Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman
willkommen! Ich werde tun, was ich kann, um Ihre Reise zu einem Erfolg werden zu lassen.«
Sam und die beiden Begleiter wurden vom Sekretär in einem Warteraum bewirtet, und der Konsul führte Sven in sein Büro, das auch mit kostbaren Teppichen und Möbeln eher wie ein privates Studierzimmer eingerichtet war.
Sie plauderten über Svens Anreise, über Philadelphia, die Reederei und die Ziele der Reise. Dann berichtete der Konsul, wie er im Auftrag einer holländischen Reederei nach Indien gekommen sei und dann in Brahmapur einen französischen Händler kennengelernt habe, der ihn nach Pondichery abwarb. Dieser Franzose sei mit einer Inderin verheiratet gewesen. In die Tochter dieses Paares habe er sich verliebt und sie vor acht Jahren geheiratet. »Wir haben zwei Kinder, und ich werde noch glücklicher sein, wenn ich jetzt wieder häufiger Kontakt mit meiner alten Heimat habe.«
Bei Tee und Keksen wandte sich das Gespräch dann ernsteren Themen zu. Der Konsul wollte wissen, was Svens Schiff geladen habe und welche Waren er ankaufen wolle. Als Sven erwähnte, dass Schiffe seiner Reederei später vielleicht auch China anlaufen würden, riet der Konsul eher ab. Chinesische Waren kämen auf vielen Wegen nach Pondichery und seien kaum teurer als in China selbst. »Die Konkurrenz zwischen chinesischen, indischen, holländischen und anderen Zwischenhändlern ist so groß, dass sich die Preise kaum steigern lassen. Warum sollten Sie dann die zusätzliche Zeit und die lästigen Formalitäten der chinesischen Häfen auf sich nehmen? Ich kann Ihnen hier gute Händler für chinesische Waren empfehlen, für indische sowieso, und wenn Sie dann auf dem Rückweg noch bestimmte Gewürze in Sumatra oder Java zuladen, haben Sie die ganze Palette zeit- und preisgünstig abgedeckt.«
Sven überlegte kurz und sagte dann, dass er dankbar für den Rat sei und ihm folgen werde. Dann sprachen sie noch über Preise und Händler, und Sven hatte den Eindruck, dass er selten so gut über die geschäftliche Lage in einem Hafen orientiert worden sei.
Es wurde für Sven Zeit, zum Schiff zurückzukehren, denn seine Familie würde sicher ungeduldig warten. Der Konsul hatte dafür Verständnis und erkundigte sich, ob Svens Familie auch auf dem Schiff wohnen bleiben werde.
Sven verneinte und nannte das Hotel Reims und erwähnte kurz, warum er es gewählt habe. Der Konsul nahm eine Stadtkarte in die Hand und stimmte schließlich zu. »Aber bitte vergessen Sie nicht die Vorsicht, die der Hafenkapitän auch empfahl. Ich werde meine Leute anweisen, sich bei den Piraten umzuhören, ob die etwas planen. Sobald ich mit meiner Frau gesprochen habe, werde ich Ihnen eine Einladung schicken und hoffe sehr, dass Sie sie annehmen werden. Meine Frau weiß noch viel mehr über dieses wundersame Land als ich.«
Das Hotel Reims war auch ein Neubau im französischen Stil. Sven ließ sich die Bungalows zeigen und war sehr zufrieden. Der Bungalow bot genug Platz für seine Familie, für Elizabeth und seine Wächter. Er war auch leicht zu überwachen. Im Garten spendeten Bäume Schatten und ein kleiner Teich würde den Kindern gefallen. Er sagte dem Geschäftsführer nichts über sein Sicherheitsbedürfnis, denn das war natürlich auch ein Risiko für das Hotel.
Dann ließ er sich zum Kai fahren, wo er sehnsüchtig erwartet wurde. Die Kinder wollten an Land. Kapitän Bauer wollte verschiedene Fragen besprechen und der Zahlmeister wartete mit seinen Berichten. Sven ließ sich ein Glas mit kühlem Saft reichen und erledigte die wichtigsten Dinge. Dann erzählte er Sabrina von seinen Besuchen.
Kapitän Bauer hatte ein Kontingent von Seesoldaten bestimmt, das sich bei der Bewachung des Gartens abwechseln sollte. Sven zeigte dem Korporal, wo das Hotel lag, und der teilte die erste Gruppe von vier Seesoldaten ein. Sabrina hatte ihr Handgepäck schon bereit und ließ sich mit Sam, Elizabeth und den Kindern schon zum Land übersetzen.
Sven war ärgerlich. Was sollte diese Hast? Er brauchte doch auch noch etwas Zeit! Er lief seiner Familie hinterher und konnte seinen Unmut nicht verbergen, als er in die Kutsche sprang, die auch sofort anfuhr.
Aber Sabrina schaute ihn gar nicht an. Sie drängte sich mit den Kindern an den Fenstern und schaute gebannt auf die fremde Welt, die sie umgab. Die Kinder riefen durcheinander und wollten zu allem eine Erklärung haben. »Warum hat die Frau da einen Vorhang vor dem Gesicht, der nur einen Schlitz für die Augen frei lässt?«, rief
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