Susan Mallery - Buchanan
dass sie es nicht erwarten konnte, Ja zu sagen.
„Ach, du meine Güte“, sagte Katherine und legte eine Hand auf Alex’ Arm. „Tut mir leid, dass ich dich unterbreche, aber ich muss dir etwas sagen.“
Er sah sie an. „Mom, jetzt ist kaum der richtige Zeitpunkt.“
„Ich weiß, aber ich muss es sagen. Keine Angst, ich werde ganz schnell reden.“ Sie griff in ihre Jackentasche und holte einen Diamantring heraus. „Wenn dir deiner besser gefällt, verstehe ich das absolut. Aber für den Fall, dass du etwas anderes möchtest ...“ Sie gab ihm den Ring. „Der hier hat deiner Großmutter gehört. Ich weiß nicht, warum ich nicht schon früher an ihn gedacht habe, bei Fi... –“ Sie räusperte sich. „Egal. Jedenfalls habe ich ihn heute Morgen wieder gesehen und hatte gehofft ...“
Alex starrte den Ring an. Dani wusste genau, was er gerade dachte. Dass dieser Ring etwas war, das in der Familie bleiben sollte – und bis zu diesem Augenblick hatte er nie völlig zu dieser Familie gehört. Sie war bestens vertraut mit dem, was er nun fühlte, denn sie hatte früher genauso empfunden, wenn sie mit ihren Brüdern zusammen gewesen war. Diese Mischung dazuzugehören – und irgendwie doch nicht richtig.
War dies der Grund für die Verbundenheit, die sie mit Alex hatte? Dass sie beide wussten, wie es war, am Rande zu stehen? Dass sie beide einen Ort suchten, wo sie hingehörten und zu Hause waren?
Sie ging zu ihm. „Ich möchte deine Frau werden“, sagte sie, und es war ihr völlig egal, dass sie nicht allein waren. „Ich will die Einzige für dich sein. Ich will für dich diejenige sein, bei der du zu Hause bist.“
„Du klaust mir gerade meine Rede.“
„Du hattest eine Rede vorbereitet?“
„Ich wollte dir sagen, dass ich dich mehr liebe, als ich je irgendeinen Menschen geliebt habe. Dass du die einzige Frau bist, mit der ich mein Leben teilen möchte. Dass ich zu Hause bin, wenn ich bei dir bin.“
Zu Hause. Da war es wieder, dieses Wort. Diejenigen, die immer gewusst hatten, wohin sie gehörten, würde nie wissen, was es bedeutete, endlich dieses Gefühl zu spüren.
„Ich liebe dich, Dani“, sagte er.
„Tretet zurück“, flüsterte Gloria. „Tretet alle ein bisschen zurück, damit der Junge Platz hat niederzuknien. Du wolltest doch vor ihr niederknien, oder?“
Alex grinste. „Ist das ab jetzt immer so?“
Dani betrachtete die Menschen um sie herum, die sie liebten, und sah dann den Mann an, bei dem sie geborgen und glücklich war. „Ich vermute, das wird uns nicht erspart bleiben.“
„Ist das okay?“
„Es ist das Beste überhaupt.“
EPILOG
D er Sommerabend war warm, der Himmel vollkommen klar. Es war nach sieben, doch die Sonne würde erst in ein paar Stunden untergehen. Denn das hier war Seattle, die Stadt, die berühmt für ihre langen Sommernächte war.
Über 300 Leute saßen auf weißen Stühlen, die auf dem üppigen grünen Rasen aufgestellt waren. Die Luft war erfüllt vom Duft von Rosen und Jasmin. Auf der linken Seite spielte leise ein Orchester, und die Großmutter des Bräutigams wurde gerade zu ihrem Platz geführt.
„Arthur scheint nett zu sein“, sagte Reid, der Gloria durch den Mittelgang zu ihrem Stuhl begleitete.
„Erspare mir deine Anspielungen“, zischte Gloria. Es war ihr ein bisschen peinlich, in ihrem Alter einen Verehrer zu haben. Sie traf sich seit drei Monaten mit Arthur und hatte ihn zur Hochzeit mitgenommen.
„Einverstanden, aber nur, wenn du mir versprichst, es uns nie zu erzählen, wenn du Sex mit ihm hast. Das wäre nämlich etwas zu schräg.“
„Ich musste Details über deine sexuelle Performance in der Zeitung lesen. Von daher ist es völlig legitim, wenn ich es dir ein bisschen heimzahle.“
Reid grinste sie an. „Okay, aber es wird mir total peinlich sein.“
„Damit kann ich leben.“
Sie waren nun an Glorias Platz angekommen, und Reid übergab sie in die Obhut Arthurs, ein Unternehmer aus Seattle, der acht Jahre jünger war als seine Großmutter. Dann beugte sich Reid zu ihr hinunter und küsste sie auf die Wange.
„Du siehst heiß aus.“
Gloria gab ihm einen Klaps auf den Arm, doch sie lächelte dabei.
Dani stand im Wohnzimmer der Canfields und spähte durch die Jalousien nach draußen.
„Ich glaube, Elissa wird wegen der Lichterketten ziemlich enttäuscht sein. Es ist noch zu hell, man sieht sie gar nicht richtig.“
„Später bestimmt“, sagte Lori und nestelte an dem Oberteil ihres rosa Brautjungfernkleides.
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