen
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