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Susannah - 02 Auch Geister haben hübsche Söhne

Susannah - 02 Auch Geister haben hübsche Söhne

Titel: Susannah - 02 Auch Geister haben hübsche Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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meinem Zimmer umziehen konnte, weil mich sonst der hundertfünfzig Jahre alte Geist eines toten Cowboys hätte nackt sehen können.
    Noch Fragen?
    Zu Cee Cee sagte ich allerdings nur: »Ach, hab nur im Fernsehen was darüber gehört.« Freunde anzulügen war gar nicht sooo schwer. Wenn ich meine Mutter hingegen anlügen musste, fühlte es sich schon extrem mies an.
    »Hieß der Typ, mit dem du auf Kellys Party getanzt hast, nicht Beaumont?«, fragte Adam. »Du weißt schon – Tad, der Bucklige mit den schwarzen Zahnstummeln und dem ekligen Körpergeruch? Nach dem Tanz bist du zu mir gekommen, hast dich in meine Arme gestürzt und mich angefleht, dich zu heiraten, damit du für alle Zeit vor ihm sicher bist.«
    »Ach so, ja klar«, sagte ich.
    »Red Beaumont ist sein Vater«, erklärte Cee Cee. Die Frau wusste einfach alles. Sie war nämlich Herausgeberin – plus Verlegerin plus Chefredakteurin plus Fotografin – der Schülerzeitung Mission News. »Tad Beaumont ist Red Beaumonts einziges Kind.«
    »Aha«, sagte ich. So langsam ergab das Ganze schon etwas mehr Sinn. Warum die tote Frau ausgerechnet zu mir gekommen war und so. Wahrscheinlich dachte sie, ich könnte durch seinen Sohn Verbindung mit Red aufnehmen.
    »Aha – was?«, hakte Cee Cee interessiert nach. Na ja, Cee Cee war immer interessiert. Wie ein Schwamm saugte sie Informationen auf. »Sag mir jetzt bitte nicht, dass du auf diesen Holzkopf abfährst. Ich meine, hey, was hat der eigentlich für ein Problem? Er hat dich ja nicht mal gefragt, wie du heißt.«
    Das stimmte. Und es war mir nicht einmal aufgefallen. Aber Cee Cee hatte recht – er hatte mich nicht mal gefragt, wie ich heiße.
    Ein Glück, dass ich nicht auf ihn abfuhr.
    »Ich hab schon ziemlich üble Sachen über Tad Beaumont gehört.« Adam schüttelte den Kopf. »Erstens soll er seinen unverdauten Zwilling in seinen Eingeweiden mit sich rumtragen, und zweitens hat er so einen oberpeinlichen Gesichtstick, der nur durch hohe Dosen Prozac unterdrückt wird. Und wir wissen doch alle, wie sich Prozac auf die Libido auswirkt …«
    »Und wie ist Mrs Beaumont so?«, fragte ich.
    »Es gibt keine Mrs Beaumont«, antwortete Cee Cee.
    Adam seufzte. »Der arme Tad ist ein Scheidungskind. Kein Wunder, dass er so bindungsunfähig ist. Ich hab gehört, er soll immer drei, vier Freundinnen parallel haben. Aber das liegt vielleicht nur an seiner Sexsucht. Für so was gibt's Selbsthilfegruppen, vielleicht würde er das damit in den Griff kriegen.«
    Cee Cee ignorierte die Bemerkung. »Ich glaube, sie ist vor ein paar Jahren gestorben.«
    »Oh«, sagte ich. War die Frau, die in meinem Zimmer aufgetaucht war, etwa Mr Beaumonts verstorbene Gattin? Konnte nicht schaden, dem mal nachzugehen. »Hat einer von euch einen Vierteldollar?«
    »Wieso?«, fragte Adam.
    »Ich muss mal jemanden anrufen.«
    Sofort reckten mir vier Leute aus unserer Mittags-runde ihr Handy entgegen. Ohne Scheiß. Ich suchte mir das Handy mit den wenigsten Tasten aus (diese Massenansammlungen von Tasten machten mir irgendwie Angst), wählte die Nummer der Auskunft und fragte nach allen Einträgen zu Thaddeus Beaumont, wie Tads Vater mit vollem Namen hieß. Es gäbe nur einen Eintrag für Beaumont Industries, sagte die Dame am anderen Ende. Ich ließ mich verbinden und schlenderte auf der Suche nach etwas Privatsphäre beim Telefonieren zum Klettergerüst hinüber. Die Mission Academy beherbergte von der Vorschule bis zur zwölften Klasse alle Jahrgangsstufen. Der Spielplatz, auf dem wir zu Mittag aßen, hatte sogar eine Sandkiste, obwohl ich dort um nichts in der Welt herumgebuddelt hätte, bei den ganzen Möwen.
    Am anderen Ende der Leitung meldete sich eine Empfangsdame mit einem fröhlichen »Beaumont Industries, wie kann ich Ihnen helfen?«. Und ich sagte, dass ich gern mit Mr Beaumont sprechen würde.
    »Was soll ich sagen, wer ihn sprechen möchte?«,fragte sie nach.
    Ich überlegte. Klar hätte ich sagen können: »Jemand, der weiß, was mit seiner Frau wirklich passiert ist.« Aber im Grunde wusste ich es doch gar nicht. Ich hätte nicht mal sagen können, warum ich vermutete, dass seine Frau – wenn der Geist, der mir erschienen war, wirklich seine Frau war – log und Red sie doch umgebracht hatte. War das nicht furchtbar traurig? Ich meine, ich war noch so jung und trotzdem schon so zynisch und misstrauisch.
    Also sagte ich: »Susannah Simon«, und fand es schon in der nächsten Sekunde jämmerlich. Wieso sollte so ein wichtiger

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