Sympathien Gewinnen
scheinbar harmlosen Gespräche stecken oft voller heimlicher Vorwürfe:
„Das Gartentorschloss klemmt schon lange. Aber das merkt man natürlich nicht, wenn man (wie du!) keine Gartenarbeit macht.“
„Ich habe Ihnen gestern eine E-Mail geschickt, weil ich Sie seit Tagen telefonisch nicht erreichen kann (Sie haben gefälligst erreichbar zu sein!).“
Talken Sie vorwurfsbereinigt!
Small Talk ist oft unerträglich, wenn zwei Beziehungspartner beteiligt sind. Denn die bringen gern Vorwürfe in ihren Aussagen unter. Doch ständige Sticheleien vergiften das Gesprächsklima – und natürlich vor allem das Beziehungsklima.Das kommt übrigens nicht nur bei Ehepaaren vor, sondern auch bei langjährigen Geschäftspartnern.
Wichtig
Wer versteckte Vorwürfe im Small Talk unterbringt, führt das falsche Gespräch.
Versteckte Vorwürfe bringen gar nichts. Im Gegenteil. Sie eskalieren und vergiften die Atmosphäre. Außerdem: Vorwürfe gehören nicht in einen Small Talk. Wenn Sie einen Konflikt bereinigen wollen, dann führen Sie ein Konfliktgespräch. Sie schalten ja auch nicht den Backofen an, wenn Sie fernsehen wollen.
Hinweis: Wie Sie Konflikte im Berufsleben erkennen und lösen, erfahren Sie im TaschenGuide „Konflikte im Beruf“.
So vermeiden Sie Vorwürfe
Zwei der besten Instrumente, um Vorwürfe zu vermeiden, kennen Sie schon. Erinnern Sie sich? Es sind:
Ich-Botschaften: „Ich komme mir bei der Gartenarbeit so einsam und verlassen vor. Ich habe den Eindruck, dass der Garten nur meine Angelegenheit ist und du ihn lieber zum Rasen einsäen würdest.“ Der andere wird nicht provoziert und kann sich erklären.
Fragen: „Kann es sein, dass Sie gestern nicht erreichbar waren?“ Fragen sind das beste Mittel, um Gespräche nicht eskalieren zu lassen und die Sachbotschaft („Deshalb sprechen wir erst heute miteinander“) trotzdem zu vermitteln.
Wenn Sie angegriffen werden
Dass Sie gut und gern auf verletzende Ironie, Zynismus, Sarkasmus und versteckte Vorwürfe verzichten können, heißt noch lange nicht, dass anderen das auch gelingt. Oft können sie es nicht. Lernen Sie deshalb, zwischen gutmütigen und bösartigen Sticheleien zu unterscheiden und damit so umzugehen, dass Sie nicht verletzt sind oder verletzend werden.
Spielen Sie einfach mit
Vor allem Männer sticheln gern: „Na, Ihr letztes Projekt war ja ein Riesendesaster.“ Viele Small Talk-Neulinge reagieren auf so eine Bemerkung sprachlos, schockiert und vielleicht sogar beleidigt. Dabei machen gerade Männer solche Kommentare oft mit einem Augenzwinkern. Achten Sie auf die entsprechenden Körpersignale, und vergegenwärtigen Sie sich:
Wichtig
Gutmütige Frotzeleien sind ein beliebtes Small Talk-Spielchen.
Es ist wie beim Autoscooter auf dem Volksfest: Man kollidiert zwar miteinander – aber Sie sitzen in einem Spielauto. Spielen Sie also einfach mit. Warum sticheln Menschen gegeneinander? Weil es leicht ist und weil man damit garantiert ein gemeinsames Thema gefunden hat. Sticheln Sie mit! Es ist nur ein Spiel. Bevor es verletzend wird, können Sie sich immer noch abgrenzen oder aussteigen.
So reagieren Sie locker auf Angriffe
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Selbstironie ist der beste Spielzug, denn sie zeugt von einem unerschütterlichen Selbstvertrauen: „Klar war das ein Desaster. Ich schleiche seither nur noch mit Sonnenbrille und Trenchcoat durch die Firma.“
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Wenn Sie richtig selbstbewusst sind, können Sie sogar noch einen drauf setzen: „Desaster? Nein, mein Lieber, das war eine Jahrhundertkatastrophe.“
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Wenn Ihnen nicht der Sinn nach Selbstironie steht, fahren Sie eine gepflegte Retourkutsche: „Na, dann können wir uns ja die Hand reichen. Denn nach allem, was man hört, war Ihre letzte Kampagne auch nicht gerade der Hit.“
Den anderen abwerten
Abwertungen sind Gesprächstorpedos, die meistens unabsichtlich abgefeuert werden:
„Na, so schlimm ist es doch auch wieder nicht.“
„Nun übertreiben Sie mal nicht.“
„Das hast du sicher falsch verstanden.“
Dass solche versteckten Unverschämtheiten in einem Gespräch zwischen zivilisierten Menschen auftauchen, zeugt nicht gerade von einer fortschrittlichen Gesprächskultur.
Unsere Fähigkeit zum Respekt zeigt sich gerade, wenn der andere Unsinn redet. Sind wir auch dann noch fähig, ihn zu respektieren?
Lernen Sie, Inhalt und Person voneinander zu trennen: Korrigieren Sie den Inhalt – nicht die Person. Wie das geht? Auch das wissen Sie bereits: mit Ich-Botschaften und Fragen.
Wichtig
Eines
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