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Symbiose (Schicksal)

Symbiose (Schicksal)

Titel: Symbiose (Schicksal) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Brunner-Huysamen
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Belustigt über diese Tatsache fuhren wir los. Ich überlegte kurz. Eigentlich war er heute mit dem Motorrad vor der Schule gestanden. War dieser wunderbare Kuss doch nur Einbildung gewesen? „Ist etwas?“ Besorgt sah mich Logan an. „Nein“, gab ich zurück. „Ich dachte nur, du wärst mit dem Motorrad zur Schule gekommen. Du weißt schon, heute Früh.“ Logan nickte. „Ich bin schnell heim, da ich mir ja denken konnte, du würdest nicht mit dem Motorrad fahren. Um ehrlich zu sein war ich froh, dass ich dich überhaupt noch erwischt habe.“
    Das machte Sinn. Er hatte wirklich für alles eine Erklärung. Er war mit mir zusammen aus der Klasse gegangen. Doch durch den Umweg zu Fabiennes Klasse hatten wir länger zum Parkplatz gebraucht. Wenn dann lebte er wirklich nah bei der Schule oder, und das war realistischer, ist  er viel zu schnell gefahren. Wie ich vermutet hatte, fuhr Logan wirklich sehr schnell, sodass ich Schwierigkeiten hatte, draußen etwas zu erkennen. „Wenn du so schnell fährst wird mir ein bisschen schlecht“, beklagte ich mich. Ich wollte nicht auf unserem ersten Date neben dem Auto stehen und mich übergeben. Der Wagen wurde sofort langsamer und Logan entschuldigte sich. Ich atmete tief ein und entspannte wieder. „Du wolltest mir doch von deinen Hobbies erzählen.“ Ich lächelte ihn an und hoffte, so das Eis zu brechen. „Ich habe eigentlich nicht viele Hobbies. Ich bin eher der Typ, der zu Hause bleibt und lernt. Ich lerne zurzeit viel mit meinem Bruder Seth. Du hast ihn kennengelernt, erinnerst du dich?“
    Wie hätte ich Seth vergessen können? Er war derjenige, der mich für eine ganze Woche nicht aus den Augen gelassen hatte. Jeden Tag als Logan nicht da war, war er ein Stück näher an mich und meine Klassenkameraden ran gekommen.
    „Deinen Blick nach zu urteilen kennst du ihn.“
    Es war mir peinlich, dass er genau in der Sekunde hergesehen und meinen Gesichtsausdruck richtig gedeutet hatte.
    „War er unfreundlich zu dir?“ Nun war seine Stimme zornig. Das war wohl ein Thema, das seine volle Aufmerksamkeit erregte.
    „Nein, überhaupt nicht. Es ist nur so…“ Ich zögerte kurz, bevor ich fort fuhr, „…also es sah so aus als würde er andere Leuten Fragen über mich stellen. Jedes Mal, wenn ich ihn gesehen habe, stand er mit Mitschülern aus meiner Klasse zusammen.“ Sichtlich erleichtert schnaufte er auf.
    „Jetzt bin ich beruhigt. Er hat manchmal eine komische Art. Wenn jemand Neues kommt, will er gerne viel über sie erfahren.“
    Das war eine Erklärung, die mir auch hätte selbst einfallen können. Mein Gedanke, dass Seth es für Logan getan hätte, war zwar schöner, aber auf eine schräge Art und Weise. So war es besser. „Dann ist‘s ja gut. Ich dachte schon er sei ein bisschen verrückt.“ Ich lachte über meinen eigenen Spaß, doch Logan lachte nicht.
    „Oh, sorry, das habe ich nur als Witz gemeint. Ich finde nicht, dass dein Bruder aussieht wie ein Verrückter.“
    Ich räusperte mich. Oh mein Gott, war mir das peinlich. Unauffällig sah ich aus dem Fenster und spielte vor lauter Nervosität mit meiner Haarsträhne. „Also ich bin nicht so gut im Scherze reißen, sorry.“
    „Ist schon gut Youna, ich habe nicht gelacht, weil ich gerade auf dieses Arschloch hinter uns achten musste. Der Penner wäre uns fast rein gefahren. Vielleicht sollte ich kurz anhalten um ihm zu zeigen, dass er sich sowas sparen kann.“
    „Nein, mach das bitte nicht.“ Konnte es schlimmer werden? Ich fühlte mich wie ein totaler Idiot. Zuerst sagte ich, Seth sieht aus wie ein Verrückter und nun wollte Logan scheinbar jemanden schlagen, weil er uns zu dicht aufgefahren ist. Das waren nicht die perfekten Voraussetzungen für ein gutes Date.
    „Ich glaube, du bist sehr gut im Witze reißen. Nur keine Sorge deshalb. Er sieht auch manchmal aus wie ein Psycho.“
    So hatte ich es zwar nicht gesagt, aber es schien ihn nicht wirklich zu stören. Trotz des langsamen Fahrens waren wir innerhalb von 10 Minuten angekommen. Blass stieg ich aus dem Auto. Durch das schnelle Abbiegen war ich immer wieder hin und her geschleudert worden. Behutsam half er mir auf halben Weg auszusteigen. Wieder durchzuckte mich ein kleiner Stromschlag. „Ist alles okay?“ fragte er mich, als ich meine Hand zurück zog. „Du hast mir einen Stromschlag verpasst.“ Sein Gesicht wurde sofort angespannt. „Es tut mir leid, das wollte ich nicht. Willst du dich hinsetzen? Du bist ziemlich blass.“ Ich

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