Susan Mallery - Buchanan - 02
„Möchtest du dich setzen?“
Eigentlich hatte sie erwartet, dass er ablehnen würde, doch zu ihrer Überraschung nahm er Platz. Sie setzte sich ihm gegenüber in einen Lehnsessel.
„Sie denkt nur Schlechtes von mir“, sagte Elissa. „Ich habe ihr versichert, dass ich nie Drogen genommen habe. Nicht mal in der Zeit, als ich für die Rockband gearbeitet hab und mit einem der Musiker zusammen war. Sie akzeptiert, dass ich mit dem Kerl geschlafen habe und die Schwangerschaft nicht beabsichtigt war, aber die Sache mit den Drogen glaubt sie mir nicht. Ständig hat sie mich gefragt, ob ich noch welche nehme und ob ich Zoe dem wirklich aussetzen will. Es war entsetzlich.“
„Vielleicht will sie ja nur helfen.“
„Kann sie das nicht auf eine weniger nervige Art tun?“
„Vielleicht weiß sie nicht, wie.“
„Es ist furchtbar, wenn du so vernünftig bist.“ Doch das war nicht das Thema, über das sie mit ihm hatte sprechen wollen. „Warum hast du es getan?“
Walker holte tief Luft. „Kannst du es nicht einfach akzeptieren und es gut sein lassen?“
„Nein, eigentlich nicht. Ich habe keine Ahnung, was in deinem Kopf vor sich geht. Wir sind Nachbarn, und du hast dich uns gegenüber immer großartig verhalten. Du hast mir und Mrs. Ford geholfen, und Zoe mag dich sehr. Ich weiß, dass du dir Sorgen machst, dass sie sich zu sehr an dich gewöhnt, und ich weiß das zu schätzen. Du willst keine Beziehung mit mir anfangen, und da ich ohnehin vorhabe, in den nächsten dreizehn Jahren einen weiten Bogen um jeden Mann zu machen, ist das auch in Ordnung für mich. Aber es ist etwas zwischen uns passiert, und dadurch, dass man nicht darüber redet, macht man es nicht ungeschehen.“
„Bist du böse auf mich? Soll ich mich bei dir entschuldigen?“
„Weder noch. Ich möchte nur wissen, warum.“
Er schwieg so lange, dass sie schon nicht mehr glaubte, noch eine Antwort zu bekommen. Sie rechnete damit, dass er einfach aufstehen und auf Nimmerwiedersehen verschwinden würde.
Doch schließlich sagte er: „Ich hatte nicht vor, meinen Dienst bei den Marines zu quittieren, als ich damals gegangen bin. Eigentlich wollte ich so lange dort bleiben, bis sie mich in Rente schicken. Aber eines Tages bin ich aufgewacht und konnte einfach nicht mehr. Ich konnte niemanden mehr erschießen und auch keine Männer mehr in den möglichen Tod schicken. Ich hatte zu viel Blutvergießen gesehen. Also bin ich weg von dort und nach Hause. Nur, es gibt kein Zuhause mehr. Ich habe meine Brüder und Dani, ich habe Geld, aber sonst ist da nichts. Nichts Beständiges.“
Sie spürte seine Leere fast körperlich.
„Ich lasse absichtlich nichts und niemanden nahe an mich heran“, fuhr er fort. „Es ist meine Entscheidung. Aber manchmal gibt es Versuchungen, denen ich nicht widerstehen kann. Versuchungen wie dich.“
„Mich?“, fragte Elissa ungläubig. Sie hielt sich für alles andere als eine Versuchung.
„Es ist die Art und Weise, wie du dich bewegst, wie du riechst und wie du kämpfst, ohne je aufzugeben. Vorgestern Nacht habe ich dich geliebt, weil ich nicht anders konnte, Elissa. Ich musste dich küssen, streicheln und spüren, wie du dich anfühlst. Und wie du schmeckst.“
Sie merkte, wie sie errötete und wie es sie erregte, was er sagte. Seine Worte hatten die gleiche Wirkung auf sie wie seine Berührungen.
„Warum hast du dann aufgehört?“, fragte sie.
„Hast du jemals jemanden geliebt?“
Die Frage kam für Elissa völlig überraschend. „Ich … nein. Ich dachte, ich würde Neil lieben, aber ich habe das an ihm geliebt, was ich in ihm sehen wollte, nicht das, was er ist.“
„Ich schon. Ein Mal.“
Elissa spürte einen Stich im Herz. „Wer ist sie?“
„Sie hieß Charlotte und war meine Freundin in der Highschool. Ich habe sie gesehen und wusste sofort, dass ich den Rest meines Lebens mit ihr verbringen würde.“
Elissa fühlte sich schlecht. Einerseits wollte sie, dass er aufhörte zu erzählen, andererseits wollte sie unbedingt wissen, was zwischen ihnen passiert war.
„Sie kam während meines ersten Jahres an die Highschool“, fuhr er fort. „Sie war schön. Rotes Haar und die größten grünen Augen, die ich je gesehen hatte. Ich glaube, sie hat auch gespürt, dass da etwas Besonderes zwischen uns war. Ich habe mich ihr vorgestellt, und von diesem Moment an waren wir jede Minute zusammen.“
„Klingt schön“, sagte Elissa, obwohl ihr ein Kloß im Hals saß.
„Das war es auch. Ich wusste,
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