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Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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und heilt nicht richtig. Und ich brauche Sie ganz gesund, Mr Petrus.«
    Sie gingen noch ein wenig hin und her, und Joshua tätschelte Rocky, der neben ihm lief.
    In der Nacht wurde Sven wach, weil das Schiff kurze Zeit stärker als gewöhnlich schwankte. Er ging mit Rocky kurz an Deck, aber es war wohl nur der Ausläufer eines Sturms, der sie kurz gestreift hatte. Auch Rocky bemerkte nichts.
    Der Morgen kam ruhig und strahlend. Sie waren auf Kurs nach Madeira. Von Afrika her kam heiße Luft, und einige Matrosen liefen schon früh mit nacktem Oberkörper herum. Die Stimmung an Deck war gut. Einige wälzten immer neue Pläne, was sie mit dem Prisengeld machen wollten.
    Mitten in die Decksreinigung und in ihr Getratsche platzte die Meldung des Ausgucks: »Deck! Kleines Boot drei Meilen backbord vier Strich voraus!«
    Leutnant Harvy schickte einen Midshipman mit dem Teleskop auf den Mast. Der meldete ein Boot wahrscheinlich mit Schiffbrüchigen. Nur einige hielten ein Ruder, und es schienen Frauen an Bord zu sein.
    Die Matrosen waren still geworden beim Deckscheuern und warfen sich bedeutungsvolle Blicke zu.
    »Na, das fehlt uns gerade noch«, murmelte Leutnant Harvy und befahl, auf das Boot zuzuhalten. Als sie dann klar erkennen konnten, dass es sich um Schiffbrüchige handelte, ließ er Sven aus der Kajüte holen.
    Sven musterte das Boot durch sein Teleskop und meinte zu Harvy: »Ich kann nur vier Matrosen erkennen. Der Rest scheinen Passagiere zu sein. Bitte lassen Sie Mr Bader an Deck holen, falls jemand krank oder verwundet ist. Lassen Sie bitte auch den Bootsmannsstuhl bereithalten. Es scheinen Frauen an Bord zu sein.«
    Mr Harvy bestätigte mit »Aye, aye, Sir«, obwohl er alles längst vorbereitet hatte.
    Die Fregatte schob sich langsam an das Boot heran. Die Ruderer legten an der Seite an, ergriffen die Seile, machten sie fest und halfen den Frauen in den Bootsmannsstuhl, mit dem sie an Deck gehievt wurden. Es waren allem Anschein nach eine Frau vom Stande, ein etwa zehnjähriges Mädchen und eine Zofe. Die Männer stiegen über die Strickleiter an Bord.
    Der Wachhabende begrüßte einen feiner gekleideten Herrn, den Senior der Reisenden, und stellte ihn dann Sven vor.
    »Sir, das ist Baron du Savord, der mit seiner Familie auf der Postbrigg von Martinique nach Marseille unterwegs war. Das Schiff ist gestern Nacht auf ein Wrack oder einen Wal gestoßen und leckgeschlagen. Baron, das ist Kapitän Larsson von der Kontinentalen Flotte.«
    Die Herren zogen ihre Hüte und verbeugten sich. Sven hatte lange nicht Französisch gesprochen und musste sich nun die Begrüßungsformeln zurechtlegen. Aber er brachte einige Sätze heraus und bat, der Baronin vorgestellt zu werden.
    Der Baron war ein gut aussehender Mann etwa Mitte vierzig und sehr natürlich. Er sprach deutlich, damit Sven ihn verstehen konnte und bedankte sich für die Rettung aus dem Meer. Er stellte Sven der Baronin vor, einer hübschen Dame, etwa zehn Jahre jünger als ihr Gatte. Unter dem verstohlenen Grinsen seiner Matrosen deutete Sven einen Handkuss an und stellte seine Offiziere vor.
    Außer den vier Matrosen waren noch ein zwölfjähriger Sohn, ein Hauslehrer und ein Diener an Bord geklettert. Sven stellte dem Baron und seiner Familie seine Kajüte und seinen Schlafraum zur Verfügung. Den Diener würde Martin unterbringen. Um den Hauslehrer sollte sich der Master kümmern.
    Martin führte die Baronin und ihre Kinder in die Kajüte und räumte Svens Sachen in die Kartenkammer. Sven stand noch mit dem Baron an Deck, der ihm noch kurz von dem Unglück in der Nacht berichtete. Es sei dann noch ein leichter Sturm aufgekommen, der das Boot mit der Besatzung von ihnen getrennt habe. Sie seien alle sehr glücklich, dass sie so schnell gerettet wurden.
     
     
    Die Besatzung musste die Unterbrechung des Bordalltages schnell vergessen, denn Sven hatte ein Scharfschießen für den Vormittag angesetzt. Er stellte einen Matrosen, der aus Frankreich stammte, als Dolmetscher ab und ließ die Geretteten warnen, dass es krachen werde.
    Seine Matrosen schwitzten schon an den Kanonen. Joshua stand an einen Mast gelehnt und musste zuschauen und ruhig sein. Ein Kutterruderte schon mit der Schießscheibe, einer alten Segelleinwand, von der Fregatte weg.
    Als die Scheibe in vierhundert Meter Entfernung auf der See trieb, ordnete Sven den ersten Vorbeilauf an. Die Kanonen der Steuerbordseite feuerten nacheinander. Auch Leutnant Harvy nickte beifällig. Kein Schuss schlug

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