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Susanne Barden - 03 in New York

Susanne Barden - 03 in New York

Titel: Susanne Barden - 03 in New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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ausgerüstet waren, brauchten sie sich nur noch zur festgesetzten Stunde zum Dienst zu melden.
    Vorläufig hatten sie noch keinen rechten Begriff von der Tätigkeit der Henry-Street-Stiftung. Jede Krankenschwester weiß natürlich, welchen Kampf ihre berühmte Gründerin Lillian Wald gekämpft hat, um die Lebensbedingungen in den Slums zu bessern.
    Von der Organisation des Schwesterndienstes wußten Susy und Kit jedoch recht wenig.
    Sogleich nach dem Staatsexamen hatten sie sich bei der Stiftung beworben. Das Examen hatten sie noch mit ihrer Freundin Connie zusammen bestanden. Doch gleich danach war Connie nach Hause gefahren, denn sie wollte im Sommer heiraten. Es ist schmerzhaft, alte Bande zu lösen. Die drei Mädchen waren am selben Tag in die Schwesternschule eingetreten und hatten während ihrer Lehrzeit wie Pech und Schwefel zusammengehalten. Zuerst konnten sich Kit und Susy schwer daran gewöhnen, nur noch zu zweit zu sein.
    Augenblicklich aber nahm sie New York in Anspruch, und sie kamen gar nicht dazu, trüben Gedanken nachzuhängen. Auch freuten sie sich sehr, ein Haus für sich allein zu haben. Jetzt brauchten sie keine Hausordnung mehr zu beachten wie in dem großen Krankenhaus, in dem sie ausgebildet worden waren. Sie konnten abends Licht brennen, so lange sie wollten; sie konnten baden, wann es ihnen beliebte. Und dann besaßen sie zu allem Überfluß noch ein Gespenst.
    Der Umzug machte keine Schwierigkeiten. Das Haus war ja möbliert. Sie brauchten nur ihre Koffer und Taschen von den Craigs hinzuschaffen und ein paar fehlende Kleinigkeiten zu kaufen.
    Georg verstaute sie in ein Taxi und lächelte ihnen freundlich zu. »Wenn ihr irgendwelche Schreie hört, die die Luft zerreißen, oder Schritte, die an den Wänden hochgehen, ruft mich sofort an.«
    »Bestimmt!« versicherte Susy. »Sobald das Telefon da ist.«
    »Nun, dann auf Wiedersehen! Und denkt daran - bei uns ist immer Platz für euch, sei es nun an, auf oder unter dem Tisch.«
    Die Mädchen lachten und winkten, während der Wagen anfuhr. Er brachte sie in ihr neues Heim, zu neuen Erlebnissen und zu einer neuen Tätigkeit.
    »Es wird bestimmt wunderbar!« Kit lehnte sich zufrieden zurück. »Zu schade, daß Connie nicht mit von der Partie ist!«

»Wir sagen nichts!«
    Den ersten Abend verbrachten Kit und Susy damit, ihre Sachen auszupacken. In dem kleinen Haus war nur der gedämpfte Lärm der Großstadt zu hören. Die Mädchen schliefen ungestört von Alpträumen und hatten auch nicht das Gefühl, daß in dem Haus Geister umgingen.
    Am nächsten Morgen richteten sie sich wohnlich ein. Nach dem Mittagessen machten sie eine Fahrt mit dem Autobus durch die Fifth Avenue. Dieses Vergnügen war ihnen neu. Georg und Elena hatten sie ins Theater geführt, in elegante Läden und Nachtlokale, nach Chinatown und Harlem. Sie waren zusammen auf dem Turm des Empire State Building gewesen und hatten Manhattan unter sich liegen sehen. Sie waren stundenlang durch die Säle des Naturkundemuseums gewandert. Nun genossen sie es, bequem zurückgelehnt im Bus zu sitzen, der sich mühsam einen Weg durch den Verkehr der Fifth Avenue bahnte und dann an einer Ecke abbog, um den Windungen des Hudson zu folgen. Später aßen sie in einem kleinen Restaurant in der Nähe ihres Hauses Abendbrot.
    »Vielleicht taucht das Gespenst heute nacht auf«, meinte Susy, als sie schließlich heimgingen.
    »Es ist bereits aufgetaucht und hat meine Pantoffeln verschleppt«, erwiderte Kit. »Ich hab sie jedenfalls bis jetzt nicht finden können.«
    Aber dann fand sie die Pantoffeln im Badezimmer unter dem Waschbecken. »Wieder eine Enttäuschung!« sagte sie lachend. Auch in dieser Nacht schliefen die Mädchen ungestört.
    Am nächsten Morgen zogen sie ihre neue Tracht an, um sich im Hauptbüro der Henry-Street-Stiftung vorzustellen. Die Schwesterntracht bestand aus einem hübschen Kleid mit abnehmbarem weißen Kragen und weißen Manschetten und einem grauen Mantel. Dazu kam ein einfacher schwarzer Filzhut.
    »Fertig, Susy?« rief Kit über den kleinen Flur hinüber, der zwischen ihren Schlafzimmern lag.
    »Sofort! Wenn ich nur wüßte, wie diese verflixten Manschetten festgemacht werden! Ich wette, unser Gespenst hat sie in der Nacht verhext.«
    »Mach dir nichts draus!« Kit tauchte im Türrahmen von Susys
    Zimmer auf. Sie sah sehr hübsch aus, erschien der Freundin aber ein wenig fremd in der Tracht der blauen Schwestern. »Beeil dich, Susy, sonst kommen wir zu spät! Zieh den Mantel

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