Susan Mallery - Buchanan - 02
nicht gesehen … „Sagen Sie ihm, dass ich ihn in den nächsten Tagen anrufe.“
„Und sonst nichts“, ergänzte Walker.
Derek sah ihn erstaunt an. „Was meinen Sie damit?“
„Sie werden ihm keine Informationen über Elissas Privatleben geben. Weder ihre Adresse noch ihre Telefonnummer oder wo sie arbeitet. Mich interessiert nicht, was Sie mit dem Jungen vereinbart haben. Wenn Sie Elissa in Gefahr bringen, müssen Sie mit mir rechnen.“
Es war, als beobachte man ein Kaninchen, das versucht, dem Blick eines Tigers standzuhalten. Derek ergab sich sofort. „Ich sage ihm nichts.“
„Falls ich herausfinde, dass Sie es doch getan haben, sind Sie erledigt. Haben wir uns verstanden?“
Derek nickte heftig. Dann stellte er sein Glas auf den Tisch. „Ich, äh, sollte vielleicht besser gehen.“
„Ausgezeichnete Idee“, sagte Walker. „Ich begleite Sie hinaus.“
Elissa blieb in der Küche und sank auf einen der Stühle. Als Walker wiederkam, setzte er sich neben sie.
„Alles okay mit dir?“, fragte er.
„Ich bin mir nicht sicher. Die ganze Sache ist sehr seltsam. Das letzte Mal habe ich mit Bobby geredet, kurz nachdem ich von meiner Schwangerschaft erfahren hatte.“ Sie holte tief Luft. „Ich war siebzehn, als ich von zu Hause weggelaufen bin, und habe meine Eltern nie angerufen, um zu sagen, dass es mir gut geht. Später habe ich es bereut. Es war egoistisch und dumm, aber genau das war ich damals leider. Dann habe ich irgendwie versucht, die beiden zu vergessen. Mein aufregender Job hat mir dabei geholfen. Als ich schwanger wurde und Zoes Vater verließ, weil er sich als Idiot entpuppt hatte, habe ich mich endlich zu Hause gemeldet.“
Seine dunklen Augen verrieten nicht, was ihn bewegte. Doch Elissa hatte keine Angst, dass er schlecht von ihr dachte. Walker war kein Mensch, der andere verurteilte.
„Was war dann?“, fragte er leise.
„Bobby war dran und hat mir gesagt, dass Mom und Dad immer noch böse seien. Aber er würde sie fragen, ob sie nicht doch mit mir reden wollten.“
„Hast du ihm von Zoe erzählt?“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich dachte, nach so langer Zeit wäre mein Anruf fürs Erste genug an Aufregung. Außerdem hatte ich noch genug Selbstachtung, um auf ihr Mitleid verzichten zu können.“
„Es hat die beiden nicht interessiert“, sagte er. Es war keine Frage, sondern eine Feststellung.
„Offensichtlich nicht. Bobby sagte, sie wollten nichts mehr mit mir zu tun haben. Ich hätte mich für so ein Leben entschieden und sollte nun auch damit klarkommen. Und das habe ich dann getan.“
„Bist du sicher, dass er dir die Wahrheit gesagt hat?“
Elissa nickte. „Darüber habe ich auch nachgedacht – aber nur eine Minute lang. Bobby war immer ein großartiger Bruder, und wir sind sehr gut miteinander ausgekommen. Meine Mom hatte beim zweiten Kind Probleme, schwanger zu werden, deshalb ist der Altersunterschied zwischen ihm und mir so groß. Ich hätte ihn dafür hassen können, dass er dann ihr Lieblingskind war, aber dafür habe ich ihn zu lieb gehabt. Wir hatten so viel Spaß. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er mich damals angelogen hat.“
„Wirst du ihn anrufen?“
„Vielleicht. Ich brauche ein paar Tage Zeit, um mich auf die neue Situation einzustellen, aber dann rufe ich an. Ich hätte gern, dass Zoe ihren Onkel kennenlernt.“
„Würdest du zur Babyparty meiner Schwägerin mitkommen?“
Die Frage war zwar nicht ganz so schockierend wie die Neuigkeit, dass ihr Bruder versuchte, mit ihr in Kontakt zu treten, aber doch fast.
„Wie bitte?“
„Morgen ist Pennys Babyparty. Ich wollte dich schon früher fragen, aber ich war mir nicht sicher, ob du Lust hast. Es ist keine große Sache, nur für die Familie. Du wirst Dani und Penny mögen. Außerdem wird es was Leckeres zu essen geben.“
Walker verstummte plötzlich. Zum ersten Mal, seit sie ihn kannte, schien er nervös zu sein.
„Du fragst mich, ob ich mit dir zur Babyparty deiner Schwägerin gehe?“
„Du und Zoe“, sagte er. „Es ist kein Date.“
„Gut zu wissen.“
„Ich habe einen Kindersitz fürs Auto gekauft. Penny hat in einem Laden ein paar Sachen auslegen lassen, die man zur Babyparty schenken kann, und ich habe mich für den Sitz entschieden. Sie haben ihn schon in Geschenkpapier eingepackt. Ihr könnt auf der Karte unterschreiben.“
Sie hatten kein Date, aber er wollte sein Geschenk mit ihr teilen?
Elissa wusste nicht, was sie davon halten sollte. Er hatte ihr glaubhaft
Weitere Kostenlose Bücher