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Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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oft gute Prisen gemeldet. Schauen Sie doch bitte mal, was da kommt.«
    Petrus enterte auf. Alle an Deck versahen ihren Dienst ohne rechte Aufmerksamkeit. Sie horchten nur, wie die nächste Meldung lauten würde.
    »Deck! Dreidecker auf konvergierendem Kurs. Würde uns in etwa einer Meile Entfernung passieren.«
    Sven befahl Joshua abzuentern.
    Dann befragte er ihn, ob er auf ein Kriegs- oder Handelsschiff tippe.
    »Nach Segelstellung und Geschwindigkeit eher ein Handelsschiff. Aber es ist noch nicht genau zu erkennen.«
    Sven beauftragte einen von Joshuas Maaten, zum Ausguck aufzuentern, und bat Mr Bauer, auch die unteren Segel einzuholen. Damit wollte er verhindern, dass die Enterprise zu früh vom Ankömmling zu erkennen war.
    Die Mannschaften versahen den üblichen Morgendienst: Deckreinigung. Aber die sonstigen Bemerkungen, Albernheiten oder Flüche waren nicht zu hören. Alle schienen nur zu lauschen.
    »Deck! Bark, mit drei Kanonen an der Breitseite. Entfernung sechs Meilen.«
     
    Nun redeten wieder alle, laut und fröhlich. Ein Handelsschiff. Kein harter Kampf lag vor ihnen, sondern eine Prise.
     
    Sven ließ den Kutter aussetzen, damit er den Bug so herumhole, dass er auf das fremde Schiff zeigte. Dann wären sie später zu erkennen und könnten sich eventuell eine lange Verfolgungsjagd sparen.
    Die gesamte Besatzung war wieder an Deck. Alle Kanonen waren feuerbereit, aber noch nicht ausgerannt. An jeder Kanone würden nur zwei Mann bleiben. Alle anderen standen bereit, um alle Segel in kürzester Zeit zu setzen.
    Der Master studierte den Horizont, damit ihnen nicht eine Bö oder eine Flaute unliebsame Überraschung boten. Sven studierte mit dem Teleskop die Bark, die ihren Kurs kreuzen würde. Es war ein großes Schiff. Ein Westindienfahrer. Hoffentlich hatte er Rum, Zucker und Melasse geladen. Das würde gutes Geld bringen.
    Jetzt war die Bark knapp drei Meilen vor ihrem Bug.
    »Lassen Sie alle Segel setzen, Mr Bauer! Danach Klarschiff!«
     
     
    Die Maate brüllten, ihre Pfeifen zwitscherten, aber keiner brauchte diese Aufforderungen. Jeder enterte auf, so schnell er konnte, löste die Bändsel, die die Segel festzurrten. Die Segel entfalteten sich knallend, als der Wind hineinfuhr. Die Masten knarrten bei dem Druck, den sie nun auszuhalten hatten.
    Als die Matrosen abgeentert waren und ihre Gefechtstationen eingenommen hatten, wurde es sehr still auf dem Schiff. Wer konnte, starrte zur Bark. Hatten die immer noch nichts gemerkt? Schliefen die alle?
    Jetzt erkannte Sven Bewegung auf der Bark. Einige Männer rannten an die Reling des Achterdecks und spähten zu ihnen herüber. Jetzt zogen sie eine Flagge der britischen Handelsmarine empor. Da die Enterprise auch die britische Flagge führte, war noch kein Grund zur Beunruhigung.
    »Lassen Sie das allgemeine Signal setzen, dass sie unser Boot zur Inspektion erwarten sollen, Mr Bauer!«, ordnete Sven an.
    Briten untereinander würden ja keinen Warnschuss abgeben.
     
     
    Leutnant Bauer nahm den größten Kutter und nur Matrosen. Sie hatten überall auf der Welt die gleiche informelle Kleidung und würden nicht gleich als Amerikaner zu erkennen sein. Als Mr Bauer das Deck der Bark erreicht und eine Gruppe von bewaffneten Matrosen ihm gefolgt war, tauschte die Enterprise die britische Flagge gegen die amerikanische.
    Leutnant Bauer überzeugte sich mit einem Blick, dass sie nicht länger unter falscher Flagge segelten, und sagte zu dem Kapitän: »Ich bin Leutnant Bauer von der Sloop Enterprise der Kontinentalen Flotte. Ihr Schiff ist gekapert. Rufen Sie alle Mann an Deck!«
    Der Kapitän, ein älterer Mann, wurde zornrot im Gesicht. »Den Teufel werde ich tun! Werft sie über Bord!«, brüllte er. Und seine Männer liefen auf die Amerikaner zu, um seinen Befehl auszuführen. Aber die Amerikaner zogen Entermesser und Pistolen, und Leutnant Bauer feuerte einen Schuss aus seiner Pistole über die Köpfe.
    »Schluss mit dem Unsinn! Wer nicht sofort alle Waffen hinwirft und sich auf den Bauch legt, wird getötet!«, schrie er und schlug dem Kapitän seine Pistole über den Kopf, sodass dieser zusammensank. Da stockten die Briten im Lauf, warfen ihre Knüppel an Deck und legten sich hin.
    »Durchsucht sie genau!«, befahl Mr Bauer zwei Matrosen. Er wies auf einen Maat. »Sie durchsuchen mit fünf Mann die unteren Decks, Mr Bantes. Alle, die Sie finden, schicken Sie nach oben. Seien Sie vorsichtig!«
    Dann ließ Karl Bauer die Gefangenen auf dem Achterdeck

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