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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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die meisten Aufbauten weg, Kanonen lagen herum.
    Auf der Spirit trieben Offiziere und Maate die Kanoniere beim Nachladen an. Die ersten Geschütze waren fertig und schossen erneut. Wiederum war fast jeder Schuss ein Treffer. Die Brigg segelte mühsam hart steuerbord. Einige ihrer Kanonen schossen, aber nur eine schlug auf der Spirit ein und zerfetzte eine Rahstenge.
    »Noch eine Ladung, dann haben sie genug!«, kommentierte Kapitän Bauer und befahl, Traubengeschosse zu laden. Danach war die Brigg nur noch ein Wrack.
    »Zurück auf den alten Kurs, normaler Dienst, doppelter Ausguck achteraus!«, ordnete Kapitän Bauer an. Einige Matrosen maulten: »Und die Prise?«
    Andere antworteten: »Und wer soll die wohin bringen? Die ist doch nichts mehr wert.«
    Sven war zum Lazarett hinuntergestiegen und sah seine Frau und die Kinder in Dr. Baders Kajüte hocken. »Es ist vorbei«, sagte er.
    »Gott sei dank!«, antwortete Sabrina. »Es war furchtbar laut.«
    »Ist das andere Schiff gesunken?«, fragte Einar.
    »Nein, es treibt noch auf dem Meer, aber es kann uns in den nächsten Stunden nicht verfolgen. Es war kein ernsthafter Gegner für uns. Eher so, als wenn du mit Sam boxen wolltest.«
    Henry lachte. »Da würde Einar aber Keile kriegen.«
    Sven schmunzelte. »Wir haben auch ein paar Schüsse abbekommen. Dr. Bader versorgt einige Verwundete. Kommt nach oben, damit er hier ungestört arbeiten kann.«
    An Deck wollten die Jungen natürlich zuerst zum Achterdeck, um noch etwas von der Brigg zu sehen. Aber das Wrack war schon über eine Meile entfernt, sodass ihre Neugier nicht befriedigt wurde.
    An den nächsten Tagen sahen sie kein Segel. Sie segelten jetzt auf der Höhe etwa von Trinidad. Es waren wunderschöne Tage. Die Sonne schien. Es war warm. Delfine spielten um das Schiff und versetzten mit ihren Sprüngen die Kinder in Bewunderung. Sie jauchzten vor Entzücken. Auch Sabrina beobachtete die Tiere mit Wohlgefallen. Sie sahen immer aus, als lachten sie sie an.
    Als Sven zu seiner Familie kam, rief ihm Henry entgegen: »Schau nur, Daddy, da kommt eine neue Herde.«
    »Henry, zu Fischen sagt man nicht Herde. Bei kleinen Fischen sagen wir ›Schwarm‹, wenn viele zu sehen sind, bei großen Fischen sprechen wir von ›Schule‹. Also: eine Schule Delfine. Es sind übrigens sehr menschenfreundliche Tiere. Man hört immer wieder, dass sie Menschen in Seenot ans Ufer bringen. Auf meinen Schiffen dürfen keine Delfine geangelt werden.«
    Sabrina mischte sich ein. »Ihr Seeleute erinnert mich mit eurer eigenen Sprache an Ärzte. Als ich meinen Vater einmal fragte, warum Ärzte so selten die normale Sprache benutzen und immer lateinische Wörter verwenden, sagte er mir, dass sie ja sonst jeder verstehen und die Medizin nicht so wichtig nehmen würde. Je unverständlicher die Fachsprache sei, desto mehr Respekt habe der Laie vor den Fachleuten.«
    Sven lachte. »Da ist etwas dran, Liebste. Aber mit der normalen Sprache kann ich auch vieles nicht so exakt bezeichnen. Soll ich zum Segel ›Windfangtuch‹ sagen? Und wenn ich ›Stelling‹ sage, wissen alle Seeleute, dass ich das Gerüst meine, das aus Längsbrettern und Querhölzern zusammengesetzt wird, um an den Seiten des Schiffes zu arbeiten. Da vereinfacht die Fachsprache auch die Verständigung.«
    Sabrina nahm seinen Arm. »Das ist sicher auch ein Grund, lieber Sven. Aber gib ruhig zu, dass ihr den Laien auch ein wenig imponieren wollt.«
    Sam und seine Freunde waren auch in der guten Zeit nicht müßig gewesen. Sie hatten John Balko, der sich am Steuerreep zu schaffen gemacht hatte, ständig beobachtet. Er hatte nicht nur mit Herb Miller unauffällig Kontakt aufgenommen, sondern auch mit Ben Kent und dieser wiederum mit Edwin Lewis und mit Harry Whipple.
    »Es gibt diese Fünfergruppe, Sir, die nach außen so tut, als ob sie sich nicht kennt, aber unauffällig Kontakt aufnimmt. Wir wissen, wo sie zum Dienst eingeteilt sind und in welchen Backschaften sie sitzen. Sie haben sich dort unauffällig verhalten. Alle sind für den Ostindiensegler angeworben worden und gaben an, vorher auf verschiedenen Schiffen gedient zu haben.«
    Sven hatte dem Bericht seines Bootsmannsmaates interessiert gelauscht. »Habt ihr schon ihre Sachen untersucht?«
    »Nein, Sir. Wir wollten auf den Feueralarm warten. Aber wir wissen, wo wir suchen müssen.«
    »Gut! Morgen um zwei Glasen der Vormittagswache (neun Uhr) gebe ich Feueralarm. Danach berichten Sie mir, Mr Root.«
    Der Feueralarm brachte

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