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Susannah - 02 Auch Geister haben hübsche Söhne

Susannah - 02 Auch Geister haben hübsche Söhne

Titel: Susannah - 02 Auch Geister haben hübsche Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Blutrot.
    »David!«, schrie Andy am Herd plötzlich. »Jake! Hopp, her mit euch, Bewegung! Das Essen ist fertig.«
    Kurz darauf schlurften Schlafmütz und Schweinchen Schlau, Andys zwei andere Söhne, zur Tür herein. Na ja, zumindest Schlafmütz schlurfte. Schweinchen Schlau hopste eher. Er war der einzige von Andys Sprösslingen, den ich mit seinem echten Namen ansprach. Mit seinen roten Haaren und den abstehenden Ohren sah er wie eine Comicfigur aus. Außerdem war er richtig schlau, und ich betrachtete ihn als potenzielle und unerschöpfliche Informationsquelle für meine Hausaufgaben, obwohl er drei Klassen unter mir war.
    Schlafmütz hingegen würde mir nie bei irgendwas nützlich sein können – höchstens dass ich mich mal von ihm zur Schule oder wieder nach Hause kutschieren ließ. Mit seinen achtzehn Jahren verfügte Schlafmütz sowohl über einen Führerschein als auch über ein eigenes Auto, einen runtergekommenen alten Rambler mit launischem Anlasser. Es war allerdings halber Selbstmord, zu ihm ins Auto zu steigen, da er wegen seines nächtlichen Jobs als Pizzafahrer kaum jemals richtig wach war. Er sparte auf einen Camaro, wie er uns bei den seltenen Gelegenheiten, wo wir seine Stimme zu hören bekamen, gerne mitteilte. Soweit ich das sehen konnte, war der Camaro so ziemlich das Einzige, woran er jemals dachte.
    » Sie hat sich neben mich gesetzt«, bellte Hatschi. »Wie gesagt, ich kann Debbie Mancuso nicht leiden.«
    »Gib's auf, Bruderherz«, sagte ich, während ich an ihm vorbeischlüpfte. Mom hatte mir gerade eine Schüssel Salsasoße in die Hand gedrückt, die ich zum Tisch bringen sollte. »Ich hoffe nur«, raunte ich ihm im Vorbeigehen ins Ohr, »dass ihr auf Kellys Pool-Party Safer Sex praktiziert habt – ich bin noch zu jung, um Stieftante zu werden.«
    »Halt die Klappe!«, schrie Hatschi mich an. »Du … du … du Krätzekuh!«
    Ich kreuzte meine ausschlagbefallenen Hände über der Brust, als hätte er mir ein Messer ins Herz gerammt.
    »Boah«, sagte ich. »Das tut echt weh. Sich über jemandes Allergien lustig zu machen, ist wirklich unglaublich witzig und geistreich.«
    »Ja, stimmt überhaupt, Mann«, sagte Schlafmütz und schlurfte an seinem Bruder vorbei. »Wie sieht's aus mit dir und der scharfen Zicke, hä?«
    Das überforderte Hatschi nun vollends. »Ich habe«, kreischte er verzweifelt, »keinen Sex mit Debbie Mancuso!«
    Ich sah, wie Mom und Andy einen alarmierten Blick wechselten.
    »Das hoffe ich doch schwer«, warf Schweinchen Schlau ein und zischte an uns vorbei. »Aber wenn doch, Brad, dann benutzt du hoffentlich Kondome. Übrigens haben qualitativ hochwertige Latexkondome bei sachgemäßer Anwendung eine Versagensrate von zwei Prozent. Allerdings steigt diese erfahrungsgemäß bei unsachgemäßem Gebrauch auf bis zu zwölf Prozent. Das bedeutet, sie bieten nur einen achtundachtzigprozentigen Schutz vor Schwangerschaft. Wenn zusätzlich ein spermizides Schaumpräparat verwendet wird, steigt die Wirksamkeit erheblich. Zudem sind Kondome das sicherste Mittel gegen diverse Geschlechtskrankheiten und natürlich gegen HIV.«
    Alle, die in diesem Augenblick in der Küche waren – meine Mutter, Andy, Hatschi, Schlafmütz und ich – starrten Schweinchen Schlau an. Hatte ich schon erwähnt, dass er erst zwölf war?
    »Ich glaube«, sagte ich schließlich, »du hast einfach zu viel Freizeit, was?«
    Schweinchen Schlau zuckte mit den Schultern. »Ich möchte nur gut informiert sein. Im Moment bin ich zwar noch nicht sexuell aktiv, hoffe es aber in naher Zukunft zu werden.« Er deutete mit einer Kopfbewegung zum Herd. »Dad, deine Chimichangas oder wie die Dinger heißen … die verbrennen gerade.«
    Andy stürzte zum Herd, um das Feuer zu löschen, während meine Mutter nur dastand und zum allerersten Mal in ihrem Leben anscheinend keine Worte fand.
    »Ich …«, stammelte sie. »Ich … ähm … oje.«
    Hatschi hatte offenbar nicht vor, Schweinchen Schlau das letzte Wort zu überlassen. »Ich habe keinen Sex mit …«
    »Schon gut, Brad«,ging Schlafmütz dazwischen. »Halt die Luft an, okay?«
    Natürlich sagte Hatschi die Wahrheit. Ich hatte ja mit eigenen Augen gesehen, dass er und Debbie Mancuso bloß eine gegenseitige Mandelinspektion vorgenommen hatten. Nur war ihr leidenschaftliches Geknutsche der Grund dafür, dass ich mir die Hände ständig mit Cortisonsalbe einkleistern musste. Und was war der Spaß am Stiefbrüder-Haben, wenn man sie nicht ab und zu quälen konnte?

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