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Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Lexikon der anzüglichen Marinewitze. Sogar der Master lachte, dass ihm die Tränen aus den Augen rannen, und bat um eine Ruhepause.
    Sven wartete mit einer neuen Idee für die Eroberung von Prisen auf. Mr Flinders und Dr. Bader würden nachts heimlich an Bord des zu erobernden Schiffes gebracht. Mr Flinders lerne die Sprechweise des Kommandanten, gebe morgens den Befehl, alle Waffen niederzulegen und sich vor dem Achterdeck zu sammeln, und Mr Bader lenke die Besatzung dann so mit seinen Witzen ab, dass sie gar nichts bemerke, sich vor Lachen kugele und leicht einzufangen wäre.
    »Und dann teilen wir beide uns den Anteil des Kapitäns!«, zog Flinders die Bilanz, und alle lachten.
    Sie sangen und scherzten noch eine Weile, bis Mr Harvy merkte, dass Sven vor Müdigkeit kaum noch die Augen offen halten konnte. Als Dienstältester der Messe beendete er die Feier mit einigen lustigen Worten und begleitete Sven noch bis zu seiner Kajüte.
     
     
    Sven war erleichtert, als er endlich in seinen Räumen war. Rocky begrüßte ihn mit gewohnter Intensität, und Sven hatte auf einmal furchtbare Sehnsucht nach Sabrina und den Kindern. Wenn er sie doch alle jetzt umfassen und herzen könnte.
    Martin stand verschlafen in der Tür und fragte, ob Sven noch Wünsche habe.
    »Bitte geh noch kurz mit Rocky raus, dass er sich entleeren kann. Ich falle um vor Müdigkeit.«
    Als Martin zurückkam, schlief Sven schon tief und fest. Rocky schnupperte noch an seiner Hand und ging in seinen Korb. Martin drehte den Docht runter, sodass es dunkel war, und hoffte, dass er nun Ruhe hatte.
     
     
    »Haste gehört, wie die heut Nacht gegrölt und gelacht haben? Die haben schon ihr Prisengeld versoffen«, tuschelte der eine Matrose dem anderen ins Ohr, als sie die Eimer mit Wasser die Bordwand emporzogen.
    »Guck dir doch den Zweiten an. Der hat Wache und kriegt die Augen kaum auf. Da können wir den Dreck auf den Planken liegen lassen, der würde das nicht sehen.«
    »Aber der Albus, der Bootsmann auf Zeit, der würde dir den Arsch aufreißen.«
    »Ja, der Albus ist pingeliger als der Neger.«
    Während sie an Deck quatschten und scheuerten, trank Sven seine dritte Tasse Kaffee. Er wollte und wollte heute nicht wach werden. Es war aber seine eiserne Regel, dass er sich an Deck zeigte, bevor die Mannschaften zum Frühstück gingen.
    Heute jedoch ließ er sich nur kurz blicken, nahm Mr Flinders’ Meldung entgegen, befahl, dass die Ausgucke besonders wachsam sein sollten, und ging wieder unter Deck.
    Als Mr Harvy an Deck kam, wunderte er sich, dass er den Kapitän nicht sah. Er fragte Mr Flinders, und der gab Auskunft, dass der Kapitän wieder in seine Kajüte gegangen sei. Da konnte sich Mr Harvy denken, dass Sven wohl kaum ausgeschlafener war als Mr Flinders.
    Die Mannschaft bewahrte das nicht vor dem Kanonendrill und die Seesoldaten nicht vor ihren Bajonettübungen. Sven ging mit Mr Harvy ein wenig hin und her, sprach über die Aussichten der Maine , die Prisen heil in den Hafen zu bringen, und über den Dienst in den nächsten Tagen.
    Der Ausguck sichtete ein Segel zwei Punkte backbord voraus. Überall wurden die Stimmen der Maate und Korporale lauter, denn dieAufmerksamkeit war abgesunken. Es war ein einzelnes Segel, das zu einem Kutter oder Schoner gehörte. Die Liberty setzte amerikanische Flaggen. Sven ließ durchsagen, man möge seine Post fertig machen. Er selbst ging auch in seine Kajüte, denn er hielt es für möglich, dass ihnen eines ihrer Kurierschiffe begegnete, die zwischen Frankreich und den Kolonien pendelten.
     
     
    Der Schoner setzte ebenfalls amerikanische Flaggen und kam schnell näher. Sven ließ dem Zahlmeister ausrichten, er möchte die Post zur Übergabe vorbereiten. Kurze Zeit danach kam der jüngste Midshipman Achilles Grieve, elf Jahre alt, schmächtig und seit fünf Wochen auf See, zu Sven und jammerte, er schaffe doch jetzt keinen Brief mehr an die Eltern.
    »Ja, haben Sie denn nicht jeden Tag ein paar Zeilen geschrieben, damit Sie bloß einen Schlusssatz schreiben müssen, wenn ein Schiff in Sicht kommt?«
    »Nein, Sir, ich habe alle die Bücher über Seemannschaft gelesen.«
    »Und keiner hat Ihnen was über Briefe gesagt?«
    »Nein, Sir.«
    »Dann schreiben Sie jetzt schnell, dass es Ihnen gut geht und dass völlig überraschend ein Schiff in Sicht gekommen ist, dem Sie eine Nachricht mitgeben können. Ein ausführlicher Brief werde folgen.«
    Sven ließ den dienstältesten Midshipman zu sich rufen. »Mr

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