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Susannah - 02 Auch Geister haben hübsche Söhne

Susannah - 02 Auch Geister haben hübsche Söhne

Titel: Susannah - 02 Auch Geister haben hübsche Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Selbstverständlich würde ich keinem verraten, was ich gesehen hatte. Ich war doch keine Petze. Allerdings hätte ich es schon lustig gefunden, wenn Hatschi dabei erwischt worden wäre, wie er gegen den Hausarrest verstieß. Ich meine, er hatte ja bestimmt nichts aus seiner Strafe gelernt. Wahrscheinlich würde er meinen Freund Adam das nächste Mal, wenn er ihn sah, wieder als Schwuchtel bezeichnen.
    Nur würde er sich das nicht mehr in meiner Gegenwart trauen. Weil ich ihm nämlich – Ringer hin, Ringer her – so in den Arsch treten konnte, dass er im hohen Bogen bis in die Clinton Avenue flog, meine alte Straße in Brooklyn.
    Aber ich würde nicht diejenige sein, die ihn auffliegen ließ. So was hatte einfach keinen Stil, versteht ihr?
    »Und, Suze«, begann meine Mutter lächelnd, »fandest du die Schülerratsversammlung genauso wunderbar wie Brad?«
    Ich setzte mich auf meinen Platz am Esstisch. Sofort kam Max, der Familienhund, schnüffelnd angelaufen und legte seinen Kopf auf meinen Schoß. Ich schob ihn herunter. Er legte den Kopf gleich wieder an dieselbe Stelle. Ich wohnte zwar noch nicht mal seit einem Monat hier, und trotzdem hatte Max es sofort spitzgekriegt, dass bei mir die Chance auf Reste-Häppchen am größten war.
    Die Mahlzeiten waren natürlich die einzigen Gelegenheiten, bei denen Max mir Beachtung schenkte. Die restliche Zeit ging er mir aus dem Weg wie der Teufel dem Weihwasser. Vor allem setzte er keine Pfote in mein Zimmer. Tiere sind, anders als Menschen, paranormalen Phänomenen gegenüber sehr empfänglich und Max spürte Jesse. Also blieb er den Teilen des Hauses fern, an denen Jesse sich normalerweise aufhielt.
    »Ja, klar«, sagte ich und trank einen Schluck Eiswasser. »Ganz wunderbar.«
    »Und was wurde auf der Versammlung so beschlossen?«, hakte meine Mutter nach.
    »Ich habe den Vorschlag gemacht, den Frühjahrsball abzusagen«, erklärte ich. »Sorry, Brad – ich weiß, wie sehr du dich drauf gefreut hast, mit Debbie hinzugehen.«
    Hatschi schoss mir quer über den Tisch einen bitterbösen Blick zu.
    »Aber warum in aller Welt willst du den denn absagen?«, fragte meine Mutter.
    »Weil er eine unsinnige Verschwendung unserer begrenzten Mittel darstellt«, antwortete ich.
    »Aber ein Ball …«, wandte Mom ein. »Als ich so alt war wie du, bin ich furchtbar gern zum Tanzen gegangen.«
    Ja, weil du immer einen Begleiter hattest, Mom, hätte ich gern gesagt. Weil du hübsch und nett warst und die Jungs auf dich abfuhren. Du warst nicht so ein kranker Freak wie ich, mit überwucherten Pfoten und der heimlichen Fähigkeit, mit Toten zu sprechen.
    Aber in Wirklichkeit sagte ich: »Damit wärst du in unserer Klasse in der Minderheit. Mein Vorschlag wurde mit siebenundzwanzig Stimmen angenommen.«
    »Na dann«, sagte meine Mutter. »Und was wollt ihr mit dem Geld stattdessen machen?«
    »Ein paar Fässer Bier kaufen.« Ich sah zu Hatschi hinüber.
    »Darüber macht man keine Witze«, sagte meine Mutter streng. »Der Alkoholkonsum der hiesigen Jugendlichen ist extrem besorgniserregend.« Mom war Fernsehreporterin und für eine morgendliche Nachrichtensendung einer lokalen Station in Monterey verantwortlich. Zu ihren erstaunlichen Fähigkeiten gehörte es, todernst dreinzublicken, während sie die News über irgendwelche grausigen Autounfälle vom Teleprompter ablas. »Das gefällt mir überhaupt nicht. Drüben in New York ist wenigstens keiner deiner Freunde Auto gefahren, deswegen war das nicht so schlimm, aber hier … Hier fährt ja jeder Auto.«
    »Nur Suze nicht«, sagte Hatschi. Offenbar verspürte er das dringende Bedürfnis, mir unter die Nase zu reiben, dass ich noch keinen Führerschein hatte, obwohl ich schon sechzehn war. Und dass ich mich noch nicht mal zum Fahrunterricht angemeldet hatte. Als wäre Autofahren das Wichtigste auf der Welt. Und als hätte ich mit Schule, meiner Ernennung zur stellvertretenden Jahrgangssprecherin und der Errettung verirrter Seelen noch nicht genug zu tun gehabt.
    »Also, was wollt ihr wirklich mit dem Geld anstellen?«, fragte meine Mutter.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Wir müssen Geld sammeln, um die Statue des Schulgründers Junipero Serra zu ersetzen, bevor nächsten Monat der Erzbischof zu Besuch kommt.«
    »Oh«, sagte Mom. »Ja, natürlich. Die Statue, die von Vandalen zerstört wurde.«
    Von Vandalen zerstört, ja genau. Das war natürlich die offizielle Version. Nur war die Statue nicht von Vandalen zerstört worden. Die Wahrheit

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