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Symbiose Herbstgewitter

Symbiose Herbstgewitter

Titel: Symbiose Herbstgewitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Können wir nun die Transmitterkuppel räumen?«
    »Oh, diesmal handelt es sich um eine Kuppel«, spöttelte Hannibal, dessen Lebensgeister allmählich zurückgekehrt waren. »Sie sprachen von einer Jacht. Fährt sie über oder unter Wasser?«
    »Über Wasser«, grinste der Uniformierte. »Sie können unbesorgt sein. Ihre Flucht war eine meisterhafte Leistung. Wir hatten allerdings nicht damit gerechnet, daß Sie ausgerechnet Davanger mitnehmen würden. Dann haben wir uns aber doch entschlossen, den hiesigen Transmitter auf Empfang zu schalten. Anders wären Sie wohl kaum aus dem Tanker herausgekommen. Sie sehen also, daß wir Sie und Ihren Begleiter schätzen. Ich bin beauftragt worden, Sie willkommen zu heißen. Können wir nun?«
    Sie hatten uns aus knapp hundert Meter Tiefe mit Hilfe einer Taucherkugel nach oben gebracht. Das Gerät wurde angeblich für wassersportliche und filmtechnische Zwecke benutzt.
    Die Jacht schleppte die Stahlkugel an langer Leine nach. Die darin weilenden Passagiere konnten sich ungestört die Wunder des Meeres ansehen, filmen und auch selbstlenkende Mikro-Raketentorpedos abfeuern.
    So erlegte man Fische aller Art aus sicherer Position heraus.
    Die sogenannte Jacht war mehr, als die Bezeichnung verriet. Hannibal sagte »Luxusliner« dazu.
    Sie verdrängte beachtliche zweitausendvierhundertfünfzig Tonnen, besaß die schnittige Form eines modernen Raketenzerstörers und selbstverständlich atomar beheizte Wasser-Staustrahltriebwerke, denen noch eine turbinengetriebene Hilfsmaschine mit Schraubenantrieb zugeordnet war .
    Spezialkonstruktionen dieser Art kosteten viele Millionen.
    Der Luxus an Bord war atemberaubend, die Besatzung erstklassig geschult und die Elektronik ausgefeilt. Wohin man auch sah – man erblickte nur das Beste vom Besten.
    Der weiße Anstrich wurde vom Farbton afrikanischer Edelhölzer unterbrochen; dies aber so geschmackvoll, daß man aus einiger Entfernung den Eindruck gewann, Teile der Aufbauten wären eigenständig schwimmende Sektoren.
    Das teure Wunderwerk trug den Namen JENNIFER-MARVALY. Wichtig war dabei der Bindestrich, denn der hatte in mir einen gewissen Gedanken reifen lassen.
    Jennifer war ein gebräuchlicher Frauenname. Aber Marvaly? Diese Bezeichnung hatte mir doch zu denken gegeben. Noch mehr aber beschäftigte ich mich mit einer Frau oder einem Kind, das man einmal Jennifer-Marvaly genannt hatte.
    Was wußte die GWA darüber? Kannten wir etwa einen Wissenschaftler, der aus besonderen Gründen diesen Doppelnamen verherrlicht sehen wollte? Das würden wir herausfinden! Kiny hatte bereits die entsprechenden Hinweise erhalten. Das Räderwerk der GWA lief auf Hochtouren.
    Die Behörden der anderen großen Völker waren ebenfalls eingeschaltet worden. Das gefiel mir nicht sonderlich. Irgendwo konnte es durchaus eine undichte Stelle geben.
    Reling hatte aber zugesagt, die Nachforschungen mit gebotener Vorsicht zu betreiben.
    Vor etwa zehn Minuten waren wir von Kiny angerufen worden. Sie hatte eine Neuigkeit mitgeteilt, die mir lediglich ein sarkastisches Auflachen abgenötigt hatte.
    Unser Planungschef, Oberst Reg J. Steamers, hatte endlich eine Bezeichnung für das derzeitige Unternehmen gefunden.
    »Ihr Einsatz läuft ab sofort unter der Tarnbezeichnung ›Symbiose Herbstgewitter‹. Tut mir leid, Sir, aber Steamers scheint in herbstlicher Stimmung zu sein«, hatte sie durchgegeben.
    Seitdem hatten wir den telepathischen Kontakt unterbrochen. Ich hegte nämlich den begründeten Verdacht, daß sich an Bord der Luxusjacht mindestens ein Mensch befand, der davon etwas verstand.
    Wir hatten ihn noch nicht zu Gesicht bekommen, aber seine tastenden Impulse hatten wir gespürt.
    Er war ein Anfänger, oder jemand, der bereits an den Grenzen seiner Leistungsfähigkeit angekommen war, ohne es zu wissen. Das konnten wir vorerst noch nicht feststellen.
    Jedenfalls hatten wir uns spielend leicht seinen Belauschungsversuchen entziehen können.
    Die in unserer Luxuskabine angebrachten Abhörgeräte hatten wir bald entdeckt. Zwischen Hannibal und mir war es seit Jahren ohnehin die selbstverständlichste Angelegenheit der Welt, beim Eingang in eine neue Umwelt vorsichtig zu sein.
    Wir hatten nur solche Worte gewechselt, die jedermann hören konnte. Nach dem Motto: »Angriff ist die beste Verteidigung« hatten wir sofort unsere Psychoangeln ausgelegt. Wenn schon jemand lauschte, dann sollte er auch sachdienlich »geimpft« werden. Das war ein uralter Trick, um den Gegner

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