Sympathien Gewinnen
Gespräch zustande? Nein. Trotzdem gibt es Menschen, die immer wieder auf diese Weise fragen – und verzweifeln, weil das Gespräch immer einsilbiger wird, derGesprächspartner nicht zum Reden gebracht wird. Aber das ist kein Wunder!
Wichtig
Geschlossene Fragen lassen ein Gespräch versiegen.
Geschlossene Fragen im weiteren Sinne sind alle Fragen, auf die man nur mit „Ja“, „Nein“, „Schwarz“, „Weiß“ etc., eben mit einem Wort antworten kann. Sie regen in der Regel nicht sonderlich an, mehr zu erzählen.
Richtige Fragen
Also formulieren Sie Ihre Fragen lieber so, dass man darauf mit mehreren Sätzen antworten kann. Diese Fragen nennt man „offene Fragen“. Einige Beispiele:
„Wie war Ihr Urlaub?“
„Was hast du von Kollege Meier gehört?“
„Weshalb dauert die Anfahrt denn so lang?“
Besonders ergiebig sind Fragen nach dem Grund, den Ursachen, Zusammenhängen und Motiven, also Fragen, die mit den Fragewörtern warum, weshalb, wozu beginnen. Für den Small Talk geeignet sind auch Fragen, die Erklärungen nach sich ziehen: Wie? Womit? Wodurch?
Small Talk für Fortgeschrittene
Wenn Sie sich vom Small-Talk-Anfänger zum Profi entwickeln möchten, sollten Sie noch einiges mehr als die grundlegenden Techniken beachten. Denn professionelles Plaudern fordert die ganze Persönlichkeit.
In diesem Kapitel lesen Sie, wie Sie
taktische Fehler und Gesprächskiller vermeiden sowie Ihre Sprache von Ticks und Floskeln befreien,
im Small Talk die Wünsche Ihrer Gesprächspartner nach Verständnis und Wertschätzung erfüllen und dabei auch selbst auf Ihre Kosten kommen,
Ihr Auftreten durch Ihre Körpersprache perfektionieren.
Taktische Fehler
Wer Geschmack am Small Talk gefunden hat, beherrscht viele der bisher vorgestellten Techniken. Doch trotz zunehmender Sicherheit können Ihnen Fehler passieren, die Sie vielleicht hinterher bereuen.
Offenbaren Sie nicht zu viel von sich
Anfängern droht die Gefahr, zu viel zu sagen, nicht. Sie sind meistens noch so damit beschäftigt, ihre Hemmungen zu überwinden, dass sie viel zu wenig über die Lippen bringen und meist keine sehr persönlichen Dinge. Doch wer erst einmal munter drauflos redet, sollte sich vorsehen.
Beispiel: Zu viel gesagt!
Regine ist Kontakterin in einer Dortmunder Werbeagentur. Sie kommt mit ihren Kunden gut zurecht, bis auf die „schwierigen Kunden“. Dazu gehört Elvira. Auf einem Kongress teilt der Agenturchef Regine als Betreuung für Elvira ein – ganze drei Tage.
Regine ist entsetzt. Einen Tag lang versucht sie, Elvira wenigstens außerhalb der offiziellen Anlässe aus dem Weg zu gehen. Doch am zweiten Tag beschließt sie: „Angriff ist die beste Verteidigung!“ und setzt sich an Elviras Frühstückstisch. Sie beißt die Zähne zusammen und knüpft ein kleines Gespräch an. Elvira ist überrascht und erfreut, dass sich jemand freiwillig mit ihr unterhält, und redet deshalb viel zu viel. Sie plaudert aus dem Nähkästchen, gibt Vertrauliches preis.
Das Gespräch hat zwei unmittelbare Folgen: Elvira behandelt Regine seither mit Hochachtung, weil sie quasi die Einzige ist, die mit ihr „von Mensch zu Mensch“ geredet hat. Und Regine lässt sich von Elvira nicht mehr beeindrucken, denn: „Sie weiß, dass ich sie in der Hand habe. Sie hat mir viel zu viel verraten.“
So finden Sie das richtige Maß
Alle Menschen sprechen gern. Aber sagen Sie nicht zu viel! Die Gefahr ist umso größer, je stärker Ihr Mitteilungsbedürfnis ist und je emotionaler sie beim Thema sind. Wir freuen uns so, endlich mal wieder ein offenes Wort wechseln zu können, dass wir gern über das Ziel hinausschießen.
Wichtig
Vorsicht: Small Talk bedeutet nicht, dem anderen das Herz auszuschütten.
Unterhalten Sie sich, aber fragen Sie sich auch: Wo liegen in diesem Gespräch die Grenzen, die ich nicht überschreiten sollte/will? Denn Small Talk dient, wie wir gesehen haben, der Entspannung, wir knüpfen unbeschwert Kontakte oder pflegen sie. Wenn wir unseren Gesprächspartner mit sehr persönlichen Informationen konfrontieren, überfordern wir ihn und die Situation. Noch ein Grund, der gegen zu viel Offenherzigkeit spricht: Sie kennen Ihr Gegenüber nicht gut oder arbeiten mit ihm zusammen. Sie könnten ihm also Informationen über sich liefern, die Ihnen eher schaden als nützen.
Lassen Sie sich nicht die Zeit stehlen
Viele Menschen bekommen beim Thema Small Talk ein schlechtes Gewissen, weil sie meistens länger „hängen bleiben“, als ihre
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