Sympathien Gewinnen
weg. Diese Italiener klauen doch alles, was nicht niet- und nagelfest ist!“ „Ach was, das ist doch nur in den Großstädten so. Auf dem Land schließen die Leute nicht einmal die Türen ab.“ „So? Einem Bekannten von mir haben sie im letzten Jahr mitten auf dem Land den kompletten Camper ausgeräumt!“ „Aber das ist doch etwas anderes!“ „Ach ja? Warum ist ein Taschendiebstahl etwas anderes als ein leergeräumter Camper?“
Sagen Sie selbst: Reden so erwachsene Menschen? Nein, das klingt nach Kindergarten. Und genau so sehen es die Umstehenden. Streithähne verlieren die Achtung der Gruppe.
Was machen Sie, wenn man Ihnen widerspricht?
Stoßen Sie auf einen Widerspruch, dann sollten Sie nicht dagegenhalten, sondern rückfragen. Zum Beispiel: „Was wollen Sie damit sagen?“ „Was heißt das konkret?“ Danach erklärt sich der andere, und Sie können ein Friedensangebot machen: „Na ja, vielleicht sollte ich das nicht so eindimensional sehen – aber ärgerlich war der Diebstahl schon.“
Seien Sie nicht zu streng mit Ihren Gesprächspartnern
Um nicht wie ein Rechthaber zu wirken, sollten Sie auch darauf verzichten, andere zu korrigieren: „Mein Lieber, Sie verwechseln gerade Arbeitslosengeld und Arbeitslosenhilfe.“ Sind wir etwa im Bundestag? Nein. Wen interessiert dieser Unterschied beim Small Talk also? Da zählt nur, was derandere meint: dass die Stütze für Arbeitslose viel zu hoch ist, wie er findet. Also reden Sie darüber.
Fragen ist besser als Korrigieren
Was viele Menschen am Small Talk abschreckt, ist die Niveaulosigkeit vieler kleiner Gespräche. Manchmal ist es tatsächlich unerträglich. Wie reagieren Sie dann? Wenn jemand wirklich dummes Zeug redet: Reagieren Sie, aber weisen Sie ihn nicht zurecht. Nehmen Sie ihn ernst, und hinterfragen Sie ihn.
Beispiel: Vorurteile hinterfragen
„Sie glauben also, dass die meisten Italiener Diebe sind?“ „Ja, so ungefähr.“ „Haben Sie das denn aus einer Statistik?“ „Nein, aber das sagt man doch so. Und wie gesagt, mir haben sie die Brieftasche geklaut.“ „Und wie oft waren Sie schon in Italien?“ „Na, vielleicht zwanzigmal oder so.“
Sie merken schon: Je mehr Fragen Sie stellen, desto offensichtlicher wird, wie substanzlos die Äußerung war. Nach drei bis vier Fragen …
… ist allen Anwesenden klar, dass hier jemand eine Dummheit geäußert hat. Sie können die Übung dann abbrechen – Sie haben Ihr Ziel erreicht. Und zwar viel leichter, als wenn Sie ihn zurechtgewiesen hätten. Dann hätte er nämlich eine Rechthaber-Orgie angezettelt.
… bemerken halbwegs intelligente Menschen, dass sie einen Bock geschossen haben, und korrigieren sich selbst.
Auch dann haben Sie Ihr Ziel besser als mit einer Zurechtweisung erreicht.
Wichtig
Sie müssen Dummheiten nicht ertragen. Kontern Sie ruhig – aber mit Fragen.
Natürlich dürfen die Fragen nicht ironisch sein: Der Gefragte bemerkt die Absicht sonst, und der latente Konflikt bricht auf. Fragen Sie ganz sachlich.
Mitreden, nicht mitprotzen
Viele Menschen fragen sich, wann bzw. wie man am besten Zitate von berühmten Persönlichkeiten oder anderes „Wissen“ in den Small Talk einstreut. Vorsicht, hier kommt es auf die Dosierung an!
Setzen Sie Angelesenes richtig ein
Wenn Sie andere mit Zitaten, Anekdoten, Statistiken und Ähnlichem beeindrucken wollen, merken die das natürlich. Und halten Sie vielleicht für einen Angeber. Versuchen Sie also gar nicht erst, Eindruck zu schinden, das fällt negativ auf Sie zurück. Falls Sie ein Zitat verwenden, dann sollte es zum Thema und zu Ihnen „passen“. Mehr Tipps dazu, wie Sie Zitate geschickt einsetzen, finden Sie übrigens im TaschenGuide „Zitate für Beruf und Karriere“.
Spielen Sie nicht den Experten
Wer mit falscher Bildung prahlt, fliegt immer auf. Das Peinlichste ist, wenn Menschen bei Themen mitreden, von denensie keine Ahnung haben, und dabei so tun, als wären sie der Experte auf dem Gebiet. Sie unterliegen einem großen Irrtum.
Manche Menschen glauben, wenn sie etwas nicht wissen, sind sie dumm. Ihre Gesprächspartner dagegen glauben: Wer etwas nicht weiß, der weiß es eben nicht.
Sich verstellen wirkt lächerlich
Die meisten Menschen sind bei Anlässen, bei denen man Small Talk pflegen sollte, etwas gehemmt. Wenn gar ein Manager oder ein Hochschulprofessor dabei ist, nimmt die Scheu noch zu. Wie wird diese Hemmung oft kompensiert? Indem man sich verstellt. Je fremder sich ein Mensch in einer Runde
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