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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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ein Stück vom Aufbau der Hunter ab. Ein Matrose sackte mit einem Splitter im Oberarm zusammen.
    Fast gleichzeitig schrie man auf Hunter und Hudson den Feuerbefehl. Und von Kanonen über Drehbassen bis zu Blunderbüchsen feuerte alles auf das Boot im Schilf. Ein derartiges Echo hatte die Kaperbesatzung wohl nicht erwartet. Geschrei ertönte, Gejammer. Aber dann krachten wieder drei Kanonen. Und erneut feuerten Hunter und Hudson .
    Mr Bolkam trieb die Kanoniere an, sofort neu zu laden. »Wo schießt ihr denn hin, ihr Rohrkrepierer? Die sind doch höchstens zweihundert Meter entfernt!«
    Und jetzt hatten die Männer des Kaperschiffes wohl genug. Immer mehr schrien: »Wir ergeben uns! Nicht schießen!« Und einige Matrosen sprangen über Bord und wateten zum Moor.
    Hunter und Hudson stellten das Feuer ein und schickten Boote zum Kaperschiff. An Bord des Kapers waren die Aufbauten zertrümmert. Tote und Verwundete lagen herum.
    »Werft die Waffen weg! Alle zum Vorschiff! Alle Sanitäter zu den Verwundeten!«, rief Leutnant Wheland von der Hudson und enterte mit seinen Männern das Kanonenboot. Widerstand regte sich nicht mehr, und Wheland schickte einen Maat in die Kajüte des Kapitäns.
    Der fand die Kajüte leer vor. Der junge Bursche des Kapitäns hockte heulend in der Schlafkammer. »Wo ist der Schlüssel zum Schreibtisch?«, brüllte ihn der Maat an, und der Bursche holte ihn unter der Matratze vor.
    Der Maat riss die Fächer auf und sah nicht nur die Geheimbefehle, sondern auch Päckchen mit offiziellen Schreiben. Soll sich der Commander darum kümmern, dachte er und warf alles in einen Sack. Die Münzen, die in einem Fach lagen, steckte er grinsend in seine Tasche.
    Die Männer, die ins Moor flüchten wollten, standen am Rand und riefen um Hilfe. Einer von ihnen war schon bis zum Bauch eingesunken. »Nehmt ein Boot und ein Seil und bringt die Idioten her!«, befahl Leutnant Wheland. »Aber achtet auf ihre Waffen!«
    Nach einer halben Stunde war alles geregelt. Die Verwundeten waren verbunden. Die Gefangenen wurden auf dem Vordeck bewacht, die Pulverkammer wurde gesichert. Der Leutnant bestimmte die Männer, die mit einem Tau zur Hudson rudern sollten, damit die das Kanonenboot aus dem Schilf ziehen konnte.
    Auf Hunter und Hudson warteten die Männer auf eine Nachricht, ob sich das Prisengeld lohnen würde. Aber die Männer mit dem Tau wehrten ab. »Is ’n lausiger Kahn!«
    Commander Brent war anderer Meinung. »Das ist eine interessante Konstruktion. Ideal zur Kontrolle der vielen Flussmündungen hier. So ein Schiff könnten die Staatsregierungen gebrauchen.«
    »Die haben doch kein Geld, Sir!«, kommentierte Mr Grieve, der in Hörweite stand.
    »Mal sehen«, antwortete Brent und sprach mit Grieve über die nächsten Maßnahmen. Die Hudson brachte das Kanonenschiff mit den Verwundeten und Gefangenen bei der nächsten Ortschaft ans Ufer, und dann segelten sie weiter flussaufwärts.
    Immer wieder sprachen sie Flussleichter und Fischer an, aber keiner wollte ein Kaperschiff gesehen haben. Einmal pfiffen aus einem Gebüsch am Ufer heraus Flintenkugeln um ihre Ohren. Die Hudson feuerte ein Traubengeschoss in das Gebüsch. Danach schoss keiner mehr. »Ein paar versprengte Royalisten«, kommentierte Commander Brent.
    Aber dann entdeckte ein Ausguck, dass Leichen im Fluss trieben. Die Hunter fischte eine Leiche heraus und der Sanitäter untersuchte sie. Es war eine junge Frau. Sie war durch mehrere Stiche in die Brust getötet worden. Ihre zerfetzte Unterwäsche deutete an, dass sie vergewaltigt worden war.
    »Das sind doch keine Menschen, das sind doch Bestien«, stellte Mr Grieve fest. »Sie ist wahrscheinlich ein Opfer des Überfalls auf Jakobs Hütte.« Die Umstehenden nickten.
    Während alle auf die geschundene Leiche der jungen Frau blickten, hatte der alte Bolkam weiter flussaufwärts gespäht. »Ein kleines Fischerboot hält auf uns zu«, meldete er.
    Mr Grieve lief zu ihm, sah das Boot und befahl: »Segel kürzen!«
    Ein alter Fischer saß am Steuer, ein jüngerer hielt sich am Mast fest und rief Mr Grieve zu: »Ein britischer Kaper segelt zwei Meilen von hier flussabwärts! Es ist das Schiff, das bei Jakobs Hütte geplündert hat!«
    »Wissen Sie, wie viele Kanonen es hat?«, fragte Mr Grieve.
    »Breitseits je zwei. Vorn und achtern je eine. Etwa vierzig Mann.«
    Mr Grieve bedankte sich und befahl: »Wenden! Kurs auf Hudson !«
    Bolkam trat an ihn heran. »Sir, als Sie die Leiche untersuchten, passierten wir

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