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Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Berberpirat?
    »Deck!«, kam die Meldung. »Brigg führt die britische Flagge, Schebecke die Flagge des Bays von Tunis.«
    »Mr Harvy, erinnern Sie mich bitte daran, dass der Ausguck extra Ausgang erhält. Bei der Brigg tippe ich auf einen Kaper. Für ein Handelsschiff erscheint mir die Bestückung zu stark.«
    »Ich bin ganz Ihrer Meinung, Sir. Wen sollten wir zuerst angreifen?«
    »Die Schebecke, Mr Harvy. Die Brigg ist dann nur Zugabe. Jetzt müssen wir uns nur noch entscheiden, ob wir früher oder später angreifen. Was spricht dafür oder dagegen, Mr Waller?«, fragte Sven den Midshipman, der neben ihnen als Melder stand.
    Der stotterte und wusste keine Antwort. »Na, Mr Albert? Sie haben doch auch zugehört«, wandte sich Sven an den nächsten Midshipman. Mr Harvy griente.
    Bill Albert war pfiffiger. »Wenn wir früh eingreifen, haben die Gegner mehr Kampfkraft. Wenn wir später eingreifen, sind sie geschwächt, aber auch beschädigt und könnten weniger Prisengeld bringen.«
    Sven nickte. »Stimmt, Mr Albert. Jetzt schauen wir sie uns noch einmal an.« Er studierte die Kontrahenten mit dem Teleskop. Er erkannte, dass die Schebecke Zwölfpfünder hatte und weitgehend unbeschädigtwar. Anscheinend hatte sie aber nicht die volle Besatzungsstärke. Wahrscheinlich hatte sie schon mehrfach Prisenbesatzungen delegieren können. Die Brigg hatte die oberen Rahen am Vormast verloren, schoss aber genauer. Der Rumpf war unbeschädigt.
    »Wir können noch etwas warten«, sagte Sven. »Aber wir brauchen auch noch zehn Minuten, bis wir auf Schussweite heran sind. Mr White, informieren Sie doch die jungen Gentlemen in der Zwischenzeit über Schebecken und ihre Takelage.«
    Der Master winkte die Midshipmen zu sich heran und begann seine Geschichte von den scharfen, schnellen Seglern des Mittelmeeres mit ihren Schratsegeln, die parallel zur Längsrichtung des Schiffes stehen und schärfer am Wind gesegelt werden können, während die Rahsegel, die auch die Liberty führte, bei schwerer See überlegen wären.
     
     
    Die Liberty hatte sich so weit genähert, dass sie bemerkt wurde. Aber der Kommandant der Schebecke wusste nicht, was er tun sollte. Sven hatte das gehofft und steuerte einen Kurs, der ihn an die unbeschäftigte Breitseite der Schebecke führen musste. Er sah, dass die Piraten Kanoniere an diese Breitseite schickten. Dann aber ließ Sven das Ruder hart legen, sodass die Steuerbordseite der Liberty vor dem Bug der Schebecke lag.
    »Feuer!«, schrie er durch die Sprechtrompete, und ihre Salve fetzte vom Bug zum Heck durch die Schebecke.
    Der mittlere Mast der Schebecke brach zusammen. Kanonen wirbelten über das Deck. Sie konnten die Schreie der Verwundeten hören. Die Liberty drehte weiter, und Sven schickte Matrosen an die Brassen und Schoten, um die Segel für den neuen Kurs herumzuholen.
    Jetzt war die Backbordseite vor der Schebecke. »Ziel auffassen! Feuer!«
    Wieder jagte eine Salve vom Bug bis zum Heck durch die Schebecke. Jetzt war sie erledigt. Die Achtzehnpfünder hatten fast alle Kanonen umgeworfen.
    Die Liberty nahm einen Kurs, der sie breitseits hinter die Brigg führte, und jagte eine Breitseite in ihr Heck. Dann wendete sie hinterder Brigg, und die holte die Fahne ein, bevor die Fregatte erneut schoss. Sie winkten mit weißen Flaggen.
    »Mr Bergson, nehmen Sie den Kutter und besetzen Sie die Brigg.«
    Mr Bergson schrie seine Leute zusammen. Sie ließen den Kutter ins Wasser klatschen und sprangen hinein.
    Die Liberty lag hinter der Schebecke, die nur noch vorankroch.
    »Wenn wir weiterschießen, fällt sie auseinander«, sagte Sven zum Master. »Aber für das Prisengeld riskiere ich nicht das Leben unserer Leute. Die Banditen kämpfen bis zum Tod.«
    »Ziel auffassen! Feuer!« Und noch einmal jagte eine Salve durch die Schebecke, diesmal vom Heck zum Bug. Nun stand kein Mast mehr. Aber von der Schebecke wurde noch geschossen, mit Drehbassen und mit Flinten. Die Kanonen waren umgeworfen.
    »Traubengeschosse laden!«, befahl Sven. Die großen Kugeln der Traubengeschosse würden wie ein Hagelschauer über die Decks fegen und eher Menschen töten als die Planken zerschmettern.
    Sie schossen aus hundert Metern Entfernung. Hinterher regte sich nichts mehr an Deck. Aber als sie die Kutter aussetzten, schossen wieder Flinten und Drehbassen.
    »Wartet!«, rief Sven. »Wir geben ihnen noch eine Ladung Kanister.« Die Kanoniere luden die Büchsen, die jeweils rund vierzig kleine Kugeln enthielten und noch mehr

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