Susan Mallery - Buchanan
merkte sie, dass Alex neben ihr stand und sie zwang, sich aufs Sofa zu setzen. „Okay ...“, sagte Dani langsam.
Sie war in Panik und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Was war, wenn Kristie sich täuschte. Was war, wenn Gloria doch wieder einen Herzinfarkt gehabt hatte. Dani konnte die Vorstellung nicht ertragen, ihre Großmutter verlieren zu müssen. Nicht jetzt, da sie nach so vielen Jahren endlich zueinander gefunden hatten.
„Ich bin gleich da“, sagte Dani. „Danke, dass Sie mich angerufen haben.“
„Kein Problem. Ich verständige Ihre Brüder, sobald wir im Rettungswagen sind.“
Dani legte auf. „Meine Großmutter“, sagte sie. „Sie hatte einen Kollaps und wird ins Krankenhaus gebracht. Ich muss sofort zu ihr.“
„Ich komme mit“, sagte er.
Sie wünschte sich nichts mehr, als ihn zur Unterstützung an ihrer Seite zu haben. Doch bevor sie sein Angebot dankbar annahm, fiel ihr wieder ein, wer er, wer seine Familie war und wie interessiert die Öffentlichkeit derzeit an ihr selbst war. „Das kannst du nicht“, entgegnete sie. „Was ist, wenn die Presse es herausfindet?“
Er verzog den Mund, als wollte er sagen, dass ihn die Zeitungen einen feuchten Dreck interessierten. Doch leider musste es sie beide interessieren.
„Ruf mich an“, sagte er. „Halt mich auf dem Laufenden, wie sich alles entwickelt.“
„Das mache ich.“
Fünf Minuten später war sie angezogen. Alex begleitete sie zu ihrem Wagen.
„Wenn du mich brauchst, bin ich sofort da“, sagte er, nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie.
Sie glaubte ihm. „Meine Brüder werden auch ins Krankenhaus kommen, also bin ich nicht allein. Ich rufe dich an, sobald wir Näheres wissen.“
Dani stieg ein und fuhr los.
Als sie den Weg von seinem Haus zur Straße entlangfuhr, war sie gleichzeitig besorgt um Gloria und glücklich wegen des Abends mit Alex. Die beiden Gefühle schienen miteinander zu kämpfen – aber schließlich siegte die Sorge um ihre Großmutter.
Ihre Gedanken kreisten so sehr um Glorias Zustand, dass sie die merkwürdigen Schatten, die am Ende des Weges zu sehen waren, keine besondere Beachtung schenkte. Erst als es bereits zu spät war, um umzudrehen, erkannte sie, dass es Autos und Menschen waren. Menschen mit Fotoapparaten.
Sie machten ihr den Weg frei, doch sie konnte trotzdem nur langsam an ihnen vorbeifahren. So langsam, dass die Leute sie fotografierten und ihr zuriefen, was sie denn mitten in der Nacht beim Sohn des Senators gemacht hatte.
11. KAPITEL
A ls Dani im Krankenhaus eintraf, waren ihre Brüder sowie Penny, Elissa und Lori bereits da. Lori saß neben einer schluchzenden Kristie, die aufstand, als Dani in das Wartezimmer kam.
„Es tut mir so furchtbar leid“, sagte sie mit tränenerstickter Stimme. „Ach, Dani, sie ist einfach zusammengebrochen. Dabei ging es ihr in letzter Zeit so gut. Noch vor ein paar Tagen haben wir darüber geredet, dass mein Vertrag bald zu Ende geht und nachts dann niemand bei ihr ist. Doch für Gloria war das überhaupt kein Problem, weil ja Sie nun bei ihr leben. Sie organisiert sich ihre Mahlzeiten, macht Termine für die Physiotherapie aus und kümmert sich schon selbst um die pünktliche Einnahme ihrer Medikamente. Es geht ihr gut. Beziehungsweise es ging ihr gut.“
Dani wusste, dass Kristie es nur gut meinte und dies alles vielleicht auch deshalb sagte, um sich selbst besser zu fühlen, doch Dani empfand ihre Worte als absolut niederschmetternd. Sie hatte schreckliche Schuldgefühle.
Sie war bei Gloria eingezogen, was bedeutete, dass sie nachts zu Hause sein würde. Doch gestern Abend war sie nicht heimgefahren, sondern zu Alex. Wenn sie ehrlich war, musste sie zugeben, dass sie kein einziges Mal an Gloria gedacht hatte.
Gut, sie hatte ihr natürlich erzählt, was sie vorhatte, und Gloria hatte sie noch aufgezogen und ihr viel Vergnügen gewünscht. Doch keine von ihnen beiden hatte damit gerechnet, dass sie die ganze Nacht wegbleiben würde.
Dani sah auf ihre Armbanduhr. Es war erst kurz nach zwei Uhr morgens, doch spät genug, um begründete Schuldgefühle zu haben.
„Sie können wirklich nichts dafür“, sagte Dani freundlich zu Kristie. „Ich bin schuld.“
Lori schüttelte den Kopf. „Es hat keinen Sinn, sich Vorwürfe zu machen. Keine von euch beiden hätte verhindern können, was geschehen ist. Außer ihr habt beide verborgene hellseherische Fähigkeiten und hättet vorhersagen können, was passiert. Wenn dem so ist, wäre es
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