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Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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bewachen und ging mit zwei seiner Leute zum Vorschiff. Da sah alles normal aus. Hier hatte sich niemand versteckt. Da krachten unter Deck Schüsse. Mr Bauer schickte den Mann mit der Blunderbüchse zum Achterdeck. »Passt genau auf die Gefangenen und auf den hinteren Niedergang auf. Ich gehe mit drei Mann unter Deck.«
    Er hatte seine Pistole längst wieder geladen und stieg vorsichtig den mittleren Niedergang hinunter. Er blieb stehen, um sich an die Dunkelheitzu gewöhnen. Vom Vorderschiff hörte er Geräusche. »Mr Bantes?«, rief er.
    »Sie haben uns angeschossen«, hörte er eine schwache Stimme. Er winkte seine drei Männer hinter sich, und sie schlichen vorsichtig zum Vordeck. Sie schauten in jeden Raum, den sie passierten.
    Dort lag jemand am Boden. Es war einer ihrer Matrosen, und er war tot. In der nächsten Kammer lag der Maat und blutete aus einer Oberschenkelwunde. »Da hinter dem Kabelgatt«, flüsterte er. »Zwei Mann!«
    Neben ihm schüttelte ein Matrose benommen den Kopf. Er war anscheinend bewusstlos geschlagen worden. Karl Bauer deutete auf einen seiner Männer. »Binde ihm den Schenkel ab! Wir anderen gehen vorsichtig weiter.«
    Sie drückten sich an den Wänden des Ganges entlang. Dort war der Eingang zum Kabelgatt. Davor war noch der Raum für das Tauwerk für die Takelage.
    Karl Bauer kniete sich hin und spähte in das Kabelgatt. Es war noch dunkler als auf dem Gang. Dort lagen die oberarmdicken Kabel für die Anker. Dahinter bewegte sich etwas. Eine Feuerzunge stach hinter der Kabelrolle hervor, ein Schuss krachte. Die Kugel pfiff über Karls Kopf und knallte in die Wand hinter ihm.
    Er richtete die Pistole unter die Stelle, an der die Feuerzunge aufgeleuchtet hatte und drückte ab. Ein lauter Schrei ertönte. Er sprang auf die andere Seite des Eingangs und zischte einem Matrosen zu, er solle auch in das Kabelgatt schießen. Dann lud er seine Pistole.
    Nachdem der Matrose geschossen hatte, rief Mr Bauer laut: »Ergebt euch! Ihr habt keine Chance! Kommt raus oder wir werfen eine Handgranate!«
    Drinnen polterte es. »Ich will nicht sterben!«, schrie einer und stürzte auf den Gang. Ein Matrose drehte ihm die Arme auf den Rücken und schob ihn weg.
    »Komm raus!«, rief Mr Bauer noch einmal. »Warum willst du sterben?«
    »Ihr knallt mich ja doch ab!«, kam die Antwort.
    »Du bist ein Gefangener wie alle anderen. Mein Wort.«
     
    Dann flogen eine Pistole und ein Entermesser auf den Gang, danach kam der Mann.
    Der Matrose von der Enterprise hob sein Entermesser. »Du Schwein hast meinen Freund erschossen!«, schrie er wütend.
    Leutnant Bauer schlug ihm auf den Arm. »Aus damit, Kerl! Wir sind keine Mörder.«
    Dann herrschte er den Gefangenen an: »Warum habt ihr auf unsere Leute geschossen? Wir hatten das Schiff doch schon gekapert.«
    Der Gefangene antwortete trotzig: »Einer hat gerufen: ›Das sind Piraten!‹ Da wussten wir, dass wir so gut wie tot sind, und wollten noch ein paar mitnehmen.«
     
     
    Mr Bauer berichtete Sven von der Kaperung der wertvollen Prise. Mr Bantes war verwundet, ein Matrose getötet worden. »Die Briten haben nicht die Fahne gestrichen. Das können wir dem Schützen nicht vorwerfen. Er behauptet, jemand habe gerufen, dass wir Piraten seien. Aber dazu hat sich niemand bekannt.«
    Sven dachte nach. »Ich glaube, wir können ihm kein Unrecht nachweisen und müssen ihn und seinen Kumpanen als normale Gefangene behandeln. Aber wir sollten sie hier an Bord holen und gut aufpassen.«
    »Und wohin schicken wir das gekaperte Schiff, Sir?«
    »Fragen Sie mich etwas Leichteres, Mr Bauer. Wir sind in der Mitte des Atlantiks. Ich muss in meinen Papieren nachsehen, ob wir einen Prisenagenten auf den Azoren oder auf Madeira haben. Aber die Portugiesen sind traditionell britenfreundlich, sodass ich Zweifel habe. Ich sträube mich auch dagegen, eine Prisenbesatzung abzuordnen, die uns dann fehlen würde. Wir lassen die Prise vorläufig mit uns segeln. Wollen Sie im Kommando bleiben oder soll ich Mr Pendleton schicken?«
    »Ich kann bleiben, Sir. Es ist gemütlich drüben«, sagte Karl lächelnd.
    Sven lachte auch. »Viel Spaß dann.«
     
     
     
    Die Bark Maria segelte im Kielwasser der Enterprise . Die amerikanischen Matrosen waren auf beiden Schiffen guter Stimmung, denn die Bark versprach gutes Prisengeld. Die einen träumten davon, wie sie das Geld für ihre Familie oder ihre Zukunft nutzen könnten, die anderen freuten sich auf die Frauen, deren Liebe sie mit dem Geld

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