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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Handelspartnern, die nicht diesen imperialistischen Zielen folgen.«
    Sven bestätigte das nachdrücklich und versicherte, dass er und seine Reederei auch gegen die Gründung einer amerikanischen Kompanie für den Indienhandel seien. »Das können auch die einzelnen Reedereien und Händler mit ihren Partnern in Indien verwirklichen.«
    Diese Äußerung gefiel dem Hafenkapitän und er erkundigte sich nach den weiteren Plänen Svens. Das gab diesem Gelegenheit zu betonen, dass er zunächst mit der Sorge für die Unterbringung seiner Familie in der Stadt beschäftigt sei. Er erzählte von den Warnungen Mr Singhs.
    Der Hafenkapitän wischte Sven Sorgen nicht beiseite, sondern gab zu, dass Vorsicht angebracht sei. Er werde dafür sorgen, dass Polizei den weiteren Umkreis der Unterkunft absperren werde. »Die direkte Bewachung werden Sie ja sicher lieber Ihren eigenen Männern anvertrauen.«
    Sven bejahte das und deutete den Vorschlag an, im Hotel Reims einen Bungalow zu mieten. Der Hafenkapitän stimmte dem nach einigem Überlegen zu. »Das ist wohl die beste Lösung! Auch das entsprechende Viertel lässt sich gut von der Polizei sichern. Wie groß ist denn Ihre Familie?«
    Auf Svens Auskunft hin erklärte er, dass er und seine Frau Svens Familie gern einen Nachmittag einladen würden, damit auch ihre beiden Kinder mit Svens Kindern spielen könnten.
    Als Sven Sam und seine beiden Freunde, die im Vorzimmer gewartet hatten, abholte, erzählten sie ihm, dass der Hafenkapitän ihre Mietkutsche fortgeschickt und ihnen seine für die Weiterfahrt zur Verfügung gestellt hätte.
    »Hier scheinen wir ja wirklich willkommen zu sein«, sagte Sven, und seine Begleiter ergänzten seine Bemerkung durch die Schilderung, wie gut man sie im Vorzimmer behandelt und verpflegt hatte.
    Die Kutsche war keine der üblichen Dhadi, der einspännigen indischen Kutschen, wie man sie hier allenthalben sah. Sie war nach europäischem Muster aus edlen Hölzern gebaut und wurde von zwei edlen Pferden gezogen, die auch durch ihr Geschirr erkennen ließen, dass sie keine der üblichen Kutschgäule waren. Der Hafenkapitän repräsentiert wohl gern, dachte Sven und betrachtete noch einen Augenblick die feinen Stoffe der Sitze und der Plane, ehe er einstieg. Der Kutscher trug eine Art Uniform mit Goldbrokat und lud sie höflich ein, in der Kutsche Platz zu nehmen.
    Auch Sam schien ein wenig verwirrt von dem intensiven Duft und dem Lärm, mit dem die Straße sie empfing. Sie alle kannten die indischen Gewürze noch zu wenig, um sie zu bestimmen, Pfeffer und Chili spürten sie auf jeden Fall in der schon jetzt heißen Luft.
    Indien brodelte um sie herum. Die Menschen wimmelten um die Kutsche herum. Straßenköter suchten nach essbaren Abfällen. Kinder spielten schreiend. Ochsen zogen stumpfsinnig Lastkarren, und dort kam ein Elefant mit einer riesigen Traglast. Ein Inder saß hinter seinen Ohren und lenkte den vorsichtig einhergehenden Elefanten. Er wirkte sehr majestätisch und erhaben, wie er sich da mit den flinken kleinen Augen seinen Weg suchte.
    »Er wirkt gar nicht so Furcht erregend, wie ich mir diese Riesen immer vorgestellt habe«, meinte Sam.
    »Es muss Jahre dauern, diese Riesen so zu zähmen«, ergänzte Sven. Aber dann lenkten sie wieder andere Sehenswürdigkeiten ab, wie zum Beispiel ein Künstler, der immer Feuer aus dem Mund ausstieß. Sven dachte mit einiger Sorge daran, wie er seine Familie durch dieses fremde Gewimmel führen sollte.
    Der Kutscher war schon informiert, dass er sie zum amerikanischen Konsul fahren sollte. Nach einigen Straßen erreichten sie ein ruhigeres Viertel. Vor einer Villa sahen sie das Schild »Konsul amerikanischer Staaten«.
    Sven war zunächst etwas verwundert über diese Bezeichnung, kombinierte dann aber, dass sich die amerikanischen Staaten nach dem Frieden noch gar nicht auf die Verfassung eines Staatenbundes geeinigt hatten und daher der Konsul wahrscheinlich nur die Zulassung einiger Staaten besaß und noch nicht die der Vereinigten Staaten von Amerika, die sie ja erst schaffen wollten. Nun ja! Hauptsache, er empfing guten Rat und Unterstützung.
    Auch diese Begrüßung war so herzlich, als ob er ein alter Freund sei. Der Konsul war jünger als Sven, elegant und groß. Er erklärte ihnen gleich, dass er aus Salem, Massachusetts, stamme und seit zehn Jahren in Indien lebe. »Ihr Schiff ist jedoch das erste Schiff aus dem freien Amerika, das ich hier begrüßen darf, Mr Larsson. Seien Sie herzlich

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