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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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das übliche Durcheinander. Einige wollten zu den Booten, andere unter Deck. Die Seesoldaten und die Maate trieben alle auf ihre Posten. Alle, die ihre Pflichten zu sehr versäumt hatten, erhielten Strafdienst. Bis der Alarm wieder aufgehoben wurde, dauerte es fünfzehn Minuten. Sabrina war vorher mit den Kindern von Sven in die Kabine geschickt worden und freute sich, dass alles vorbei war.
    Als sie mit Sven über den Alarm reden wollte, entschuldigte der sich und sagte, er müsse vorher mit Sam noch dringend etwas besprechen.
    Sam meldete, dass sie Flintsteine und Lunten gefunden hätten.
    »Die Kerle könnten also etwas anzünden«, überlegte Sven. »Aber Pulver oder Öl müssen sie woanders versteckt haben. Wir müssen die Beobachtung verstärken. Ich will die Burschen in Recife an Land setzen. Suchen Sie sich noch zwei Mann, denen sie voll vertrauen. Jeder von ihnen wird dann vom Dienst freigestellt und kümmert sich nur um diese fünf Saboteure. Vor Recife müssen wir alles im Griff haben. Instruieren Sie noch einmal die Wachen, dass immer auf die Pumpen und das Pulvermagazin geachtet wird. Nennen Sie mir noch einen Mann, der jeden Tag die Bilgen untersucht. Wir müssen auch den Hund direkt an Pulver schnuppern und dann in den untersten Decks suchen lassen. Sagen Sie Ihren Leuten, dass ich mit ihnen zufrieden bin.«
    Sven hatte den Kindern am Globus erklärt, dass sie weit östlich an den karibischen Inseln vorbeigesegelt seien und nun das südamerikanische Festland westlich von ihnen läge.
    »Ach, die Inseln hätte ich so gerne gesehen«, beklagte sich Lilian.
    Sabrina mischte sich ein. »Lilian, du hast schon mehr gesehen als die anderen Mädchen deines Alters. Und du wirst noch mehr sehen, als du dir merken kannst. Stell dir vor, wir sollten noch zu allen sehenswerten Inseln und Landschaften segeln, die längs unserer Strecke liegen. Da kämen wir in unserem Leben nicht in Indien an.«
    Tag um Tag verging. Das Wetter war fast immer warm und sonnig. Die Kinder hätten es wohl vor Langeweile nicht mehr ausgehalten, wenn Sabrina sie nicht jeden Vormittag unterrichtet hätte. Auch Henry musste an jedem Tag einen Buchstaben des Alphabets schreiben lernen. Einar schrieb und las schon Sätze aus einer Fibel, und Lilian wurde in Englisch, Rechnen, Erdkunde und Französisch unterrichtet. Einar hörte manchmal beim Unterricht der Midshipmen zu. Auch wenn er noch nicht viel verstand, prahlte er doch mit seemännischen Begriffen vor seinen Geschwistern.
    Und dann kam der Tag, an dem sie sich dem Äquator näherten. Sven hatte den Kindern am Globus diese Linie gezeigt, die die Welt umrundete und sie gewissermaßen in zwei Hälften teilte. Er hatte ihnen gesagt, dass jeder, der diese Linie zum ersten Mal überquere, vom Meeresgott Neptun getauft werde.
    Henry wollte wissen, woher denn dieser Gott komme, von dem der Pfarrer nie etwas gesagt habe. »Henry, diese Äquatortaufe ist eine alte Seemannssitte. Neptun war früher ein Gott der Römer. Einer der Seeleute verkleidet sich und spielt den alten römischen Gott des Meeres, damit sie die jungen Seeleute ordentlich ins Wasser tauchen können. Warte nur ab, sie werden auch euch Jungen kurz ins Wasser tauchen. Das tut nicht weh. Ihr spielt das ja manchmal, wenn ihr gebadet werdet.«
    Aber den Kindern war beim Gedanken an das Baden anscheinend nicht so sehr wohl, denn sie schauten immer voraus, ob diese Linie nun bald auftauche. Da musste ihnen Sven wieder erklären, dass dieser Äquator nicht auf die Erde aufgemalt sei. Das sei nur eine gedachte Linie. Die Seeleute brauchten solche Linien, um sich besser zu orientieren. »Ihr seht doch immer, wie wir mit den Sextanten hantieren. Dadurch messen wir, ob wir eine dieser Linien erreicht haben.«
    Sam und der eine oder andere Midshipman, mit dem sie sich angefreundet hatten, ergänzten die Erklärungen, sodass die Kinder wussten, was es bedeutete, dass sie morgen den Äquator überqueren würden.
    Sven hatte noch seine besonderen Probleme mit Sabrina zu besprechen. »Was machen wir bei der Taufe nur mit euch Frauen?«, fragte er mit gespielter Besorgnis. »Da gibt es halbnackte Männer zu sehen. Manchem ziehen sie auch die Hosen aus.«
    »Ach, Liebster. Nach all den Ehejahren weiß ich schon, wie ein Mann aussieht. Elizabeth kennt es zumindest von den Jungen, Lilian auch. Wir werden nicht in Ohnmacht fallen. Allerdings solltest du befehlen, dass sie die Hosen anbehalten und nicht versuchen, uns Frauen auszuziehen.«
    Sven

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