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Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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verstecken.«
    Wilson guckte und sagte: »Sieht aus wie eine Handelsbrigg, Sir.«
    »Da sollten Sie mit Ihrer Virginia nachsehen. Wenn die Brigg weiter in das Inselgewirr flüchtet, wird es für uns schnell zu flach«, bemerkte Sven. »Wir warten hier für alle Fälle.«
    »Melde mich ab, Sir«, war Wilsons fröhliche Antwort und er rannte zu seinem Boot.
    Sven lächelte über das jugendliche Ungestüm und befahl, die Segel zu kürzen.
    Die Besatzung der Liberty stand an den Kanonen und wartete, während die Brigg zwischen die Inseln segelte. Einige Kanonenschüsse krachten, aber niemand schien die Ruhe zu verlieren.
    Mr White, der Master, flüsterte zu Joshua: »Abgebrühte Bande! Die haben schon so viele Prisen gekapert, dass ihnen das bisschen Geknalle um eine Brigg nichts mehr ausmacht.«
    »Die Aussicht auf Prisengeld ist stärker als Angst«, antwortete Joshua. Dann lief er zum Vordeck, denn ein Segel flatterte. Lange dauerte es nicht, bis die Virginia den Widerstand der britischen Brigg brach. Die Brigg war auf dem Weg von New York nach Savannah.
    »Dann haben sie hoffentlich Pulver und Verpflegung an Bord, Sir. Das bringt Kohle«, sagte der junge Midshipman Ben Lancton zum neuen Schulmeister.
    Paul Meyers überlegte kurz und antwortete dann: »Aber wir haben die Brigg doch nicht gekapert, Mr Lancton. Das war doch die Virginia !«
    »Aber wir waren in Sichtweite, Sir. Dann steht uns der Anteil zu. Und das ist auch richtig. Wer weiß, wie lange die Brigg noch gekämpft hätte, wenn hier nicht eine starke Fregatte gelegen hätte.«
    So waren sie alle zufrieden, als sie wieder mit Südwestkurs vor derKüste Südkarolinas segelten. Die meisten Seeleute freuten sich auf Charleston. Das war eine große, gastfreundliche Stadt mit vielen Gelegenheiten, sich zu amüsieren. Die meisten dachten natürlich an die temperamentvollen Mulattinnen. Fast jeder wollte jetzt erzählen, was er mit denen erlebt hatte.
    Sven dachte an Rosita, die sich jetzt Katharina nannte, Mr Talbots Nichte. Als er sie kennengelernt hatte, war sie Bordellchefin in Lissabon gewesen und hatte ihn so unvergesslich in die Liebe eingeführt. Aber jetzt war sie als Nachfolgerin ihres Onkels nur noch befreundete Handelspartnerin, inzwischen wohl auch verheiratet.
    »Segel achteraus!«, meldete der Ausguck.
    »Schauen Sie mal nach, Mr Albert«, sagte Sven lächelnd zu Bill, der jetzt diensthabender Midshipman war.
    Nach kurzer Zeit meldete Bill: »Ein Schoner, Sir. Vermute amerikanischer Depeschenschoner. Flagge noch nicht zu erkennen.«
    »Gut! Beobachten Sie weiter.« Sven wandte sich zum Signalmidshipman: »Signal an Virginia: Achteraus aufklären!«
    Die Entfernung war noch zu groß, um die Liberty in Gefechtsbereitschaft zu versetzen. Der Koch steckte die Nase aus seiner Kombüse und sagte zu einem Maat, der die Arbeiten von Seeleuten am Tauwerk überwachte: »He, Jimmy, wenn ihr schießen wollt, dann wartet bis nach der Mittagspause, sonst schwappen meine Kessel wieder über.«
    Der Maat grinste, sodass seine Zahnlücken zum Vorschein kamen: »Klar, Smutje, wenn wir deine Erbsen intus haben, dann können wir ja auch ohne Pulver schießen.«
    Die Virginia bestätigte nach kurzer Zeit, dass es sich um einen amerikanischen Schoner handle und setzte dann das Signal hinzu: »Benötige Arzt!«
    Mr Flinders sah Sven verwundert an. Der sagte: »Den Arzt brauchen sie für den Schoner. Lassen Sie bitte die Segel kürzen und Dr. Bader informieren.«
     
    Der Schoner war ein Schiff der Kontinentalen Flotte und segelte immer die Küste der Kolonien von Nord nach Süd und zurück, um allenSchiffen und großen Städten die wichtigsten Nachrichten schnell zu überbringen.
    Der Kommandant des Schoners, ein Leutnant von etwa vierzig Jahren, ließ sich übersetzen und meldete sich bei Sven, der ihn in seine Kajüte bat.
    »Mr Flinders, meinen Ersten, nehmen wir gleich mit. Sonst fragt er mich nachher nach allen Kleinigkeiten aus.«
    Flinders und der fremde Leutnant lachten.
    Bevor Martin Kaffee servierte, fragte Sven noch nach dem Notfall für den Arzt. »Mein Maat bittet Ihren Arzt, sich den Kranken bei uns anzusehen. Ich glaube aber, er sollte auf Ihr Schiff übersetzen, weil er bei uns nicht behandelt werden kann.«
    »Ein Besatzungsmitglied?«, fragte Mr Flinders.
    »Nein, ein Kaperoffizier, der das Desaster in der Penobscot Bay überlebt hat. Er will nach Charleston, aber seine Wunde ist wieder aufgebrochen.«
    Sven mischte sich ein. »Penobscot Bay? Was ist da

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