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Sweetgrass - das Herz der Erde

Sweetgrass - das Herz der Erde

Titel: Sweetgrass - das Herz der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Alice Monroe
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ganze verdammte Wirtschaft meine ich!”
    “Setz dich einen Moment, Press, bevor du noch einen Herzschlag bekommst. Schau dich an, du schwitzt ja unter deiner Jacke. Es ist viel zu warm für diese Aufregung. Ich verstehe doch sowieso nicht, wovon du überhaupt sprichst. Steuern, Banken und am Wickel …”
    “Ich spreche von diesem Haus hier!”
    “Du musst nicht schreien. Ich bin alt, aber nicht taub.”
    “Dann hör gut zu, was ich dir zu sagen habe. Sie werden es uns wegnehmen.”
    “Was? Unser Land?”
    “Ja, Ma’am, das Land”, erwiderte er. “Und dieses Haus, das du so sehr liebst. Das werden sie uns alles wegnehmen.”
    “Press”, antwortete sie und rang nach Fassung, “ich verstehe nicht … wie können sie uns alles wegnehmen?”
    Preston lehnte am Geländer und blickte über sein Land. Eine kühle Brise strich über das Gras, das sich wie die Wellen des Meeres sanft im Wind bog.
    “Du weißt doch, dass wir vor ein paar Monaten neu veranlagt wurden”, begann er und fuhr fort, als sie nickte. “Und hier schreiben sie, was dieser Besitz jetzt wert ist. Und da schreiben sie, was wir jetzt zahlen sollen. Komm”, sagte er und wedelte mit den Papieren vor ihrer Nase umher. “Lies und weine.”
    Mama June griff nach den zerknitterten Blättern und faltete sie behutsam auseinander. Ihr Mund blieb offen stehen vor Schreck, als sie las. “Aber … Das kann nicht stimmen. Das ist ja dreimal so viel wie vorher!”
    “Viermal so viel.”
    “Das können wir uns doch gar nicht leisten! Wir müssen Einspruch erheben. Sie können uns nicht zwingen, das einfach so hinzunehmen!”
    “Sie können, und sie werden es.”
    “Es wird eine Menge Leute hier in der Gegend geben, die das nicht hinnehmen werden”, sagte Mama June und hörte die Entrüstung, die aus ihrem Innersten kam, in ihrer Stimme. “Das kann doch nicht nur uns allein passieren.”
    “Da hast du wohl recht. Es ist überall dasselbe. Und man kann nichts dagegen unternehmen. Es kommen nun mal immer mehr Leute hierher”, er zuckte die Achseln, “und sie alle wollen hier am Wasser wohnen. Wegen der tollen Aussicht. Bloß reicht das Land hier nicht für alle. Also gehen die Bodenpreise immer weiter nach oben und Immobilienspekulanten wie meine liebe gierige Schwester vertreiben sich die Zeit damit, auf den richtigen Moment zu warten. Sie werden jeden einzelnen Quadratzentimeter verschleudern, damit die ganze Gegend zubetoniert werden kann.” Er fuhr sich mit den Fingern durch die dichten weißen Haare. “Verflucht, ich wusste doch, dass das irgendwann kommen würde – wir wussten es alle. Schätze, wir haben nur nicht damit gerechnet, dass es so schnell gehen würde.”
    Er lächelte sie traurig an. “Es kommt beinahe wie ein Hurrikan über uns, oder? Tja”, sagte er resigniert, “sieht so aus, als hätten wir uns diesmal verrechnet. So wie damals bei Hugo.”
    “Wir haben es immer irgendwie hingekriegt. Der Krieg, die Ölkrise, die Wirtschaftsflaute, sogar Hurrikan Hugo haben wir überlebt.”
    “Ich weiß. Ich habe immer getan, was ich konnte – Gott weiß, wie sehr ich gekämpft habe. Aber jetzt bin ich alt. Und ausgelaugt. Ich kann es einfach nicht mehr mit jedem Gegner aufnehmen.”
    Mama June machte einen Schritt auf ihn zu und legte ihre Hand auf seine hängende Schulter, zutiefst erschrocken über den ungewohnten Anblick ihres Mannes, der mit einem Mal seinen ganzen Widerstand aufgegeben zu haben schien. Sie wollte schon etwas Banales sagen wie “Keine Bange, wir kriegen das schon hin”, als sie spürte, wie sich unter ihrer Hand seine Schulter wieder straffte. Eine neue Welle der Wut brach nun aus ihm heraus.
    “Wäre dieser Nichtsnutz von unserem Sohn hiergeblieben, wären wir nicht in diesen Schlamassel geraten.”
    Mama June nahm ihre Hand weg und schlang die Arme um ihren Körper. “Lass es uns nicht auf Morgan schieben …”
    “Fang gar nicht erst an, ihn wieder zu verteidigen”, unterbrach er und fuhr herum, um ihr direkt ins Gesicht zu schauen. “Nicht mit mir! Er ist mein Sohn, verdammt. Er sollte hier sein und seinem Vater helfen, diese Plantage am Laufen zu halten! Es ist zu viel für einen alleine. Ich brauche seinen Einsatz, seine Ideen … Ist es zu viel verlangt, wenn ein Vater das von seinem einzigen Sohn erwartet?”
    “Er muss selber seinen Platz in der Welt finden”, entgegnete sie sanft, obwohl sie spürte, wie sich alles in ihr sträubte. Diese Auseinandersetzung kannte sie nur zu gut.
    “Zur

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