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Symphonie der Herzen

Titel: Symphonie der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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leise schmunzeln. Louisa und die oberste Kammerfrau der Königin? Dass ich nicht lache! Die einzige Garderobe, für die Lu sich interessiert, ist doch ihre eigene. Und wie zum Beweis hatte Lu auch an diesem Abend wieder einmal ein ganz und gar exquisites Kleid aus karmesinroter Seide angelegt, der Farbe der Abercorns also, die ihre dunkle Schönheit noch stärker zum Strahlen brachte. James spürte eine feine Erregung in sich aufwallen, als er an die ebenfalls karmesinrote Korsage dachte, die Lu unter diesem Kleid trug. Unruhig rutschte er auf seinem Stuhl hin und her. Schließlich schweifte sein Blick abermals zu dem jungen Prinzen Albert hinüber. Ich wette, grollte James im Geiste, Prinz Alberts Schwanz ist inzwischen so hart, dass er damit Walnüsse spalten könnte. Aber das ergeht ja leider fast allen Männern so, die Lu begegnen.
    Weiter jedoch kam er nicht mit seinen Grübeleien, denn schon erhob Lu sich von ihrem Platz und erklärte mit heller Stimme: »Wie wäre es, wenn wir alle unsere Weingläser mitnehmen und in den Salon hinübergehen? Ich hatte den Kindern versprochen, dass ich vor dem Zubettgehen noch eine Runde Verstecken mit ihnen spiele.«
    Sofort sprang auch Prinz Albert auf und half seiner Frau, sich von ihrem Stuhl zu erheben; sie hatte erst vor zwei Monaten eine weitere Tochter zur Welt gebracht und war folglich noch etwas unbeholfen.
    Unterdessen nahm James dezent seinen ältesten Sohn zur Seite und ermahnte ihn mit ernster Miene: »Sei nicht zu grob zu Prinz Edward. Er ist schließlich erst fünf, und du bist schon acht.«
    Der junge James blickte zu seinem Vater auf und erklärte mit wichtiger Miene: »Für einen Fünfjährigen kann Teddy aber manchmal schon richtig wild sein.«
    Abercorn brach in schallendes Gelächter aus. »Nein, mein Lieber, komm mir jetzt nicht damit. Denn wenn es ums Wildsein geht, dann bist du ja wohl der ungeschlagene Meister.«
    »Muss ich ja auch!«, erwiderte der junge James gekränkt. »Mit vier älteren Schwestern, meine ich. Da muss man schließlich wild sein, wenn man nicht vollkommen untergebuttert werden will.«
    Abercorns Miene wurde wieder ernster, und er flüsterte: »In Ordnung. Hast ja recht. Wenn man die Weibsbilder nicht auf ihre Plätze verweist, tanzen sie einem noch auf der Nase herum. Also, lauf los und zeig ihnen, wer der Stärkere ist.«
    Als die Königin sich schließlich in einem der bequemen Sessel niedergelassen hatte, um das Spiel der Kinder zu beobachten, hielt Lady Harry sich auch schon die Augen zu und begann zu zählen, während die anderen Kinder sich versteckten.
    Aufmunternd griff Louisa nach Prinz Alberts Hand und flüsterte: »Kommt! Ich weiß einen Platz, wo sie uns bestimmt nicht finden werden.«
    Etwas verwundert zog Königin Victoria die Brauen hoch und schaute James an. »Nimmt Eure Frau etwa an dem Spiel der Kinder teil?«
    Auch James rollte einmal vielsagend mit den Augen und raunte: »Ja, Euer Majestät. Ich fürchte, das kann ich nur bestätigen. Ihre Mutter, die Herzogin von Bedford, hatte es sich seinerzeit zur Gewohnheit gemacht, an dem Spiel der Kinder teilzuhaben, und wie es aussieht, führt meine Frau diese Tradition fort.«
    »Wie seltsam.«
    Nachdem das Königspaar beschlossen hatte, dass es Zeit wäre, sich zurückzuziehen, nahmen James und Louisa die Kinder mit nach oben zu den Kinderschlafzimmern. Auf Barons Court hatte zwar jedes der Kinder ein eigenes Zimmer, aber hier auf Ardverikie teilten sich ihre vier ältesten Töchter einen großen Raum.
    »Ich glaube nicht, dass Prinzessin Adelaide jemals zuvor Verstecken gespielt hat«, bemerkte Beatrice, die schon elf Jahre alt war. »Sie ist so schüchtern.«
    »Ja, das mag schon sein«, seufzte Louisa. »Bei euch hingegen brauche ich mir da ja zum Glück keine Sorgen zu machen, meine Lieben - so laut und wild, wie ihr zuweilen miteinander seid.« Lächelnd brachte Louisa ihre Töchter zu Bett und gab Louisa Jane noch einen liebevollen Klaps auf den Po. »Morgen wird euer Vater die Königin auf eine kleine Rundfahrt mitnehmen. Er will ihr unser Anwesen zeigen. Wenn ihr wollt, dürft ihr sie in eurer Ponykutsche begleiten. Harry ist alt genug, um die Zügel zu übernehmen.«
    »Au ja«, stimmte Katherine Elizabeth begeistert zu. »Aber nur, wenn auch ich mal die Pferde lenken darf.«
    »Nun ja, da du ja immerhin schon neun bist, bist du mittlerweile wohl alt genug, um es zumindest einmal zu versuchen. Allerdings ist Harry morgen die Kutscherin. Sie bestimmt also, ob

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