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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Blicke zurück zur Stadt und ordnete nicht ohne Schadenfreude an, dass in einer Stunde mit dem Exerzieren an den Kanonen begonnen werden sollte.
    Am nächsten Morgen wurden zwei Segel am Horizont gemeldet, und bald wusste Sven, dass sein Konvoi nun für die Rückfahrt vollzählig war. Zu Leutnant Bergson, auf dem Ostindiensegler sein Erster Leutnant, sagte er: »Damit es auf der Rückfahrt nicht so langweilig wird wie auf der Hinfahrt, wollen wir morgen mit dem Wettschießen der Kanonen zwischen den Schiffen beginnen. Die Hunter kann ja die Zielscheiben herstellen und schleppen, damit es nicht zu Ungerechtigkeiten kommt.«
    »Ob sich die Mannschaften so sehr darüber freuen werden, da bin ich mir nicht sicher, Sir.«
    »Manchmal haben die nicht den richtigen Geschmack, Mr Bergson. Aber da kann man nichts machen.«
    Doch das Wettschießen nahm einen anderen Verlauf, als Sven angenommen und gewünscht hatte. Nach drei Tagen der Vorkämpfe stellte sich heraus, dass neben der Spirit of Philadelphia nicht die Fregatte Defence als Konkurrent für die Endausscheidung übrig blieb, sondern die Rose , ein Handelsschiff.
    »Da ist doch etwas faul«, tuschelte Bootsmann Greg Geston zu Edward Wheler, dem Master. »Die haben doch früher auf ihren Fahrten so etwas nie geprobt. Hast du etwas gehört, was die gedreht haben könnten?«
    »Nein! Die Hunter hilft dem Lastkahn bestimmt nicht.«
    In der Mannschaft wurde darüber geredet, dass die Rose die besten Richtschützen von den anderen Handelsschiffen in der Nacht vorher ausgeliehen bekommen habe. Einige Matrosen der Defence erklärten sich freiwillig bereit, in der kommenden Nacht Wache zu gehen, damit das nicht noch einmal passiere. Aber sie saßen umsonst mit ihren Nachtgläsern auf Posten.
    Am nächsten Tag waren die Mannschaften aller Schiffe an der Reling, um dem Wettschießen zuzusehen. Der Ostindiensegler und die Rose lagen bis zuletzt gleichauf. Dann kam das Stechen! Und hier gewann die Spirit of Philadelphia mit einem Schuss Vorsprung.
    Der Jubel der Mannschaft war unglaublich. Die Matrosen lagen sich in den Armen und tanzten. Maat Zelton schüttelte den Kopf. »Mensch, dann sollen die doch vor der nächsten Liegezeit in einem karibischen Hafen Wettschießen machen. Das ist doch billiger als der Sturm auf die Bordelle, und so glücklich habe ich die Kerls da noch nicht gesehen.«
    Als Sven anordnete, dass auch jedes Besatzungsmitglied der Rose von ihm zur Anerkennung den Siegespreis von einem Dollar geschenkt erhalte, jubelten sie dort ähnlich ausgelassen. Der Kapitän der Rose ließ seine Mannschaft auf dem Unterdeck antreten, als sie das Geld erhalten hatten. »Wenn einer von euch, ob im Suff oder bei klarem Verstand, ein Wort darüber verlauten lässt, dass wir in Bordeaux mit den anderen Handelsschiffen die besten Richtkanoniere ausgetauscht haben, dann verspreche ich ihm vierundzwanzig Peitschenhiebe, so wahr ich hier stehe.«
    Es ist nicht bekannt, dass jemand außerhalb der Rose je davon erfahren hätte.
    Die Tage vergingen. Auch den Ruderwettbewerb gewann die Spirit of Philadelphia . Die Rose war bei diesem Wettbewerb weit abgeschlagen. Und dann kam der schwere Sturm, der den Konvoi drei Tage lang bis an die Grenzen belastete und die Schiffe auseinandertrieb. Ein Glück nur, dass alle Schiffe volle und erfahrene Besatzungen hatten. So verloren sie kein Schiff, auch wenn sechs Matrosen über Bord gespült wurden und nie mehr gesehen wurden.
    »Wenn Sie mir die Bemerkung erlauben, Sir, unser Schiff hat sich gut gehalten. Sie ist ein guter Segler«, stellte Mr Wheler, der Master, Sven gegenüber fest.
    »Ja, Mr Wheler, wir können mit Schiff und Mannschaft zufrieden sein. Die Spirit ist schnell, liegt gut in Wind und Wellen und ist gut zu handhaben.«
    Das Glück blieb ihnen hold. Nach weiteren zwei Wochen tauchte Amerikas Küste vor ihnen auf. Die Vögel kamen vom Land geflogen und ruhten sich auf ihren Rahen aus.
    »Du kannst sagen, dass ich blöd bin, aber es ist so: Ich verstehe diese Möwen besser als die vor Europa. Die hatten einen anderen Tonfall beim Schreien«, sagte Martin zu seinem Freund Nathaniel, dem Schreiber.
    »Shakespeare hat einmal gesagt: Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erden als eure Schulweisheit sich träumen lässt«, antwortete ihm Nathaniel, »aber du liest ja nicht Shakespeare. Mir ist aufgefallen, dass der Hund des Kapitäns die Vögel an Europas Küste viel stärker angebellt hat als die hier. Aber erklären kann ich das

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