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Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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passiert? Wir haben noch nichts erfahren.«
    »Dann bin ich der Überbringer schlechter Nachrichten, Sir. Etwa zwanzig unserer Kriegsschiffe und zwanzig Transporter sind von Teilen der britischen Flotte in der Penobscot Bay dicht an der kanadischen Küste fast völlig vernichtet worden.«
    Sven und Mr Flinders waren geschockt. »Mein Gott, wie konnte das passieren?«
    Sie erfuhren es vom Überlebenden, und Dr. Bader, der ihn gerade untersucht hatte, hörte auch zu.
    Penobscot Bay ist eine größere Bucht an der Mündung des Penobscot-Flusses, etwa zweihundertvierzig Kilometer nordöstlich von Boston. Im Juni 1779 hatten britische Truppen auf einer Halbinsel in der Bucht ein Fort errichtet, um einen Stützpunkt für ihren Nachschub aus Kanada und für den Holzbedarf ihrer Schiffe zu haben.
    »Die Herren in Boston wollten den Briten in die Parade fahren, bevor sie ihr Fort richtig ausgestattet hatten.« Der Verwundete sprach mühsam, mit Pausen und holte zwischendurch keuchend Atem. Dr. Bader hatte den Verband gelöst und tupfte eine Stichwunde über der Hüfteab. Der Patient war grauhaarig und seit Tagen nicht rasiert. Seine Augen glänzten fiebrig in dem abgemagerten erschöpften Gesicht.
    »Er will zu seinem Sohn, der nach Charleston geheiratet hat«, flüsterte ihnen Dr. Bader zu.
    Der Verwundete berichtete weiter. »Massachusetts hat drei Briggs mit sechzehn bis zwanzig Kanonen gestellt, die Kontinentale Marine ordnete eine Sloop, eine Brigg und eine Fregatte ab, deren Kommandant Mr Dudley Saltonstall auch den Befehl über alle Schiffe erhielt. Mit Kaperschiffen waren wir zwanzig.«
    Sven dachte nach. Natürlich hatte er schon von Saltonstall gehört, denn so viele Fregattenkapitäne gab es ja nicht in ihrer Flotte. Aber getroffen hatte er ihn noch nie.
    Mr Sarker, der Verwundete, hatte sich etwas erholt und erzählte, dass auch die Miliz von Massachusetts zusammengerufen wurde. »Aber es fanden sich nur gut achthundert Männer, vom Knaben bis zum Greis, alle so unerfahren im Kampf wie ihr Kommandeur, der Brigadegeneral Salomon Lovell.« Er hielt erschöpft inne.
    »Am 24. Juli kamen wir an der Bucht an, eine Brise verhinderte eine Landung. Am nächsten Tag schossen wir uns stundenlang mit drei Sloops herum, die die Briten zur Hilfe für das Fort verankert hatten. Wir haben sie mit all unserer Übermacht nur etwas zurückgetrieben. Das Fort war noch unfertig, die Wälle nicht mehr als einen guten Meter hoch. Aber General Lovell ließ es nicht stürmen, sondern begann eine Belagerung mit Graben und Wällen.«
    Dr. Bader schaltete sich ein. »Bitte eine kleine Pause, meine Herren.« Er flößte dem Verwundeten Tee ein.
    Mr Flinders flüsterte Sven leise zu: »Da ist ja wohl alles wieder schiefgegangen.«
    Sven wisperte zurück: »Unsere Befehlshaber haben zu wenig Erfahrung. In unserer Flotte ist der Posten eines Admirals nicht einmal vorgesehen, weil wir Angst haben, hohe Offiziersgrade würden zur Monarchie tendieren.«
    Der Verwundete konnte wieder erzählen. »Über zwei Wochen schossen wir uns mit den Briten herum. Der Kapitän und der General hielten eine Konferenz nach der anderen ab und gaben einanderdie Schuld, dass es nicht voranging. Am 13. August dann wollten wir angreifen, aber da erschien die englische Flotte mit sieben Schiffen vom Linienschiff bis zur Sloop am Eingang zur Bucht. Wir bildeten erst eine Schlachtlinie und wollten den Briten widerstehen, denn wir hatten mehr Kanonen. Aber dann setzten einige Kaper Segel zur Flucht. Kapitän Saltonstall gab nun das Signal, dass es jedes Schiff auf eigene Faust versuchen sollte. Mein Gott, war das ein Durcheinander. Einige wollten zur See durchbrechen, aber die meisten segelten flussaufwärts, setzten dann die Schiffe aufs Ufer und verbrannten sie. Wir retteten uns ans Ufer und begannen den langen Marsch durch die Wildnis.«
    »Bitte, meine Herren, eine Pause!«, unterbrach Dr. Bader abermals und flößte dem Verwundeten wieder Tee ein.
    Der Kommandant der Sloop flüsterte Sven zu: »Nach allem, was ich hörte, ist keines unserer Schiffe davongekommen. Die Briten hatten nur minimale Verluste.«
    Sven konnte seine Wut kaum bändigen. »Wir haben doch wirklich tapfere Leute auf unseren Schiffen, aber es gibt Kommandeure, die sollte man aufhängen!«
    Der Verwundete hatte sich etwas erholt. »Wir haben unser Schiff bei einem winzigen Nest namens Bearsport an Land gesetzt. Wir wollten nach Augusta am Kennebec River, denn unser Bootsmann stammte von dort. Es

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