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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Matrose, der sich beim Sturm nicht richtig festgebunden hat, über Bord gespült wurde und ertrunken ist. Wir werden ihn nach Seemannsart bestatten.«
    Lilian wollte wissen, wie man Tote auf See bestatte. Sven erklärte ihr, dass man sie in Segelleinwand einnähe und mit einem Gebet der See übergebe. »Kein Sarg?«, fragte Henry.
    »Nein, mein Sohn. Der würde ja auf dem Wasser treiben. Da hätte der Tote keine Ruhe. Wir nähen in den Leinwandsack eine Kanonenkugel ein. Die zieht ihn auf den Grund des Meeres.«
    »Aber die Haifische!«, warf Henry ein.
    »Auf dem Grund des Meeres gibt es keine Haifische, Henry.«
    Der Bootsmann pfiff. Alle Matrosen, die nicht mit der Schiffsführung beschäftigt waren wie die Rudergänger, stellten die Arbeit ein. Die Offiziere nahmen ihre Hüte ab. Steuerbords an der Reling war ein Brett über den Rand des Schiffes gelegt, auf dem der Leinwandsack lag. Der Schiffspfarrer stand neben dem Brett, hob die Bibel und sagte: »Im Buch Matthäus steht: Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Herr, wir bitten dich, sei auch bei diesem unbekannten Opfer am Tage seiner Auferstehung. Amen.«
    Zwei Matrosen hoben das Brett am inneren Ende an und der Leinwandsack rutschte in die See. Sven stand mit seiner Familie hinter der Gruppe stramm stehender Seesoldaten. Jeder hielt ein Kind an der Hand. Sie sagten: »Amen!« Die Seesoldaten rückten mit lauten Befehlen wieder ab. Die Offiziere setzten ihre Hüte auf. Der Bootsmann pfiff, und alle nahmen ihre Arbeit wieder auf.
    »Das war aber ein kurzer Gottesdienst«, sagte Lilian.
    »Ja«, bestätigte ihr Vater. »Wenn es einer von uns gewesen wäre, hätte der Pfarrer wohl auch mehr über den Verstorbenen gesagt. Aber hier wusste er ja nichts. Aber lasst es euch eine Lehre sein: Das Meer ist gefährlich. Wer sich im Sturm nicht richtig sichert, der riskiert sein Leben.«
    Sabrina kniff die Lippen zusammen und sah Sven etwas gequält an.
    Aber dann gingen sie zurück zu ihrem Platz, und Sabrina ließ sich von Martin noch einen Toast bringen. »Nun hab ich das hoffentlich hinter mir«, sagte sie. Die Kinder spielten schon wieder.
    Aber dann sahen sie, dass ein Boot ausgesetzt wurde, in dem sich ein sonderbarer Kasten mit einem Mast und einem Segel befand. Sven war gerade zum Achterdeck gegangen, also musste Hans die neugierigen Kinder aufklären. »Das ist eine Zielscheibe für die Kanonen. Das Boot setzt sie querab vor dem Schiff aus, und wenn wir vorbeisegeln, müssen die Kanonen nacheinander auf dieses Holzfloß mit dem Segel schießen.«
    »Hurra, die Kanonen schießen!«, jubelte Einar.
    »O Gott, diese Knallerei!«, klagte Lilian. »Warum sind Jungen nur so dumm und freuen sich darauf?«
    Sabrina tröstete sie und erklärte, dass sie und Elizabeth auch in die Kabine gehen würden. Lilian könne ja mitkommen. »Aber erst muss ich noch mit Daddy sprechen, dass er noch einen Mann zur Beaufsichtigung der beiden Jungen abstellt.«
    Sven bat Walter, sich mit Hans um die beiden Jungen zu kümmern. »Lasst sie aber nicht herumrennen! Wenn sie nicht an ihrem Platz bleiben, müssen sie in die Kabine!«
    Die Matrosen nahmen Aufstellung an Kanonen und Karronaden. Dann kam der Befehl zum Laden der Kanonen. Neben Kapitän Bauer stand der Schreiber, um alle Beobachtungen des Kapitäns zu notieren.
    Die beiden Jungen mussten von Hans und Walter festgehalten werden. Sie wollten immer wieder aufstehen, um besser sehen zu können. Jetzt kam querab die Zielscheibe in Sicht. »Da!«, schrie Henry und zeigte mit dem Finger.
    »Karronade eins: Feuer frei!«, hörten sie den Befehl. Unmittelbar darauf krachte der Schuss.
    »Daneben!«, brüllte Einar, denn die Wassersäule stieg zehn Meter seitwärts vom Ziel aus dem Wasser.
    »War aber schon ein guter Schuss!«, kommentierte Walter. »Ein Schiff ist ja größer als das kleine Holzfloß. Da hätten sie schon getroffen.«
    Die Jungen hörten ihm gar nicht zu. Sie warteten auf den zweiten Schuss. Wieder konnte Henry »Daneben!« schreien, aber diesmal war die Wassersäule näher dran. Aber der dritte Schuss riss einen Teil des Segels fort.
    »Hurra!«, brüllten beide Jungen und rissen die Arme in die Luft. Einige Kanoniere drehten sich um und wurden nun von den Geschützführern angeschrien.
    »Nicht so laut!«, ermahnte Hans die Jungen. »Ihr dürft sie nicht ablenken. Wenn eine Kanone schlecht trifft, gibt es Strafdienst.«
    »Da! Seht doch!«, rief Henry plötzlich. Eine Möwe setzte sich auf den kleinen Mast

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