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Symbiose (Schicksal)

Symbiose (Schicksal)

Titel: Symbiose (Schicksal) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Brunner-Huysamen
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„Meinst du ich, lüge dich an?“
    „Ja, ich glaube, du lügst mich an. Ich bin sicher keine Expertin, aber deinem Verhalten nach zu urteilen lügst du gerade. Warum?“ Ich war nicht wirklich sauer darüber. Doch meine Stimme schien ihn genau das glauben zu lassen.
    „Ich denke nicht, dass du es verstehen wirst und ich will nicht, dass du mich mit anderen Augen siehst.“ Dabei sah er mich wieder an. Sein Gesicht war blass und voller Panik.
    „Du kennst mich schlecht, so schnell ändere ich meine Meinung nicht.“ Dabei lachte ich ihn an. Die wildesten Gedanken kamen mir, als ich ihn so ansah. Er sah wirklich aus, als würde er gleich wegrennen und ich verstand nicht, warum. Zu meiner Überraschung aber setzte er sich zu mir und streichelte wieder mein Knie. Es schien, dass es ihn beruhigte und so ließ ich ihn.
    „Du hast doch niemanden umgebracht oder?“ Es war als Scherz gedacht, doch nun sah er mich verzweifel an. „Oh mein Gott, du hast doch nicht wirklich jemanden umgebracht oder?“ Nun spürte ich, wie das Blut aus meinem Gesicht verschwand. Und plötzlich fing er wieder an zu lachen. Ein ernst gemeintes Lachen. Wie zuvor, und alles fing in mir zu kribbeln an.
    „Was denkst du denn von mir? Nein, ich habe niemanden umgebracht. Du solltest dein Gesicht sehen. So schlimm ist es nicht, also irgendwie.“
    Ich spürte, wie meine Farbe langsam wieder zurück kam. Doch es stoppte nicht und ich merkte, wie ich rot wurde. Wie hatte ich nur so blöd sein können und so was von ihm denken?
    „Okay, nun habe ich mich zum Idioten gemacht und jetzt bist du an der Reihe.“ Logan nahm mein Gesicht und mit seinem Daumen streichelte er meine Wange. „Ich weiß nicht genau, wie ich es sagen soll. Verdammt, ich weiß nicht mal, warum ich es dir überhaupt sagen will. Aber du machst mich wahnsinnig.“ Okay das war nicht das, was ich hören wollte. Aber ich unterbrach ihn nicht. Ich wollte sehen, was er genau damit meinte. „Na gut, hör zu. Ich möchte nicht, dass du denkst, dass ich mir das ausgesucht habe. Es ist in mir, schon von Anfang an. So wurde ich geboren.“ Ich betrachtete  ihn von oben bis unten um entdecken zu können, was er meint. „Man kann es nicht sehen“, sagte er.
    „Ja, das hätte mich jetzt gewundert, denn du siehst echt gut aus.“
    „Danke, das Kompliment kann ich nur zurückgeben.“ Es war überhaupt nicht meine Art, so fordernd zu sein. Aber da sich die Stimmung wieder hob, dachte ich, ich müsste aufs Ganze gehen. Ich zog eine Augenbraue hoch. „Ja, also was ich bisher gesehen habe, meinte ich.“
    Wieder wurde es heiß um mein Gesicht. Das, was ich mir von Lucia abgeschaut hatte, wirkte immer cooler und gelassener. Ich hoffte innerlich, dass er meine kleine, witzig gemeinte Anspielung nicht verstanden hatte. Ich wollte nicht, dass er denkt, ich wollte ihn nackt sehen.
    „So kenne ich dich ja gar nicht.“ Er hatte es genau so aufgefasst, wie ich es gemeint hatte. Innerlich verfluchte ich Lucia dafür, dass sie so ein schlechtes Vorbild gewesen war.
    „Keine Sorge, es ist nichts außerhalb meines Körpers, es ist mehr so innen drinnen.“ Mein Gesicht muss in diesem Moment so ahnungslos gewirkt haben, denn er verstand und sagte gleich, dass er es mir nicht sagen würde. 
    Ich war enttäuscht, ich hatte wirklich geglaubt, dass er sich mir anvertrauen würde.
    „Sei nicht enttäuscht. Ich werde es dir nicht sagen, ich werde es dir zeigen. Ich denke, so wirst du schneller begreifen, was ich meine.“ Er sah sich noch einmal kurz um. Und als er sicher war, dass niemand in der Nähe war, bewegte sich die Bank, auf der wir beide saßen. Wir waren fast einem Meter über dem Boden, bevor ich wirklich begriff, was passierte. „Was ist denn hier los?“ Ich fing an zu schreien. Genau in dem Moment krachte die Bank auf den Boden und Risse bildeten sich an den Seiten. Der Krach und das, was ich gerade gesehen hatte, ließ mich zittern. „Ich wollte dich nicht erschrecken… ich wollte es dir nur zeigen, das war dumm von mir.“ Entschuldigend sah er mich an. Das konnte nicht er gewesen sein. Wie hätte das gehen sollen? Ich sprang von der Bank. Er war sofort neben mir und hielt meine Hand. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen war er es wirklich gewesen.
    „Wie hast du das gemacht?“ Ich riss meine Hand von ihm. „Ich sag doch, ich weiß es nicht genau.“ Ich sah wieder zur Bank und wieder zu ihm. „Wie zum Teufel hast du das gemacht?“ Er lachte über meine Frage, so als

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