Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman
Aber Sie können das Gebiet der französischen Kompanie und ihre Verbindungen noch nutzen, Herr Kapitän, denn man wird Ihnen viel weiter entgegenkommen, als es die Briten tun könnten. Sie werden sicher auf Ihrer ersten Fahrt noch nicht nach China segeln wollen. Machen Sie sich erst in Indien mit allem vertraut. Den chinesischen Tee erhalten Sie dort mit geringem Aufschlag. Aber vor allem rate ich Ihnen, dass Sie einen erheblichen Laderaum für Pfeffer reservieren, den Sie in Sumatra am günstigsten einkaufen können. Ich kann Ihnen Adressen geben.«
Für Sven waren diese Verbindungen mehr als Gold wert. Aber er merkte, dass der Baron noch mehr im Sinn hatte. »Ich selbst möchte mich auch in den Ostindienhandel integrieren. Die französische Kompanie mit ihren schlechten Zukunftsaussichten ist kein Partner. Die Zeit der Landeskompanien ist vorbei. Private und potente Partner, die sich vertrauen, werden sich zusammenschließen. Der Partner meiner Wahl ist die Reederei Bradwick, mit der wir bisher nur gute Erfahrungen gesammelt haben. Ich möchte ein Schiff in Ostindien bauen lassen. In dieser Größe ist bisher dort noch kein Schiff gebaut worden, aber ich habe Beziehungen zu einer Werft, die das kann. Meine Bitte wäre, dass Sie diese Ingenieure Ihr Schiff besichtigen lassen und sie mit Ihren Leuten beraten. Auch bei der Anheuerung der Mannschaft wäre Ihr Rat erwünscht. Wir haben drei Maate mit guten Englischkenntnissen, die wir gerne auf Ihrem Schiff Dienst tun lassen würden.«
Sven sicherte für alle Vorschläge seine Unterstützung zu und schnitt dann das Thema der Bewaffnung an, zu dem ihm der Baron gute Preise in Aussicht gestellt hatte.
Baron du Savord nickte zur Bestätigung. »Fachleute sagen mir, dass für Ihr Schiff eine Bewaffnung mit acht Achtzehnpfünder-Karronaden an jeder Breitseite und je zwei langen Achtzehnpfündern als Halb-Pivots vorn und achtern ideal wäre. Ich könnte Ihnen die Karronaden zu einem Stückpreis von dreißig Dollar anbieten. In Amerika kosten sie gegenwärtig fünfzig. Für die langen Kanonen müssten Sie mit fünfzig Dollar rechnen.«
Sven war die Qualität des Angebots klar. Karronaden erforderten nur ein Viertel des Gewichts der gleichkalibrigen langen Kanonen. Mit Achtzehnpfündern hatte er ein Geschossgewicht, durch das er es ohne Weiteres auch mit einer Fregatte aufnehmen könnte. Und die je zwei langen Kanonen an Bug und Heck umgingen die Nachteile reiner Pivotkanonen, die durch die vielfältige Takelage, die sich an Bug und Heck bündelte, am freien Schuss gehindert wurden. Kanonen, die nur die eine Flanke abdeckten, konnten effektiver eingesetzt werden.
Sven bat Baron du Savord, die Karronaden und Kanonen für ihn zu bestellen. Er beauftragte den Batterieoffizier und den Feuerwerker, sich um die Prüfung und Anlieferung der Geschütze zu kümmern, und informierte die Zimmerleute, was hinsichtlich der Lafetten auf sie zukäme.
Die anderen Schiffe wurden entladen und beladen. Der Ostindiensegler wurde bemannt. Die Defence , die viele gute Leute abgegeben hatte, wurde mit dem Personal aufgefüllt, das auf allen Schiffen des Konvois zusätzlich mitgereist war. Da gab es für alle genug Arbeit.
Aber der Ostindiensegler hatte ja noch nicht einmal einen Namen. Dr. Bader erinnerte Sven daran und dem wurde plötzlich bewusst, dass er sich darüber noch gar keinen Gedanken gemacht hatte. »Fällt Ihnen ein Name ein, Dr. Bader?«, fragte er ein wenig hilflos.
»Mr Larsson, wir können für den ersten amerikanischen Ostindiensegler nicht irgendeinen Namen nehmen. Er muss schon eine besondere Bedeutung haben. Vielleicht der Name eines unserer Generale oder der Ort einer Schlacht.«
Sven sah das ein und dachte nach. Für einen persönlichen Namen brauchte man die Zustimmung des Betroffenen. Die Zeit hatten sie nicht. Eine so herausragende Schlacht fiel ihm auch nicht ein. Seine Frau hätte bestimmt eine Idee. »Philadelphia«, den Namen des Heimatortes, der ja auch für eine leidvolle Besetzung stand, aber auch Heimat des Kongresses gewesen war. Warum nicht? Aber den Namen hatten doch schon andere Schiffe. Aber » The Spirit of Philadelphia «, das wäre doch gut! Der Geist Philadelphias, der viele zum Ausharren beflügelt hatte, der Geist dieser Stadt, der sich in mancher Entscheidung spiegelte, die zu ihrer Unabhängigkeit geführt hatte. Ja, daran könnte er sich gewöhnen.
Er erklärte es Dr. Bader und der stimmte spontan zu. »Ja, das ist es! Der Geist dieser Stadt,
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