Sympathien Gewinnen
Ihrem Körper hängen. Bewegen Sie nun langsam Ihren Oberkörper nach vorne. Achten Sie darauf, dass Sie die natürliche Spannung Ihrer Rückenmuskulatur beim aufrechten Sitzen während der Bewegung nach vorne nicht erhöhen. Sie werden bemerken, dass Sie an einem bestimmten Punkt nach vorne wegkippen, wenn Sie die Spannung Ihrer Schultermuskulatur nicht erhöhen. Mit anderen Worten: es wird fühlbar, wenn Sie Ihr Gleichgewicht verlieren. Das sicherste Zeichen hierfür ist immer eine überproportionale Zunahme an Spannung in Muskelgruppen, die Haltungsfunktion in der momentan eingenommenen Körperhaltung übernehmen.
Geschlossene Augen verstärken die Wahrnehmung der Signale, die unsere Gleichgewichtsorgane liefern. Es bedarf einigerZeit, die mit geschlossenen Augen fühlbaren Effekte in gleicher Intensität mit offenen Augen wahrzunehmen.
Vorsicht Leistungsdruck!
Eine zentrierte Haltung, vom im Inneren des Körpers liegenden Schwerpunkt ausgehend (egal ob im Sitzen, Stehen oder Gehen), lässt Sie ganz automatisch natürlich-souverän wirken, ohne dass Sie sich über Bewegungsabläufe Gedanken machen müssten. Doch Vorsicht: Versuchen Sie nicht um jeden Preis, Zentriertheit zu erlangen. Zentriertheit ist kein Ziel, das unter Leistungsdruck erreicht werden könnte. Es ist Teil des Lebens, ein Reifeprozess, den wir in aller Ruhe angehen sollten. Vertrauen Sie Ihrem Körper und lassen Sie die Übungen aus diesem Buch auf sich wirken – damit haben Sie vorerst genug getan.
Übungen: Aufrecht und zentriert sitzen
Mit den folgenden Übungen wird immer mehr eine ungetrübte Wahrnehmung für Ihre balancierte Sitzhaltung entstehen. Ergebnis: Sie wirken natürlich-präsent, wach und klar!
Übung: Natürlich zentrierte Unterschenkel
Teilen Sie die Sitzfläche Ihres Stuhls gedanklich horizontal in drei Teile und reflektieren Sie Ihre gewohnte Sitzhaltung. Sitzen Sie natürlich-aufrecht?
Setzen Sie sich mit Ihrem Gesäß auf das vordere Drittel der Sitzfläche. Machen Sie es sich gemütlich. Rutschen Sie ein wenig hin und her. Verlagern Sie Ihr Körpergewicht von einer Pobacke auf die andere und stellen SieIhre Füße parallel zueinander auf den Boden, etwa hüftbreit voneinander entfernt.
Lassen Sie Ihre Arme hängen und richten Sie Ihren Oberkörper auf. Beginnen Sie damit im unteren Rücken und setzen Sie die Bewegung nach oben bis in jeden Halswirbel hinein fort.
Legen Sie Ihre Handflächen etwa eine Handbreit von den Knien entfernt auf Ihre Oberschenkel. Spannen Sie Ihre Oberschenkelstreckmuskulatur in beiden Beinen gleichzeitig langsam für drei Sekunden an. Spüren Sie die Anspannung unter Ihren Händen. Lassen Sie Ihre Hände auf den Oberschenkeln ruhen.
Heben Sie nach etwa fünf Sekunden Pause Ihr rechtes Bein gerade soweit an, dass es den Boden nicht mehr berührt, und fühlen Sie, wie sehr sich die Oberschenkelmuskulatur anstrengen muss, um Ihr Bein zu heben. Halten Sie es zwei Sekunden angehoben und stellen Sie es langsam wieder auf den Boden ab. Heben Sie nun Ihr linkes Bein und fühlen Sie auch hier die Anstrengung. Wird das tatsächliche Gewicht Ihrer Beine fühlbar?
Umfassen Sie nach etwa sieben Sekunden Pause mit beiden Händen den Oberschenkel Ihres rechten Beins und heben Sie es an, ohne Ihre Oberschenkelstreckmuskulatur zu aktivieren. Achten Sie darauf, dass Sie dabei Ihren Oberkörper nicht in Richtung Ihres Oberschenkels beugen. Lassen Sie dann Ihr rechtes Bein nach etwa drei Sekunden unvermittelt und ohne Muskelanspannung auf den Boden fallen.
Wiederholen Sie nun das Gleiche mit Ihrem linken Bein. Lassen Sie Ihre Füße genau auf dem Platz ruhen, auf dem sie aufgetroffen sind. Vielleicht können Sie fühlen, wie die Fußsohlen zu kribbeln oder pulsieren beginnen. Lassen Sie anschließend Ihre Arme locker neben Ihrem Körper hängen.
Mit dieser Übung haben Sie eine gute Basis für eine zentrierte Sitzhaltung geschaffen: Ihre Füße und Unterschenkel ruhen jetzt zentriert auf ihrem Boden.
Übung: „Pobacken-Ballett“
Sie sitzen in der gleichen Haltung wie in der vorigen Übung. Schließen Sie während der gesamten Übung Ihre Augen.
Verlagern Sie Ihr gesamtes Körpergewicht auf Ihre linke Pobacke, so dass sich die rechte anhebt. Ihre Arme hängenseitlich nach unten. Achten Sie darauf, dass Ihre Fußsohlen während dieser einseitigen Gewichtsverlagerung am Boden bleiben.
Ertasten Sie nun mit den gefassten Fingerkuppen der rechten Hand am unteren Rand der Pobacke Ihr rechtes Sitzbein, auch
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