Susan Mallery - Buchanan - 02
versichert, dass er keine feste Beziehung mit ihr eingehen wollte. Und wenn er stark genug war, die erotische Anziehung zwischen ihnen zu ignorieren, dann konnte sie das auch.
Ihr war klar, dass sie beide sich danach vermutlich vielen neugierigen Fragen stellen mussten, aber sie konnte der Gelegenheit nicht widerstehen, mehr über sein Leben zu erfahren. Wie war er wohl im Kreise seiner Familie, und wie waren die Menschen, die ihn am besten kannten?
„Wann?“, fragte sie.
„Um vier. Penny kocht. Es ist zwar ihre eigene Party, und deshalb sollte sie das eigentlich nicht tun. Aber sie ist nun mal Köchin – wem sonst würde sie zutrauen, dass er es so gut hinkriegt wie sie?“
„Okay“, sagte sie langsam.„Gern. Wir kommen mit. Oh, und noch etwas – ich bringe mein eigenes Geschenk mit.“
„Willst du das wirklich? Es macht mir wirklich nichts aus, eure Namen mit auf die Karte zu setzen.“
„Nein, lass nur. Wir lassen uns schon etwas Schönes einfallen.“
„Gut, also dann werde ich euch morgen Nachmittag um halb vier hier abholen.“
„Fein.“
Sie begleitete ihn zur Tür, wo sie sich ein paar Sekunden verlegen gegenüberstanden. Dann drehte Walker sich um und verschwand die Treppe hinauf.
Wie bitte? Kein Date? Wie hieß es doch so schön? Was aussieht wie eine Ente, watschelt wie eine Ente und quakt wie eine Ente, muss wohl auch eine Ente sein …
Walkers Wagen roch immer noch neu. Elissa sog den Duft des teuren Leders genüsslich ein und begutachtete beeindruckt das komplex aussehende Armaturenbrett. In der Autowelt ließ sich tatsächlich Glück mit Geld kaufen.
„Du hast also drei Geschwister“, sagte sie. Sie war sich bewusst, dass es wichtiger war, etwas über seine Familie zu erfahren, als sich ihrer Faszination bezüglich seines Autos hinzugeben.
„Genau. Es gibt Cal, Reid, Dani und mich. Cal ist mit Penny verheiratet. Ob Reid eine Freundin mitbringt oder nicht, weiß man nicht so genau. Er wechselt seine Damenbekanntschaften ziemlich häufig. Dani steckt gerade mitten in einer Scheidung.“
„Wann soll Cals und Pennys Baby denn auf die Welt kommen?“
Walker zögerte. „Cal ist nicht der Vater.“
„Oh, interessant. Kommt der leibliche Vater auch?“
„Nein, Penny hat sich durch eine anonyme Samenspende künstlich befruchten lassen. Sie hat sich immer schon ein Kind gewünscht, aber auf normalem Wege war das bei ihr nicht ganz einfach.“
„Ich bewundere Frauen, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen“, sagte Elissa. Sie empfand Hochachtung vor jedem, der keine Angst davor hatte, ein Kind allein großzuziehen. Elissa liebte Zoe, aber manchmal war es ganz schön schwer, eine alleinerziehende Mutter zu sein.
Sie drehte sich zu ihrer Tochter um, die auf dem Rücksitz zur Musik aus Walkers tragbarem CD-Player mitsummte.
„Ich nehme an, dein Hightechgerät hat noch nie eine Disney-CD zum Mitsingen abgespielt“, sagte sie zu Walker.
„Nicht unbedingt mein Musikstil.“
„Ein paar Melodien gehen ziemlich ins Ohr. Wir hören sie oft, wenn wir die Wohnung sauber machen.“
Er lächelte. „Interessante Kombination.“
Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Walker beim Abstauben vor sich hin trällerte. Sie konnte ihn sich überhaupt nicht beim Abstauben oder ähnlich alltäglichen Tätigkeiten vorstellen. Was sie sich vorstellen konnte, war Walker mit einem Gewehr oder sogar einem Jagdmesser. Noch besser, mit nacktem Oberkörper und Jagdmesser. Wow …
Die nächsten Kilometer hing sie diesen sehr privaten Fantasien nach, bis Walker in eine Straße einbog, die steil bergauf führte.
„Hier wohnen sie?“, fragte sie und betrachtete die eleganten Häuser ringsum. Von hier aus hatte man eine unglaublich schöne Aussicht sowohl auf die Stadt als auch den See.
„Mhm.“
Sie hätte es sich denken können. Doch obwohl sie wusste, dass Walker ganz offensichtlich aus einer reichen Familie stammte, vergaß sie es zwischendurch, da er derzeit in einer eher bescheidenen Gegend wohnte. „Wo wohnen Reid und Dani? Neben Bill und Melinda Gates?“
„Reid hat ein Hausboot, und Dani lebt derzeit in Pennys ehemaligem Haus.“ Er sah sie an. „Du wirkst irgendwie bedrückt. Was ist los?“
„Nichts, es ist nur …“ Sie stockte kurz, sagte dann aber mit einer wegwerfenden Geste: „Ach, nichts. Mir geht es gut.“ Dass der offensichtliche Reichtum ihr Angst einjagte, wollte sie nicht zugeben. Von den Hausbooten in Seattle hatte sie schon gehört. Sogar die mickrigeren
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