Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit

Titel: Sven Larsson Bd. 2 - Unter der Flagge der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
Vom Netzwerk:
schüttelte den Kopf, blickte in den Gang und wunderte sich, dass die Lampe am mittleren Niedergang nicht brannte. Dann hörte er einen dumpfen Fall. Er rief: »Posten?«, und wartete vergeblich auf die Antwort des Mannes, der vor der Kammer der Briten Wache hatte.
    Leutnant Bauer zog seine Pistole, dachte an den Todesfall in der letzten Nacht und wusste sofort, dass hier etwas nicht stimmte. Er lief voran, klopfte an die Tür seiner Matrosen und rief: »Alarm! Rauskommen mit Handwaffen! Bringt die Lampen mit.« Er ging langsam voraus, fühlte mit der linken Hand an die Tür zur Kammer der Briten und entdeckte mit Erleichterung, dass sie verschlossen war.
    Inzwischen kamen seine Leute und leuchteten den Gang aus. Da lag ihr Posten in einer Blutlache. Einige stöhnten vor Entsetzen. Karl Bauer gab einem seine Pistole und ließ ihn den Gang beobachten. Er selbst bückte sich und fühlte die Halsschlagader des Postens. Er war tot. Man hatte ihm die Kehle durchgeschnitten.
    »Wer war das Schwein?«, stöhnte ein Freund des Toten.
    »Es muss einer an Bord sein, von dem wir nichts wissen«, sagte Karl halb als Antwort, halb zu sich selbst. Dann teilte er zwei Leute ein, die den Gang und die Kammer bewachten. »Die anderen kommen mit mir!«
    Sie gingen an Deck, wo die Wachen sie erstaunt fragten, was denn los sei.
    »Niels Anders stand auf Posten im Gang und ist ermordet worden. Da die Kammer der Briten von außen verschlossen war und alle in unserer Kammer waren, muss ein Mann an Bord sein, von dem wir nichts wissen. Wir suchen jetzt das Deck ab. Dann werden alle Niedergänge bewacht und das Schiff durchsucht«, erklärte Leutnant Bauer.
    Aber sie fanden niemanden an Deck. Nun wurde an den drei Niedergängen je ein Posten aufgestellt. Die anderen durchsuchten mit dem Leutnant Abschnitt für Abschnitt des Schiffes und stellten immer einen Posten im Gang auf, damit niemand von einem Abschnitt in den anderen flüchten konnte. Aber ihre Suche blieb auch hier erfolglos.
    »Er hat ein Versteck, das wir jetzt im Lampenschein nicht entdecken. Wir stellen vor den beiden Kammern jetzt einen Doppelposten auf, der jede Stunde abgelöst wird. Die Niedergänge werden von der Bordwache kontrolliert. Morgen früh suchen wir mit dem Hund des Kapitäns. Ich werde jetzt die Briten noch einzeln in meiner Kajüte verhören. Sagt ihnen noch nichts und bringt sie einzeln.«
    Leutnant Bauer erfuhr bald: Ja, der Kapitän hatte noch einen Gast in seiner Kajüte. Er war kaum mit der Besatzung in Berührung gekommen. Nein, was er war, das wussten sie nicht. Sie hatten ihn auch nicht nach der Kaperung gesehen. Sie dachten, er sei mit dem Kapitän auf der Sloop.
     
     
    Karl Bauer durchsuchte jetzt noch die Kleiderschränke des Kapitäns. Er fand einen Schrank, der nach Größe und Mode Kleidungsstücke enthielt, die offensichtlich nicht zum Kapitän passten. Ein jüngerer, schlankerer und größerer Herr musste sie getragen haben.
    Schriftstücke fanden sich nicht, aber Karten von Madeira, eine landeskundlicheBeschreibung, eine ältere Lokalzeitung von Antigua, Toilettenartikel und ein Reinigungsset für eine Pistole.
    Karl stand vor dem Schrank und grübelte. Das war sicher kein normaler Passagier. Aber es war auch kein Armee- oder Flottenoffizier. Was konnte der Mann allein bewirken? Er allein konnte doch nicht hoffen, die Prisenbesatzung zu überwältigen. Seine einzige Chance war, die britische Besatzung zu befreien. Aber dann tötete man doch nicht zwei Mann der Prisenbesatzung. Damit provozierte man doch nur erhöhte Wachsamkeit und Nachforschung.
    Die Tötungen mussten ungeplant, als Reaktion auf eine Überraschung erfolgt sein. Vielleicht wollte der Unbekannte beide nur betäuben und wurde gestört. Am ersten Abend war er selbst pfeifend aus der Kajüte gekommen. Vielleicht hatte der Sorbas sich da umgedreht und den Eindringling gesehen. Am nächsten Abend hatte er den Stuhl umgestoßen, als er aus der Kabine kam. Vielleicht hatte das den Unbekannten erschreckt.
     
     
    Am nächsten Morgen setzte Karl Bauer in aller Frühe zur Enterprise über und berichtete Sven von den Geschehnissen.
    »Gut, ich werde Joshua mit Rocky rüberschicken. Joshua kennt sich am besten mit dem Hund aus. Aber zwei Mann mit schussbereiten Pistolen müssen Rocky begleiten. Achten Sie auch auf Verschläge an den Decken. Der Kapitän hat übrigens noch kein Wort gesagt und wird auch nichts sagen. Er spricht einfach nicht mit uns.«
    Leutnant Bauer ließ wieder die

Weitere Kostenlose Bücher