Sympathien Gewinnen
Haarspalter unnötig auf die Folter spannt, müssen Sie das nicht klaglos ertragen – obwohl viele Menschen das tun. Daher rührt auch oft die Abneigung gegen Small Talk. Wenn Sie wissen, wie Sie sich wehren, können Sie das Gespräch besser genießen. Leiden Sie nicht stumm, sondern geben Sie ein Feed-back ohne Vorwurf. Sagen Sie also nicht: „Nun red doch nicht um den heißen Brei herum! Komm endlich auf den Punkt!“
Mit Fingerspitzengefühl lenken
Man kommt auch ohne das Klima vergiftende und womöglich beleidigende Vorwürfe aus. Zum Beispiel so: „Peter, uns interessiert nicht so sehr, wie das Dorf hieß, uns interessiert brennend, was denn nun bei Meier herausgekommen ist! Bitte erzähl es uns doch!“
Endlos-Erzähler und Haarspalter sind wie alte Analog-Schallplatten: Sie bleiben hängen. Statt nicht mehr zuzuhören und stumm zu leiden, hebt man die Nadel vorsichtig an, damit das Lied weitergeht.
Wichtig
Bringen Sie Endlos-Erzähler und Haarspalter freundlich auf den Punkt zurück – auch mehrfach, wenn es sein muss.
Was Sie gegen Lebensgeschichten tun können
Sie kennen solche Zeitgenossen: Nach dem ersten Bier erzählt er Ihnen seine Lebensgeschichte. Sämtliche berufliche Erfolge seit Abschluss der Lehre werden ausgebreitet, er berichtet von seinen Frauen, seiner Hochzeit, seiner Scheidung, seinen Kindern … Kurz: Ihr Gesprächspartner missbraucht Sie als „Mülleimer“ für seine unerledigten Geschichten oder seine Profilneurose. Was tun?
Erst Verständnis, dann Themenwechsel
Die meisten Menschen hören sich die Endlosgeschichte notgedrungen an und ertränken ihren Frust im nächsten Glas. Funktioniert das? Nein, denn das bringt den anderen nicht dazu aufzuhören.
Wenn einer klagt, dann nicht, damit Sie Ihren Frust im Weinglas ertränken. Er möchte Verständnis. Und je mehr Sie ihm davon geben, desto schneller hört er auf zu erzählen. Deshalb nützen Versuche, das Thema zu wechseln, meist erst dann, wenn Sie ihm ausreichend Verständnis entgegengebracht haben. Das bedeutet im Extremfall: Menschen reden so lange, bis Sie ihnen geben, was sie wollen.
Beispiel
„Gestern hat sie mir wieder vorgeworfen, dass ich viel zu oft auf Geschäftsreisen bin. Ich finde, das geht zu weit!“ „Hm, finde ich auch etwas überzogen. Schließlich müssen Sie sich ums Geschäft kümmern. Wer soll denn sonst das Geld ranschaffen?“ „Ja, genau, sage ich auch.“ „A propos Geschäft: Ich habe gehört, Sie haben einen großen Auftrag an Land gezogen?“
Das Muster hinter diesem Themenwechsel ist deutlich zu erkennen und universell anwendbar: Sie können das Thema des anderen nicht einfach für beendet erklären. Erst müssen Sie es möglichst stark würdigen. Danach können Sie das Thema wechseln, am besten zu einem Thema, das für Ihren Gesprächspartner positiv besetzt ist.
Erliegen Sie nicht der Versuchung, Trost zu spenden
Viele Menschen versuchen, den Gesprächspartner zu bremsen, indem sie ihn trösten. „Nehmen Sie das nicht so schwer. Ihre Frau wird schon noch einsehen, wie wichtig Geschäftsreisen sind.“ Das funktioniert nicht, denn es tröstet den anderen nicht. Und zwar deshalb, weil er nicht das Gefühl hat, ernst genommen zu werden.
Wenn er dagegen Verständnis bekommt und dann sanft auf ein Thema hingewiesen wird, das ihm trotz Beziehungsstress große Freude bereitet (wie ein dicker Auftrag), tröstet ihn das mehr als jedes „tröstende“ Wort.
Fragen verhindern Langeweile
Eine der Grundregeln des Small Talks ist: Wer viel fragt, verhindert, dass beim Gesprächspartner oder in der Gruppe Langeweile aufkommt. Wir haben auf den zurückliegenden Seiten immer wieder gesehen, wie Fragen das Gespräch retten können.
Wichtig
Eine alte Management-Weisheit besagt: Wer fragt, führt.
Solange Sie Fragen stellen, wird ein Gespräch niemals versiegen, hängen oder peinlich werden. Solange Sie fragen, wird Ihnen immer etwas einfallen, das Sie sagen können. Fragen sind die Seele jedes Small Talks!
Falsche Fragen
Eine intelligente Frage peppt jedes Gespräch auf, gibt ihm Leben und Spannung. Doch auch das Fragen will gelernt sein! Betrachten wir einige Beispiele von Fragen, die im Small Talk nicht weiterhelfen:
„War Ihr Urlaub schön?“
„Kommt Kollege Meier nun zum Meeting oder nicht?“
„Wie viele Kilometer sind es denn genau?“
Kein Zweifel: Das sind Fragen. Doch was kann man darauf schon antworten? „Ja.“ „Nein.“ „34 Kilometer.“ Kommt durch diese Fragen ein
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