Sympathien Gewinnen
Haltung ist auch im Sitzen „das A und O“ einer positiven Ausstrahlung. Sie finden auf den folgenden Seiten Übungen, die Ihnen zu einer aufrechten und entspannten Haltung im Sitzen verhelfen. Doch gibt es weitere Signale, die wir in bestimmten Positionen und Posen aussenden. Diese nonverbalen Signale zu kennen, hilft Ihnen die Wirkung Ihrer Kollegen und Gesprächspartner – auch auf Sie selbst – besser zu verstehen. Es lohnt sich also, sich damit ein wenig mehr zu befassen.
Die Sprache der Beine und Füße
Wahrscheinlich haben Sie es schon erlebt: Sie sitzen mit jemandem im Gespräch, haben aber das Gefühl, Sie kommen an den anderen nicht heran. Obwohl er sich Ihnen zuwendet, haben Sie den Eindruck, er möchte wieder weg. Wahrscheinlich trügt Sie dieser Eindruck auch gar nicht, denn Sie nehmen unbewusst wahr, dass Ihr Gesprächspartner seine Beine und Füße von Ihnen weg gerichtet hat. Eine solche Bein- und Fußhaltung signalisiert uns, ohne uns dessen bewusst zu sein, eine „Fluchtabsicht“ unseres Gegenübers. Beobachten Sie anderseits einmal flirtende Menschen auf einer Fete: Die Füße zeigen dabei fast immer in Richtung des Gegenübers.
Was die Sitzposition aussagt
Die Art, wie jemand auf seinem Stuhl sitzt, kann Ihnen Hinweise auf die wahren, oftmals verborgenen Absichten oder die innere Haltung Ihres Gegenübers geben. In Verhandlungen kann es sehr hilfreich sein wahrzunehmen, ob Ihr Gesprächspartner den Oberkörper auf Sie zu- oder von Ihnen wegbewegt und damit spontane Offenheit oder Zurückhaltung signalisiert. Wenn Sie auf solche Botschaften achten, lässt sich so manches Missverständnis oder unangemessene Verhalten von vorne herein vermeiden.
Nicht zuletzt gibt aber, neben allen Zeichen aus Körpersprache und verbalem Ausdruck, vor allem die Ausstrahlung Ihres Gegenübers Aufschluss über dessen wahres Empfinden, das nur intuitiv erfassbar ist. Versuchen Sie daher nicht, rational von einer bestimmten Geste auf eine bestimmte innere Haltung zu schließen. So bedeutet der Griff an die Nase nicht immer, dass dieser Mensch gerade einen Gegenstand oder ein Gegenüber kritisch betrachtet.
Zentriert sitzen
Wie können Sie in jeder Situation eine souveräne Sitzhaltung bewahren? In den folgenden Übungen trainieren wir genau das. Dabei kommt es auf einen natürlich-zentrierten Stand der Füße an und darauf, dass Ihr Oberkörper, Hals und Kopf im Gleichgewicht sind. Eine zentrale Rolle spielen dabei Ihre Sitzhöcker. (Das sind die Knochen, die Sie am unteren Rand Ihrer Pobacken spüren, wenn Sie sich auf Ihre Hände setzen.)
Wichtig
Wichtig ist, keine Positionen, die dies oder jenes ausdrücken sollen, einzustudieren, sondern dass sich in Ihnen ein klares Gefühl für eine balancierte Sitzhaltung entwickeln kann.
Auf Basis einer solchen Wahrnehmung werden Sie in den verschiedensten Situationen automatisch zentriert sitzen, ohne darüber nachdenken zu müssen.
Was ist eine zentrierte Haltung?
Eine zentrierte Haltung erlaubt uns, mit einem Minimum an Muskelkraft aufrecht zu sitzen, zu stehen und zu gehen. Dies ist der Fall, wenn unser Körper, von seinem Schwerpunkt ausgehend, entlang der natürlichen Falllinie zum Erdmittelpunkt mit minimaler Spannung im Gleichgewicht ist. Dies klingt zunächst selbstverständlich, doch denken Sie nur an Menschen, deren Kopf wie bei einer Giraffe übertrieben weit nach vorne steht. Zumindest der Kopf ist dann nicht im Gleichgewicht und muss von der Schulter- und Nackenmuskulatur gehalten werden. Andernfalls würde er nach unten fallen und auf dem Brustbein aufschlagen. Genau um das Einsparen solch überflüssiger Muskelspannungen geht es.
Wichtig
Eine zentrierte Haltung zu haben bedeutet, dass unser Körper in jeder Haltung mit minimalem Aufwand im Gleichgewicht ist.
Wie komme ich in eine zentrierte Haltung?
Ob wir zentriert ausgerichtet sind, meldet uns am direktesten unser Gleichgewichtsapparat: die in unseren Innenohren liegenden Gleichgewichtsorgane. Aus Erfahrungen nach Karussellfahrten wissen wir zum Beispiel, dass sich ein Schwindel nicht so einfach abstellen lässt. Unsere Gleichgewichtsorgane brauchen nach einer unnatürlichen Bewegung Zeit, sich wieder auszubalancieren. Warum nicht diese Systeme nutzen, um unserer Gleichgewichtssituation in jeder Haltung gewahr zu sein?
Test: Anspannung und Gleichgewicht
Machen Sie folgenden Test: Setzen Sie sich auf die Vorderkante eines Stuhls und schließen Sie die Augen. Lassen Sie Ihre Arme locker neben
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