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Symphonie der Herzen

Titel: Symphonie der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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in die Dunkelheit. Es ist doch interessant!, dachte sie. Wann immer wir einen attraktiven Herrn zu Gast haben, verspürt James offenbar das Bedürfnis, mir seine Position als Ehemann mit besonderem Nachdruck bewusst zu machen.
    Am folgenden Morgen fuhr Abercorn mit seiner besten Ponykutsche, ausgestattet mit zahlreichen Kissen und einer wärmenden Kniedecke, vor dem Haupteingang von Ardverikie vor, um Königin Victoria abzuholen und dieser das Pachtanwesen der Abercorns zu zeigen. Gut gelaunt machte die Königin es sich in der Kutsche bequem, neben sich den Thronfolger, und kurz darauf nahm James auch schon die Zügel auf, und los ging die Fahrt.
    Doch die Kutsche fuhr nicht allein, sondern ihr folgte ein weiterer kleiner Ponykarren, auf dem Kutschbock Abercorns zwölfjährige Tochter Harry und auf den Sitzbänken eine ganze Schar lachender Kinder.
    Nur Seine Königliche Hoheit Prinz Albert fehlte. Er war der Ansicht, dringend wieder einmal ein wenig körperliche Ertüchtigung zu benötigen, und zog es vor, einen ausgedehnten Spaziergang durch das schottische Hochland zu unternehmen; Lady Abercorn schloss sich ihm freundlicherweise an.
    Fröhlich winkte das Paar den Kutschen nach, und dann machte es sich auf den Weg, wobei Albert einen dicken, handgeschnitzten Spazierstock bei sich trug. »Und Ihr?«, fragte der Prinz seine Gastgeberin neugierig. »Ihr wandert wohl ganz ohne Stab?«
    Tja, den »Stab« tragt ja Ihr bereits bei Euch, dachte Lu verschmitzt mit einem raschen Seitenblick auf seinen ausgebeulten Hosenstall.
    Laut hingegen erwiderte sie galant: »Euer Hoheit, ich bin mir sicher, sollte ich in Schwierigkeiten geraten, würdet Ihr mir gewiss Euren starken Arm reichen, oder täusche ich mich da?«
    »Aber sicher doch. Und überhaupt gibt es nichts Erfrischenderes, als einmal so richtig auszuschreiten, nicht wahr? Also, in welche Richtung wollen wir marschieren?«
    »Nun, da Ardverikie zwei ganz fantastische Wasserfälle hat, würde ich vorschlagen, schauen wir uns doch einfach einmal den näheren der beiden an. Und wenn Eure überaus beeindruckende Kondition dann noch immer nicht erschöpft sein sollte, machen wir auch noch einen kleinen Spaziergang hinüber zum zweiten.«
    Albert lachte schallend. »Lady Abercorn, ich muss schon sagen, einer solch unterhaltsamen Dame wie Euch bin ich noch nie begegnet.«
    »Meine Freunde nennen mich Lady Lu, Euer Hoheit.«
    Etwa eine Stunde später, als der Prinz und Louisa gerade ganz versunken waren in die Betrachtung des zweiten Wasserfalls, begann es plötzlich zu regnen. Zuerst bemerkten sie den Regen gar nicht, da auch der Wasserfall einen steten feinen Sprühnebel erzeugte. Als dann jedoch dicke Tropfen auf sie niederprasselten, warfen sie doch einen Blick gen Himmel und zogen verärgert die Nasen kraus.
    »Kommt«, drängte Lu den Prinzen. »Dort drüben zwischen den Tannen hat einer unserer Wildhüter einen kleinen Unterschlupf errichtet. Dort können wir ausharren, bis der Regen nachlässt.« Hastig deutete Lu auf eine Baumgruppe.
    »Nun gut, Mylady. Dann geht diesmal wohl am besten Ihr voran.«
    Als sie den Unterschlupf erreichten, waren beide ganz außer Atem, so schnell waren sie gerannt und so sehr hatten sie dabei gelacht. Noch immer grinsend legte der Prinz seinen Tweedumhang ab, schüttelte ihn einmal kräftig aus und hängte ihn dann an einem einfachen Wandhaken auf. Anschließend half er Lu, sich aus ihrer nassen Jacke zu schälen.
    Schließlich aber breitete sich ein besorgtes Runzeln über seine Stirn. »Ich hoffe doch sehr, dass meine liebe Victoria von diesem Regenguss verschont geblieben ist...«
    »Und selbst wenn!«, neckte Lu ihn. »Sie wird schon nicht einlaufen.« Kaum aber dass die Worte ihrem Mund entschlüpft waren, biss sie sich auch schon verlegen auf die Unterlippe. »Ich bitte um Entschuldigung, Albert. Ich wollte mich ganz gewiss nicht über die Größe der Königin lustig machen.«
    Prinz Albert jedoch grinste gutmütig. »Nun ja, meine Frau ist ja auch in der Tat ziemlich klein.«
    »Aber nur körperlich; im übertragenen Sinne ist sie von imposanter Größe«, erwiderte Lu lachend.
    »Das ist wohl wahr«, stimmte der Prinz ihr mit leisem Bedauern zu. »Im übertragenen Sinne versinke ich fast schon in ihrem Schatten.« Spontan griff er nach Louisas Hand und presste sie an seine Lippen. »Lady Lu, Ihr seid so schön, dass es mich fast um den Verstand bringt. Allein Euch anzuschauen lässt meinen Puls rasen.«
    Sachte entzog Lu ihm ihre

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