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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Drakon lächelte etwas selbstgefällig. »Wissen tue ich das nicht, Mr Larsson. Aber meine Informanten haben mir gesagt, dass es in einer Bucht bei Shady Side sonderbare Aktivitäten gegeben habe. Dort müsste man einmal nachsehen.«
    Sven überlegte. »Das liegt etwa auf halbem Weg zwischen Plum Point und Annapolis, nicht wahr?«
    »Ja, Sir. Major Filder soll dort an einer winzigen Seitenbucht eine Scheune gekauft haben. Außerhalb der Erntezeit wurden dort immer wieder Wagen gesehen. Es wohnt auch jemand dort. Mehr konnte ich noch nicht erfahren.«
    »Wir werden uns den Platz einmal ansehen. Vielen Dank für Ihre Informationen.«
    Drakon war aufgestanden. »Ich würde Ihnen gern noch kurze Empfehlungsschreiben für einige Kontaktpersonen mitgeben, Kapitän Larsson. Könnten Sie morgen Abend noch einmal ein Boot zu mir schicken?«
    »Das lässt sich einrichten. Wäre Ihnen achtzehn Uhr recht?« Als Mr Drakon nickte, reichte Sven ihm die Hand. »Nochmals vielen Dank!«
    Die Hunter segelte voran den James River aufwärts in Richtung Richmond. Die Hudson folgte in etwa zweihundert Meter Abstand. Beide Schiffe waren gefechtsbereit, hatten aber die Kanonen nicht ausgerannt.
    Flussabwärts kam ihnen ein Newport-Leichter entgegen. Mr Grieve ließ auf ihn zusteuern, ging vorn zum Bug und winkte dem Frachter entgegen. Als er in Rufweite war, rief er: »Wir sind der Schoner Hunter , unterwegs im Auftrag der kontinentalen Marine. Haben Sie britische Kaper stromaufwärts gesehen?«
    Ein älterer Mann schrie zurück: »Nein, aber weiter flussaufwärts bei Jakobs Hütte soll gestern einer geplündert haben!«
    Grieve winkte dankend und ging zum Ruder, um die Karte des Flusses einzusehen. Jakobs Hütte. Das waren noch zehn Meilen flussaufwärts. Er segelte weiter.
    Am Bug der Hunter stand der Bootsmann Bolkam. Er war ein alter Seebär, mittelgroß, sehr breit gebaut, Gesicht und Hände braun, verwittert und faltig. Das Gesicht war von grauen Haaren und einem dichten Bart umrahmt. Die graublauen Augen blickten angespannt voraus.
    Bootsmann Bolkam wurde von jedem Mann der Hunter respektiert. Wenn er an Deck war, fürchteten sie keinen Sturm und keine Untiefe. Der alte Mann ahnte nach ihrer Meinung Gefahren im Voraus. Wenn die Männer der Defence stolz berichteten, wie der Hund des Kapitäns nachts die Feinde aufspüre, dann sagten die Matrosen der Hunter : »Das kann unser Bootsmann auch. Dazu brauchen wir keinen Hund!«
    Als jetzt Mr Grieve nach vorn kam und neben dem Bootsmann stand, sahen sie aus wie Großvater und Enkel. Aber Mr Bolkam war viel zu lange auf See, um den Respekt vor dem Kommandanten zu vernachlässigen. Und Mr Grieve schätzte die Erfahrung des Bootsmanns viel zu sehr, um ihn herablassend zu behandeln.
    »Nun, Mr Bolkam, wird uns dieser günstige Wind gewogen bleiben, oder sehen Sie Änderungen auf uns zukommen?«, begann Grieve das Gespräch.
    »In den nächsten Stunden bleibt es so, Sir. Und in der Zeit sollten wir unseren Auftrag erfüllt haben.« Seine Augen hatten auch während dieses Gespräches immer weiter vorausgespäht.
    »Sir, da vorn wollte ein Ruderboot aus dem Schilf kommen. Jetzt wird es zurückgerudert. Ob man von uns nicht gesehen werden will?«
    Mr Grieve blickte in die Richtung des ausgestreckten Armes. »Ich sehe es. Ein Boot mit acht Rudern, aber ohne Kanone an Bord. Kein Fischerboot, aber auch kein Kaper. Wir steuern in seine Richtung und sehen uns mal um. Vielleicht liegt ein Kaperschiff im Schilf. Sehen Sie bitte nach, ob die Mannschaft auf alles vorbereitet ist.«
    Sie näherten sich der Stelle mit dem Bug voraus und dem Buggeschütz feuerbereit. Der Midshipman meldete vom Mast: »Eine Art Ruderkanonenboot im Schilf. Zwölf Ruderpaare. Sechs Kanonen.«
    Sie signalisierten der Hudson , dass sie ein feindliches Schiff gesichtet hätten, und die rauschte mit voller Fahrt heran. Grieve fragte den Ausguck, wie breit der Schilfgürtel sei und wie die Landschaft danach aussehe.
    »Dreihundert Meter Schilf und dann drei Meilen Sumpf mit vielen offenen Wasserflächen.«
    Mr Grieve war zufrieden. Dann konnte die Besatzung des Schiffes nicht nach Land hin entkommen. Als die Hudson breitseits zum Schilf neben ihnen lag, ließ er sich die Sprechtrompete geben und forderte das Boot zur Übergabe auf. »Ihr habt keine Chance! Wir sind zwei Schiffe im Auftrag der kontinentalen Marine. Ergebt euch oder wollt ihr im Frieden fallen?«
    Der Kaper feuerte seine Breitseite mit drei Kanonen ab. Eine Kugel fetzte

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