Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman
in seine Arme, die immer noch Lilian hielten. Beide umfassten sich und weinten.
Sven sah, wie die Seesoldaten die Räuber emporrissen und auf weitere Waffen untersuchten. Alles war unter Kontrolle. Der Geschäftsführer des Hotels lief heran.
Sven beruhigte ihn: »Die beiden Banditen wollten meine Tochter entführen, aber der junge Chinese hat sie befreit.«
Der Geschäftsführer blickte den Chinesen an. »Bist du nicht der geflohene Schiffsjunge, der bei Mr Rabonsa arbeitet?«
Der Chinese verneigte sich. »Ja, Sör. Ich sein Gao Tung von Mr Rabonsa.«
»Gehen wir zurück zum Hotel. Ich könnte einen Schluck vertragen und muss mich hinsetzen.« Der Geschäftsführer gab den Dienern einen Befehl und die liefen voraus.
Sven stützte Sabrina und Sam hatte Lilian umfasst. Sie gingen in den Hotelgarten. Sven steuerte auf den Bungalow zu. Im Hauptgebäude würden sie zu viel Aufsehen erregen. Der Bungalow war verschlossen. Sven rief, und Elizabeth öffnete, die beiden Jungen ängstlich festhaltend. Dann warfen sich die drei förmlich auf Lilian und umarmten sie. Sven schob seine Familie in den Wohnraum und befahl dem Korporal: »Bewachen Sie die beiden Räuber im Waschraum dort. Zwei Mann als Wache vor dem Bungalow. Sie bleiben im Flur.«
Der Geschäftsführer meldete sich: »Ich habe schon nach der Polizei geschickt, und hier ist Ihr Drink, Sir!«
Sven bedankte sich und kippte den Drink in einem Zug herunter. »Sam, beruhige die Familie. Ich bin mit dem Geschäftsführer in dem anderen Wohnraum dort und komme, sobald ich kann. Gao Tung kommt mit uns.«
Im Zimmer erklärte Sven dem Geschäftsführer kurz, was geschehen war. »Aber hier kennt Sie doch niemand, Mr Larsson. Wer raubt denn ein unbekanntes Mädchen?«
Sven antwortete, es könne jemand sein, der Mädchen an Bordelle verkaufe, aber dann hielt er es für richtig, auch auf die Seeräuber hinzuweisen, die er überwältigt und die Rache geschworen hatten.
»Die müssten Sie aber nicht aus den Augen gelassen haben, Mr Larsson. Die waren ja schon vor Ihrer Familie hier.«
»Das kann durchaus sein. Wir haben ja auch schon vom Schiff aus die Behörden benachrichtigt. Aber die müssen wirklich sehr entschlossen sein. Ich frage mich, ob vier Mann zur Bewachung des Gartens ausreichen.«
»Wenn die Piraten mit zwanzig und mehr Mann anrücken, sicher nicht.«
Sven berichtete, dass der Hafenkapitän die weitere Umgebung des Hotels überwachen lassen wollte.
»Darf ich Ihnen sagen, Mr Larsson, dass das alles die Reputation unseres Hotels nicht fördern wird?«
»Ich habe es mir auch nicht gewünscht. Aber wenn wir unverletzt bleiben, werden Sie den Ruf eines sicheren Hotels haben. Entschuldigen Sie mich bitte. Ich muss jetzt nach meiner Familie sehen. Aber noch eine Frage: Sind die Banditen sicher in den Händen der Polizei?«
Der Geschäftsführer überlegte. »Man müsste einen höheren Beamten bitten, sie in Einzelhaft zu nehmen.«
»Könnten Sie bitte einen Boten zum Hafenkapitän schicken und ihn bitten?«, fragte Sven.
Der Geschäftsführer sicherte es zu und verabschiedete sich mit den Worten, er hoffe, dass das ein einmaliges Ereignis bliebe.
Die Familie saß aneinandergedrängt im Wohnzimmer und schluchzte noch immer. »Wären wir doch auf dem Schiff geblieben«, stammelte Sabrina zu ihrem Mann.
»Man kann auch ein Schiff anzünden oder in die Luft sprengen. Aber wir waren doch vorsichtig. Erzählt mir, wie das passieren konnte!«, bat Sven.
Elizabeth berichtete kurz an Sabrinas Stelle, dass sie gerade angekommen und die Zimmer besichtigt hätten. Unbemerkt seien die Kinder noch einmal vor das Haus gelaufen, um den Teich zu erkunden. Und sofort darauf hätten sie auch das Schreien gehört und seien aus dem Bungalow gestürzt.
»Die haben mich von dem Augenblick an beobachtet, da ich das Schiff verließ«, stellte Sven nachdenklich fest. »Sie rechneten bei unserem Einzug mit einem Moment der Unachtsamkeit und hatten vorsorglich zwei Mann im Garten postiert. So einfach war das. Fünf Minuten später hätten sie es nicht mehr geschafft. Da wären Sam und die Seesoldaten als Wache auf dem Posten gewesen.«
Dann wandte er sich zu dem jungen Chinesen, der hinter ihm stand. »Und das ist Gao Tung, der Lilian gerettet und unser Familienglück bewahrt hat.«
Sabrina und Lilian gingen zu Gao, umfassten ihn und stammelten Dankesworte. Gao war das furchtbar peinlich. Er entzog ihnen seine Arme und wollte sich immer nur verbeugen. »Alles gut! Muss doch
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