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Sydney Bridge Upside Down

Sydney Bridge Upside Down

Titel: Sydney Bridge Upside Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ballantyne
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versehentlich getötet hatte. Konnte sie denn nicht sehen, fragte ich sie immer wieder, dass mir Kingsley genauso viel bedeutete wie jedem anderen in Calliope Bay? War es denn meine Schuld, dass ich auf ihm landete, als ich den Sprung vom Schuppendach wagte? Es brachte alles nichts, sie schnaubte immer nur und ließ mich stehen, egal, wie freundlich ich zu ihr war. Sie mochte mich einfach nicht mehr.
    Zum Teufel, was soll’s, dachte ich, ich renn doch nicht hinter ihr her, nur weil ich nicht will, dass sie mich für einen Lügner hält.
    Als ich gerade zur Höhle zurückgehen wollte, warf ich einen letzten Blick über die Schulter – und entdeckte die Emma Cranwell , die in diesem Moment schlingernd und stampfend das Kap umrundete.
    Ich sollte also meine Cousine wiedertreffen. Ich hatte sie vor Jahren in der Stadt kennengelernt, aber ich erinnerte mich nicht an sie. Ich war noch zu jung gewesen, um sie zu bemerken. Papa, der nur wusste, was meine Mutter schrieb, erklärte, diese Caroline sei ein schüchternes, schweigsames Mädchen, das sich am liebsten in eine Ecke verzog. Ihre Mutter, die Schwester meiner Mutter, meinte, dass es Caroline nur guttun könne, für eine Weile aus der Stadt zu kommen, es gebe ja nichts Besseres als frische Landluft. Was aber nicht heiße, dass sie immer nur Trübsal blase, schrieb Mutter, wenn Caroline erst einmal mit den Menschen warmgeworden sei, hätte sie durchaus Interessantes zu erzählen.
    »Sie ist ein Stadtkind«, hatte Mutter geschrieben, »und Stadtkinder haben andere Interessen und Vorstellungen als Kinder vom Land. Ihr werdet schon euren Spaß haben. Wann habt ihr schon mal Gelegenheit, ein Mädchen aus der Stadt kennenzulernen?«
    Wir sollten sie also freundlich aufnehmen. Papa sagte: »Jungs, ich verlasse mich auf euch, zeigt Caroline, wie gastfreundlich die Menschen auf dem Land sind.«
    »Machen wir«, sagte ich, »wir haben dich auch eben schon verstanden.«
    »Na gut, vergesst es nur nicht.«
    »Bestimmt nicht.«
    Es hatte trotzdem keinen Sinn, eine Stunde vor Einlaufen der Emma Cranwell zum Kai runterzugehen. Also kehrte ich zur Höhle zurück.
    Ich sah hinein und entdeckte Dibs, der mit einer brennenden Zigarette auf Cal zeigte, der gefesselt am Boden lag. Als Cal mich sah, fing er an zu jaulen. Ich wusste, dass er sich nicht fesseln ließ, ohne sich zu wehren, wahrscheinlich hatte er schon eine ganze Weile geschrien, als ich auf dem Hang war. Komisch, dachte ich, ich hätte ihn eigentlich hören müssen.
    »Halt mal gerade den Mund«, sagte ich, »ich muss kurz mit Dibs sprechen. Hey Dibs, weißt du noch, wie Mr Dalloway uns nach den Ferienplänen gefragt hat und wie alle, die wegfahren würden, aufzeigen sollten? Warst du an dem Tag da?«
    »Ich hab mich gemeldet«, sagte Dibs. »Ich dachte, dass mich Buster vielleicht mal mit zur Arbeit nehmen würde, das hätte ja wohl gezählt.«
    »Weißt du noch, ob sich Susan Prosser auch gemeldet hat?«
    Er kniff ein Auge zu, grübelte, runzelte die Stirn. Dann zog er an seiner Zigarette – zu spät, sie war ausgegangen.
    »Sie ist doch bestimmt verreist«, sagte ich, »ich hab sie seit Tagen nicht gesehen.«
    »Ich auch nicht«, sagte Dibs.
    »Ich aber«, sagte Cal.
    »Und wann?«, fragte ich.
    »Gestern«, sagte er.
    »Bind ihn los«, befahl ich Dibs und sah auf Cal hinab. »Wo hast du sie gesehen?«
    Cal rieb sich die Handgelenke, wo das Seil gedrückt hatte. »Nicht vorn«, sagte er und warf Dibs einen grimmigen Blick zu, »nicht vor dem Haus, wo das Gebüsch ist.«
    »Er wartet immer, dass er sie da einmal sieht«, sagte Dibs.
    »Stimmt nicht!«, rief Cal. »Das interessiert mich überhaupt nicht!«
    »Wie auch immer«, sagte ich. Mir war schon klar, dass Cal gern einmal sehen würde, was Papa angeblich gesehen hatte: Susan Prosser im Gebüsch, beim Pinkeln. Ich hatte aber gerade keine Lust, ihm das übelzunehmen, ich wollte nur wissen, ob Susan überhaupt noch da war. »Wenn du sie also nicht im Gebüsch gesehen hast«, sagte ich, »wo dann?«
    »Im Wagen von Mr Wiggins«, sagte Cal.
    Damit hatte ich nicht gerechnet.
    Dibs auch nicht. »Nie im Leben!«
    »Doch!«, rief Cal.
    »Und was hat sie da gemacht?«, fragte ich, die Sache war mir nicht geheuer.
    »Sie saß halt im Wagen«, sagte Cal.
    »Hat sie auf Mr Wiggins gewartet, oder was?«, fragte ich.
    »Er ist gefahren«, sagte Cal. »Der Wagen fuhr. Runter zum Fluss.«
    »Ist ja ein Ding«, sagte ich zu Dibs.
    »Ist ja ein Ding«, wiederholte Dibs.
    Damit

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