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Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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kann durch eine Unachtsamkeit oder einen unglücklichen Schuss immer auch auf einem stärkeren Schiff ausbrechen. Da muss man auch schnell helfen, was die Zeit für Prüfungen verkürzt. Und wir können ein Feuer mit alten Ölfässern leicht simulieren.«
    »Das leuchtet mir ein. Und was machen wir, wenn der Gegner ein schwächeres Schiff ist?«
    Joshua zuckte mit den Schultern, und Sven musste die Frage selbst beantworten. »Wenn unsere Prisenbrigg die britische Flagge führt, wird ihr ein schwächeres Schiff nur zu Hilfe kommen, wenn die Fregatte schon stark zerstört ist. So eine Entwicklung wirkt aber unwahrscheinlich. Wenn wir die britische Flagge führen und die Prisenbrigg die amerikanische, dann wird auch ein schwächeres Schiff schnell herbeieilen, um Anteil am Prisengeld zu bekommen, wenn erwartungsgemäß die Fregatte siegt.«
    »Gut«, sagte Joshua, »dann werde ich mal mit Mr Albus bereden, wie wir alles am besten vorbereiten. Es ist ja gar nicht so einfach, ein Schiff so zu beschädigen, dass es ganz schnell wieder die volle Kampfkraft hat. Alte Ölfässer und Lumpen legen wir auch bereit.«
    »Dann lass dich bitte auch zu Mr Bergson übersetzen und sprich mit ihm alles durch. Aber nimm den Bootsmannsstuhl, sonst reißt mir Mr Bader den Kopf ab, wenn deiner Schulter etwas passiert.«
    Joshua zog ein schiefes Gesicht. »Da lacht sich die Mannschaft ja kaputt, wenn ich da durch die Luft einschwebe.«
    »Sei nicht albern, Joshua. Wer zuletzt lacht, lacht am besten!«
     
     
    Sven war in den nächsten Tagen besonders unruhig. Er wusste nichts von Sabrina und den Kindern, die Nachricht vom Tode Nicholas Biddles hatte ihn belastet, und die Hinrichtung an Bord des eigenen Schiffes hatte ihn zusätzlich deprimiert.
    Da die Briten ihren Handel mit dem Mittelmeer, mit Afrika und Ostasien durch diese Gewässer lenkten, konnten sie auch jederzeit auf einen starken Geleitzug stoßen.
    Am zweiten Abend meldete ihr Ausguck drei große Schiffe in KiellinieKurs Süd. Sven befahl sofort Klarschiff, verbot vorsorglich jede Beleuchtung und jeden Laut und ließ das auch Mr Bergson signalisieren. Sie segelten in völliger Dunkelheit. Sven stand mit Rocky vorn am Bug und hatte ein Nachtglas bei sich. Eine Melderkette verband ihn mit dem Achterdeck.
    Rocky brummte und sein Fell sträubte sich. Er horchte und schnupperte fast genau voraus. Sven hörte auf einmal das Läuten von Schiffsglocken. Das waren mehrere Schiffe. Er ließ durch die Melder sagen, dass sie sich 200 Meter nach backbord absetzen sollten.
    Und dann rauschten drei Linienschiffe an ihnen vorbei. Sie hatten nur die notwendigsten Positionsleuchten gesetzt, aber die reichten aus, um sie gut zu sichten. Die Rufe der Wachen und die Klänge der Ruderglocke schallten zu ihnen herüber, und einmal war auch der scharfe Tadel eines Offiziers zu hören. Rocky fletschte die Zähne.
    »Das sind drei Vierundsiebziger, Rocky«, flüsterte Sven. »Die haben keine Angst vor deinem Biss.«
    »Hätten wir nicht einem den Laden vollrotzen und dann abhauen können?«, murmelte einer der Kanoniere.
    »Bist du bekloppt?«, fragte sein Kumpel. »Die haben das Zehnfache unserer Feuerkraft. Wenn uns da nur ein paar Zufallsschüsse treffen, fallen unsere Segel über Bord und wir sind ein Wrack. Kein Fregattenkapitän legt sich mit solchen Schiffen an.«
     
     
    Nur die besten Ausgucker durften in die Takelage, als sie querab von Spaniens Nordwestspitze segelten. Einer verdiente sich den Dollar, den Sven ausgesetzt hatte, und meldete drei größere und ein kleineres Segel. »Wahrscheinlich kleiner Konvoi mit britischer Brigg oder Sloop«, fügte er hinzu.
    Sven eilte sofort an Deck und schickte den amtierenden Leutnant Tom Potter mit dem Teleskop zum Ausguck. Als er bestätigte, dass ihnen drei Handelsschiffe mit einer Brigg entgegenkamen und britische Flaggen trugen, ließ Sven ihrer Prise signalisieren, dass sie sich auf Scheingefecht Nummer drei vorbereiten solle.
    Leutnant Harvy fragte an seiner Seite: »Nummer drei war doch,dass wir die britische und Benson die amerikanische Flagge hissen. Wir beschießen ihn, sind aber selbst angeschlagen und haben ein Feuer.«
    »Exakt, Mr Harvy«, lächelte Sven. »Bitte lassen sie alles vorbereiten.«
     
     
    Das britische Geleitschiff war eine Brigg und trug 18 Sechspfünder. Die Frachtschiffe waren Dreimaster, die für Gibraltar bestimmt waren. Der britische Ausguck meldete dem Deck, dass sich zwei Schiffe voraus mit Kanonen beschossen.
    Der

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