Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Symbiose (Schicksal)

Symbiose (Schicksal)

Titel: Symbiose (Schicksal) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Brunner-Huysamen
Vom Netzwerk:
und hielt mich an meiner Taille fest. Sanft flüsterte er in mein Ohr. „Ich kann nicht bis Samstag warten. Ich würde gerne mit dir alleine sein.“ Mein Herz begann stark zu klopfen und er muss es gehört haben. Denn aus dem Augenwinkel heraus konnte ich sehen, wie er zu lächeln begann. „An wann hast du gedacht?“ Lucia stieg währenddessen schon ein. „Jetzt sofort. Aber nur, wenn es geht. Aber ich hoffe, dass es klappt.“
    Eigentlich musste ich mit Fabienne nach Hause. Ihre Lehrerin hatte gesagt, dass sie kaum den Unterricht folgte und das schon nach zwei Wochen. Sie musste unbedingt aufholen, sonst würde sie sich das ganze Jahr über schwer tun. So kannte ich sie nicht und deshalb hatte ich vor, dem Ganzen auf den Grund zu gehen. Aber nun stand Logan hinter mir und drückte mich fester an sich. Hier auf dem Primary-Parkplatz war es so viel einfacher mit ihm zusammen zu sein. Das schien er zu genießen. „Ich weiß nicht. Lass mich kurz mit Lucia reden, okay?“ Er nickte nur und ich stieg in den Wagen. „Logan will mir etwas zeigen. Wäre es okay, wenn ich mit ihm fahren würde?“ Ich sah zu Fabienne, die nur nickte und sofort wieder auf das Display sah. Lucia strahlte mich an. „Aber natürlich. Fabienne und ich werden eine Menge Spaß haben. Nicht wahr?“ Sie sah nun auch zu Fabienne, die aber wieder nur nickte. „Alles klar, danke dir. Ich weiß nicht genau, wo es hin geht. Aber ich werde dir Bescheid sagen, falls es länger dauern sollte. Ruf mich auch sofort an, wenn Jemand vom Jugendamt kommt!“ Lucia sah mich fragend an. „Was? Meinst du, ich bin dumm?“ Sie hatte es wieder falsch verstanden. Natürlich dachte ich nicht, sie sei dumm. Ich wollte nur, dass sie sich nicht stressen lässt, falls das Jugendamt den Besuch jetzt schon geplant hatte. Sich selbst stressen, das war mein Job. „Ja Ja, du weißt, dass ich es so nicht gemeint habe. Also bis später.“
    Ich stieg wieder aus und wollte ihm in die Arme springen. Doch dazu war ich noch nicht bereit. Es schien für ihn sowieso alles leichter zu sein was das mit uns betraf. Doch ich war neu in all diesen Dingen. Also gab ich ihm nur einen kleinen Stoß an seinen Arm. Ich blickte zu ihm auf. „Und? Habe ich heute Glück?“ Wieder nickte ich heftig. „Alles klar. Wohin geht’s?“ Er nahm mich bei der Hand und führte mich zu einer schwarzen Mercedes Limousine. Ich kannte diese Autos alle. Es war erst ein paar Monate her, dass ich unseren Wagen ausgesucht hatte. Doch dieser hier ist nicht mal unter die Top zehn gekommen. Es war einfach kein Auto für mich. Viel zu protzig. Und obwohl ich Logan kaum kannte und ich mir deshalb noch kein Bild machen konnte, hätte ich ihn nicht so eingeschätzt.
    Ich stieg ein und versuchte nicht zu zeigen, wie verwundert ich war. „Ich habe dir versprochen,  dir die Natur von Eugene zu zeigen. Warst du schon im Rose Garden?“ Davon hatte ich zwar gelesen, aber ich hatte bisher noch keine Möglichkeit gehabt, dorthin zu fahren. „Nein. Fahren wir da etwa hin?“ Er sah mich fröhlich an. Es schien ihm zu gefallen, dass ich aufgeregt war. „Wenn du willst?“ Mit ihm alleine in einem romantischen Garten. Ja, das wollte ich auf jeden Fall. „Gerne.“ Als er den Schlüssel umdrehte fing lauthals „ACDC“ an „Hells Bells“ zu spielen. Ich zuckte kurz zusammen. Erstens hatte ich nicht damit gerechnet und zweitens war die Lautstärke kaum auszuhalten. Logan bemerkte meine Reaktion und drehte sofort leiser. „Sorry. Ist es so besser?“
    „Ja, mach dir keinen Stress. Ich war nur kurz überrascht. Ich dachte nicht, dass du so eine Musik hörst. Du siehst eher aus wie ein Klassik-Fan.“ Ich wusste zwar nicht genau, warum ich so von ihm dachte, aber dieser Rock passte in meinen Augen nicht so zu seinem Image. Er war immer so gepflegt und stylisch angezogen. Nicht dieses moderne, rockige. Das wiederum hätte aber auch nicht zu ACDC gepasst. „Tja, ich bin eben vielseitig. Aber du hast recht, das ist nicht mein Auto und auch nicht meine CD. Ich fahre einen Mustang. Doch mir hat die Farbe nicht mehr gefallen. Er wird gerade neu foliert. Deshalb bin ich eigentlich mit dem Motorrad unterwegs. Heute ging das ja nicht.“ Er sah mich spöttisch an und lachte dann. „Oder wärst du mit mir aufs Motorrad gestiegen?“ Ich schüttelte den Kopf. Auf keinen Fall wäre ich auf so eine Todesmaschine gestiegen und bei dem Gedanken, dass er es tat, zuckte ich kurz zusammen. „Das habe ich mir gedacht.“

Weitere Kostenlose Bücher